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Cazis GR: Muslime bekamen in Haft Schweinefleisch – Metzger gefeuert

Keystone-SDA
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Thusis,

Im Gefängnis Cazis im Kanton Graubünden wurde muslimischen Häftlingen fälschlicherweise Schweinefleisch serviert. Nun entschuldigen sich die Behörden dafür.

Cazis
In der Strafvollzugsanstalt Cazis im Kanton Graubünden sitzen über 200 Häftlinge. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Gefängnis in Cazis GR bekamen muslimische Häftlinge Schweinefleisch.
  • Der Metzger wurde sofort freigestellt.
  • Die Behörden haben sich für die Falschdeklaration entschuldigt.

In der Justizvollzugsanstalt Realta in Cazis GR haben die Behörden nach einer Hausdurchsuchung undeklariertes Schweinefleisch in Rindfleischprodukten gefunden. Mehrere muslimische Häftlinge seien davon betroffen gewesen. Dem Metzger wurde gekündigt.

Wegen einer Strafanzeige von Gefängnisinsassen seien im September neun Rindfleischprodukte bei einer Hausdurchsuchung beschlagnahmt worden. Das sagte der Leiter des kantonalen Amts für Justizvollzug, Mathias Fässler am Dienstag vor den Medien in Chur.

Die nun darin nachgewiesenen Schweinefleischanteile führten zur sofortigen Freistellung des Metzgers und zur Schliessung der Anstaltsmetzgerei. In einem «Rindsplätzli» wurden 67 Prozent Schweinefleisch gefunden, wie der zuständige Regierungsrat Peter Peyer (SP) im Gespräch mit Keystone-SDA erläuterte.

Strafuntersuchung läuft

Von den über 200 Inhaftierten seien etwas weniger als die Hälfte muslimisch. Ob die Falschdeklaration fahrlässig war oder auf einen diskriminierenden Hintergrund zurückzuführen sei, werde nun von der Staatsanwaltschaft geklärt, so Peyer weiter. Gemäss Fässler sei eine Strafuntersuchung gegen Unbekannt eröffnet worden.

Die Behörden entschuldigten sich am Dienstag für die Falschdeklaration. Erste Massnahmen betreffen neben der Freistellung und Schliessung auch den Bezug von Fleischprodukten. Bis auf Weiteres würden diese nur noch von Dritten geliefert.

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