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Bundesrat will nur noch nachhaltige Sport-Grossevents unterstützen

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Bern,

Sportliche Grossanlässe werden in Zukunft vom Bund nur noch subsidiär unterstützt. Voraussetzung dafür ist die Einhaltung von Nachhaltigkeitskriterien.

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Jürg Stahl, der Präsident von Swiss Olympics, neben der Bundesrätin Viola Amherd. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Organisatoren von grossen Sportevents erhalten vom Bund nur noch unter Vorbehalt Hilfe.
  • Dafür müssen sie definierte Nachhaltigkeitskriterien einhalten.
  • Die Veranstalter sollen zudem eine «Vorbildfunktion» in Sachen Nachhaltigkeit wahrnehmen.

Der Bundesrat will sportliche Grossanlässe wie beispielsweise die Lauberhornrennen auch künftig subsidiär unterstützen. Jedoch müssen die Events künftig neuen Nachhaltigkeitskriterien genügen.

Gemäss der am Freitag verabschiedeten Strategie sollen sich die Sportgrossanlässe an den energie-, klima- und gesellschaftspolitischen Strategien des Bundesrats ausrichten. Dazu gehören beispielsweise die Klimaziele des Bundesrats.

Vorbildfunktion bei Nachhaltigkeit

Konkret heisst das für die Organisatoren solcher Events: möglichst hoher Einsatz von erneuerbaren Energien, möglichst wenig CO2-Emissionen - und wenn, dann sollen diese kompensiert werden. Der Bund will in Zukunft seine Unterstützungsbeiträge verstärkt an solche nachhaltigen Vorgaben knüpfen. Richtwerte sind in der zwölfseitigen Strategie nicht verankert.

Die Events sollen nicht mehr nur Begeisterung und Emotionen bei Athleten, Verbänden und Publikum auslösen, sondern auch eine «Vorbildfunktion bezüglich Nachhaltigkeit» wahrnehmen, wie es Sportministerin Viola Amherd vor den Medien in Bern ausdrückte. Das gelte sowohl für die Organisation als auch für die Umsetzung.

viola amherd
Viola Amherd bei der Medienkonferenz vom Freitag, 1. Oktober 2021. - Keystone

Die neue Strategie für die Unterstützung von Sportgrossanlässen erarbeitete das Bundesamt für Sport (Baspo) gemeinsam mit Swiss Olympic. Darin sind verschiedene Ziele und Massnahmen aufgeführt, wie nachhaltige Events aussehen sollen. «Es geht nicht nur um die Ökobilanz der Anlässe, sondern auch um die Sensibilisierung der Gesellschaft», sagte Amherd.

Als nachhaltig erachten es die Autoren etwa, wenn ein Grossanlass auch positive Folgen für die Allgemeinheit hat. Die Organisatoren seien gehalten, Projekte für die Bevölkerung bereitzustellen, um etwa den Breiten- und Kindersport zu fördern, sagte Baspo-Direktor Matthias Remund.

Höhe der Beiträge bleibt gleich

Der Bund kann schon heute internationale Sportveranstaltungen in der Schweiz unter gewissen Vorgaben unterstützen. Dies mit finanziellen Mitteln, aber auch mit Dienstleistungen der Armee und anderen Stellen. Gemäss der neuen Strategie soll die Planungssicherheit für die Organisatoren von Grossanlässen verbessert werden.

So sollen den eidgenössischen Räten für Anlässe ab einem Bundesbeitrag von 200'000 Franken periodisch rund alle drei bis vier Jahre Kreditbotschaften unterbreitet werden. Die Höhe der Bundesbeiträge wird laut Remund aber nicht angepasst.

Lauberhorn
Die Patrouille Suisse während des Trainings am Lauberhorn. - Keystone

Eine Koordinationsstelle für Sportgrossanlässe soll zudem damit betraut werden, das Wissen und die Erfahrung in der Organisation, der Umsetzung und der Finanzierung von Sportgrossanlässen in der Schweiz zu bündeln und zu entwickeln, wie es in der Strategie weiter heisst.

Nun ist das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) daran, eine Kreditbotschaft für internationale Sportgrossanlässe zu unterbreiten, die ab 2023 in der Schweiz geplant sind. Dies betrifft zum Beispiel die Mountainbike-Weltmeisterschaften 2025 im Wallis oder die Special Olympic Games 2029 im Kanton Graubünden.

Keine Olympischen Spiele

Erst einmal vom Tisch ist eine Schweizer Durchführung von Olympischen Winterspielen. Er wisse von keiner Planung irgendeiner Kandidatur, sagte Remund. Swiss-Olympic-Präsident Jürg Stahl hielt allgemein fest: «Die Schweiz soll kandidieren, wenn sie bereit ist.»

Dass die neue Nachhaltigkeitsstrategie ein grundsätzliches Aus für Olympische Spiele in der Schweiz bedeutet, verneinte Amherd. «Wir hätten die Voraussetzungen für nachhaltige Spiele.» Jedoch habe sich in der Vergangenheit gezeigt, dass es andere Hürden gebe. So sei die Durchführung von Olympischen Spielen in mehreren Kantonen und Gemeinden vom Stimmvolk verworfen worden.

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