Bündner Wildhüter erlegen zwei Jungwölfe dank Zufall

Annina Häusli
Annina Häusli

Chur,

Vor einer Woche wurden vier Jungwölfe zum Abschuss freigegeben. Wenige Tage später kann ein erster Teilerfolg verbucht werden. Beim Amt spricht man von Zufall.

Zwei Jungwölfe in Graubünden wurden von der Wildhut geschossen. Zwei weitere Abschüsse sind vorgesehen. (Themenbild).
Zwei Jungwölfe in Graubünden wurden von der Wildhut geschossen. Zwei weitere Abschüsse sind vorgesehen. (Themenbild). - sda - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Wenige Tage nach der Bewilligung wurden bereits zwei Jungwölfe des Beverin-Rudels erlegt.
  • Beim zuständigen Amt hat man nicht mit schnellem Erfolg gerechnet und spricht von Zufall

Weidmannsheil im Bündnerland – am Freitag kam die Bewilligung für den Abschuss von vier der neun Jungwölfe des Beverin-Rudels. Am Wochenende konnten bereits zwei der Tiere erlegt werden. Der Grund für den Abschuss ist das «problematische Verhalten», welches der Alpha-Wolf zeigte. Dies teilte das Amt für Jagd und Fischerei (AJF) am Donnerstag mit.

Jungwölfe
Ein Wolfspaar in Graubünden hat Nachwuchs bekommen. - Kanton Graubünden

Wie Adrian Arquint, Vorsteher des AJF auf Nachfrage von Nau sagt, habe dabei auch Zufall eine Rolle gespielt. Dass die ersten beiden Jungwölfe schnell aufgespürt und getötet wurden, war nicht vorauszusehen.

Unterscheidung wird immer schwieriger

Denn: Das Gebiet, in welchem sich das Rudel aufhalten kann, ist rund 300 Quadratkilometer gross. Aber man habe sich gut auf den Einsatz vorbereitet, mehrere Wildhüter waren unterwegs, so Arquint.

wolf
Eine Mutter mit zwei Jungen (Symbolbild) - Keystone

Ein früher Abschuss sei aber wichtig. «Die Jungtiere unterscheiden sich je länger je weniger von den ausgewachsenen Tieren.» So werde es immer schwieriger, die richtigen Tiere zu erlegen.

Abschuss wegen Alpha-Wolf

Der Vater der Jungwölfe hat in den letzten Monaten ein «problematisches Verhalten» an den Tag gelegt und mehrere eingezäunte Ziegen erlegt, erläutert Arquint. «Damit er dieses Verhalten nicht an seinen Nachwuchs weitergibt, müssen wir eingreifen.»

Er fügt an: «Wenn Wölfe beginnen, Herdenschutzmassnahmen zu durchbrechen und die gesetzlich vorgegebene Schadensschwelle erreichen, müssen wir unbedingt regulierend eingreifen.» Arquint ist überzeugt, dass nur auf diese Weise ein Zusammenleben in der Kulturlandschaft möglich ist.

Die Abschüsse erfolgten deshalb als Regulierungsmassnahme von Bund und Kanton Graubünden – die Wölfe sollen wieder eine «Scheu vor dem Menschen» entwickeln.

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