Bundesanwaltschaft leitet Strafuntersuchung gegen Glencore ein
Wegen Korruptionsfällen in der Demokratischen Republik Kongo hat die Bundesanwaltschaft eine Strafuntersuchung gegen den Glencore-Konzern eingeleitet.
Das Wichtigste in Kürze
- Gegen Glencore wurde eine Strafuntersuchung wegen Vorfällen in der DR Kongo eingeleitet.
- Der Rohstoffkonzern soll es versäumt haben, Massnahmen gegen Korruption zu ergreifen.
- Man wolle mit der Bundesanwaltschaft kooperieren, sagt Glencore.
Die Bundesanwaltschaft hat eine Strafuntersuchung gegen den Zuger Rohstoffkonzern Glencore wegen Korruptionsfällen in der Demokratischen Republik Kongo eingeleitet. Glencore ist am Freitag von der Bundesanwaltschaft darüber informiert worden.
Glencore will mit der Bundesanwaltschaft kooperieren
Bei der Strafuntersuchung geht es laut der Mitteilung des Konzerns vom Freitagabend um Versäumnisse von Glencore. Sie sollen keine organisatorische Massnahmen zur Verhinderung von mutmasslicher Korruption im afrikanischen Staat ergriffen haben. Dies wird derzeit von der Bundesanwaltschaft untersucht.
Glencore werde in der Untersuchung mit der Bundesanwaltschaft zusammenarbeiten, versichert der Konzern. Ein Glencore-Sprecher wollte am Freitagabend keinen weiteren Kommentar abgeben.
Der Zuger Konzern steht bereits seit längerem wegen seiner Aktivitäten im Kongo in der Kritik. Im Jahr 2017 hatte die Nichtregierungsorganisation Public Eye bei der Bundesanwaltschaft in Bern eine Strafanzeige gegen Glencore eingereicht.
Auch britische Behörden leiteten Ermittlungen ein
Public Eye warf dem Minenbetreiber vor, im Kongo 2007 zu Spottpreisen substantielle Anteile an Kupfer- und Kobaltminen gekauft zu haben. Deren Wert gehe in die Milliarden Dollar.
Im vergangenen Dezember hatte die britische Strafermittlungsbehörde Serious Fraud Office (SFO) eine Untersuchung gegen Glencore eingeleitet. Dies wegen des Verdachts der Bestechung.
In den Medien wurde damals spekuliert, dass sich die Ermittlungen der britischen Behörden um die Beziehungen des Rohstoffkonzerns zum israelischen Geschäftsmann Dan Gertler sowie dessen Kontakte zur politischen Führung der Demokratischen Republik Kongo beziehen könnten.