Nach einer aufwühlenden Woche haben sich die Bündner Baumeister am Freitag zur Generalversammlung getroffen. Viel Reue wurde an den Tag gelegt, und ein Regierungsrat versprach volle Aufklärung in Sachen illegaler Preisabsprachen.
Markus Derungs verspricht Aufklärung im Baukartell Skandal.
Markus Derungs verspricht Aufklärung im Baukartell Skandal. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Präsident des Graubündnerischen Baumeisterverbandes Markus Derungs zeigt sich demütig nach dem Baukartell-Skandal.
  • An der Generalversammlung entschuldigt er sich im Namen des Verbands und verspricht interne Abklärungen.
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«Heute ist Demut angezeigt», erklärte Markus Derungs, Präsident des Graubündnerischen Baumeisterverbandes (GBV), am Freitag zur Begrüssung der Branchenvertreter an der Generalversammlung in Laax. Es herrschen windige Zeiten für die Branche.

Vergangene Woche hatte die Wettbewerbskommission (Weko) Bussen von total 7,5 Millionen Franken für sieben Unterengadiner Baufirmen kommuniziert. Die Unternehmer hatten die Verteilung von Aufträgen und Preise abgesprochen.

«Wir haben Fehler gemacht»

Der GBV sei nicht verurteilt worden, betonte Präsident Derungs. Um gleich einzuräumen: «Wir haben nicht alles richtig gemacht, wir haben Fehler gemacht.» Der Fehler sei gewesen, dass «wir selber nicht vor Ort waren, um einzugreifen, wo hätte eingegriffen werden müssen». Dafür entschuldige sich der Verband: «Das tut uns leid.»

Derungs versprach verbandsinterne Klärung. Alle Abläufe über die Einhaltung der Regeln würden von einem externen Spezialisten überprüft. «Preis- und Gebietsabsprachen sind kein Kavaliersdelikt», sagte der Chef-Baumeister.

Regierungsrat Mario Cavigelli sprach in seinem Grusswort von «bewegten Tagen für die Baumeister, aber auch für uns vom Kanton». Der Gastreferent wurde auch deutlich: «mutmasslich erhebliche Schäden für den Kanton, Gemeinden und Private» seien entstanden, durch Absprachen, die sich immerhin über sieben Jahre dahingezogen hätten. Die Dinge müssten aufgearbeitet und Massnahmen ergriffen werden: «Wir stehen alle im Dienste der Bündner Bevölkerung», rief Cavigelli in den Saal.

Mario Cavigelli verspricht volle Aufklärung.
Mario Cavigelli verspricht volle Aufklärung. - Keystone

Alle im Dienste der Bevölkerung

Zugegen in Laax war auch Gian-Luca Lardi, Zentralpräsident des Schweizerischen Baumeisterverbandes (SBV). «Wir müssen uns von der Vergangenheit lösen, indem wir einen Kulturwandel bei allen Beteiligten herbeiführen», sagte er.

Zur Rente ab 60 auf dem Bau, die in Gefahr sein soll, erklärte Lardi, der SBV habe diese Rente zu keinem Zeitpunkt in Frage gestellt. Es gehe aber nicht an, dass die Pension zwischen 60 und 65 Jahren höher sei als jene ab 65. Gleiche Leistungen, das sei die Stossrichtung des Verbandes.
Zur Rente ab 60 auf dem Bau, die in Gefahr sein soll, erklärte Lardi, der SBV habe diese Rente zu keinem Zeitpunkt in Frage gestellt. Es gehe aber nicht an, dass die Pension zwischen 60 und 65 Jahren höher sei als jene ab 65. Gleiche Leistungen, das sei die Stossrichtung des Verbandes. - Keystone
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