Bündner Pfirsiche: Bio-Obstbauer tüftelt am neuen Nischenprodukt aus den Bergen
In den Supermärkten liegen Pfirsiche aus südlicheren Ländern wie Spanien oder Italien in den Regalen. Pfirsiche aus der Schweiz sind selten zu sehen und erst recht kommen die süssen Früchtchen nicht aus der Bergregion Graubünden – noch nicht.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Bündner Bio-Obstbauer Andi Schmid will im Dorf Scharans auf 760 Meter über Meer Pfirsiche anbauen.
- Dafür hat er spezielle Sorten aus dem zentralasiatischen Land Tadschikistan einfliegen lassen.
- Diese ausländischen Sorten will er nun auf Herz und Nieren prüfen, um den optimalen «Bergpfirsich» zu züchten.
Mehrere hundert Pfirsichsteine keimen derzeit in einem Gewächshaus der Forschungsanstalt Agroscope in Wädenswil ZH. Die kleinen Pfirsichpflänzchen befinden sich in Quarantäne, denn sie sind in ihrem kurzen Leben bereits weit herum gekommen. Enden soll ihre Reise, welche im asiatischen Hochgebirgsland Tadschikistan ihren Lauf genommen hat, im Bündner Bergtal Domleschg, auf den Feldern von Bio-Obstbauer Andi Schmid.
Grosse Hoffnungen
Auf die Pfirsichpflänzchen setzt der Bio-Obstbauer und Ingenieur Andi Schmid grosse Hoffnung. Er will ein Nischenprodukt für die Bergregion kreieren. Denn noch pflanzen erst wenige Bündner Bauern Pfirsiche an. «Im Hochgebirgsland Tadschikistan hingegen hat der Anbau von Pfirsichen eine lange Tradition», weiss Schmid. «Die Sorten sind besonders krankheits- und frostresistent.» Das seien gute Voraussetzungen dafür, dass die Obstbäume auch im hiesigen Klima gedeihen.
Durch Zucht zur besten Pfirsich-Frucht
Andi Schmid will die Pflänzchen, die jetzt in Quarantäne sind, im Herbst in seinem Zuchtgarten in Scharans im Domleschg anpflanzen. Er wird testen, welche Sorten sich als besonders robust erweisen und bei welchen geschmackvolle Früchte reifen. Diese will er dann mit einheimischen Sorten kreuzen und so den perfekten «Alpen-Pfirsich» züchten. Eine Herzensangelegenheit, das spürt man aus dem Gespräch heraus und ein Projekt, das ohne die Unterstützung und Zusammenarbeit mit der Organisation «gebana» nicht möglich gewesen wäre, betont Bio-Obstbauer Andi Schmid. Nun wird sich in den nächsten Monaten und Jahren zeigen, ob das Projekt Früchte tragen wird.