Bundesanwaltschaft

Bundesanwaltschaft erhebt Anklage gegen Millionen-Cyberbetrüger

Keystone-SDA
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Bern,

Ein mutmasslicher Cyberbetrüger steht vor Gericht. Er soll über fünf Millionen Franken veruntreut haben.

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Cyberbetrüger: Die BA klagte unter anderem wegen unbefugter Datenbeschaffung sowie des betrügerischen Missbrauchs einer Datenverarbeitungsanlage. (Symbolbild) - Keystone

Die Bundesanwaltschaft (BA) hat Anklage gegen einen mutmasslichen Cyberbetrüger erhoben. Sie wirft dem französisch-israelischen Doppelbürger vor, mehr als fünf Millionen Franken ab Bankkonten von sieben in der Schweiz ansässiger Firmen veruntreut zu haben. Die Reihe der mutmasslichen Betrugsfälle ereignete sich zwischen 2016 und 2018.

Der Mann sowie weitere mutmasslich von Israel aus operierende Täter hätten mit der Masche falscher Banktechniker Geld von Bankkonten Schweizer Firmen auf Bankkonten im In- und Ausland umgeleitet, teilte die BA am Dienstag mit. Die BA klagte wegen unbefugter Datenbeschaffung, des unbefugten Eindringens in ein Datenverarbeitungssystem sowie des betrügerischen Missbrauchs einer Datenverarbeitungsanlage.

Der Angeklagte kontaktierte die Unternehmen telefonisch und gab sich gemäss BA als Mitarbeiter ihrer Bank aus. Unter dem Vorwand, eine Anpassung des E-Banking-Systems vornehmen zu müssen, soll er die Zahlungsverantwortlichen dazu gebracht haben, ihm ohne ihr Wissen Zugang zu ihrem Computer zu gewähren.

Mit einer vom mutmasslichen Täter installierten Fernsteuerung sollen andere Mitglieder der Gruppe in der Lage gewesen sein, über die Zugangskonten der Unternehmen eine oder mehrere E-Banking-Sitzungen zu eröffnen und so beträchtliche Summer auf Konten zu überweisen, auf die sie selbst Zugriff hatten.

Unbekannte Komplizen bleiben unbehelligt

Die anderen Mitglieder der Gruppe blieben bislang unbehelligt. Sie hätten trotz Ermittlungen sowie Rechtshilfeersuchen nicht identifiziert werden können, schrieb die BA.

Die BA eröffnete im Juni 2017 eine erste Strafuntersuchung gegen Unbekannt. Die Untersuchungen wurden mit Ermittlern des Bundesamtes für Polizei (Fedpol), den Banken der geschädigten Unternehmen, den Kantonen sowie anderen Ländern geführt.

Nachdem die BA einen internationalen Haftbefehl gegen den gesuchten Täter ausgestellt hatte, wurde er Anfang 2022 am Flughafen von Newark in den USA gefasst. Der Mann wurde in die Schweiz ausgeliefert und war bis Ende 2022 inhaftiert, bevor er gegen Kaution freikam.

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