ChatGPT: Berner Student erhält Uni-Verweis
ChatGPT ist an den Schweizer Hochschulen angekommen. An der Universität Bern wurde das Tool bereits unerlaubt eingesetzt – es folgte ein Verweis wegen Plagiat.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Universität Bern bittet Studierende eines Instituts, auf ChatGPT zu verzichten.
- Denn: Das Tool wurde bereits unerlaubt eingesetzt – es folgte eine Rüge.
- An der Universität Zürich werden derweil dessen Chancen und Risiken abgewogen.
ChatGPT ist derzeit in aller Munde: Die künstliche Intelligenz erledigt Aufgaben wie Übersetzungen und das Schreiben von Texten. Im Schulwesen wächst deshalb die Sorge vor dem «Bschiss»-Programm.
Auch die Universität Bern ist alarmiert. In einer E-Mail informiert die Hochschule Studierende eines Instituts zu den Regeln im Umgang mit ChatGPT. Sämtliche Nutzung von künstlicher Intelligenz für Leistungsnachweise sei untersagt, heisst es dort etwa. Also bei Prüfungen, Arbeiten und mehr.
Eine universitätsweite Regelung steht noch aus, wie die Medienverantwortliche Brigit Bucher gegenüber Nau.ch sagt. Doch es würden Strategien und Ansätze entwickelt, «um Leistungskontrollen entgegenzutreten, die von künstlicher Intelligenz generiert werden».
Chancen und Risiken von ChatGPT
Trotz der Unsicherheiten ist sich die Hochschule bewusst, dass künstliche Intelligenz Teil der Lehre wird. «Da sich diese Tools weder rückgängig machen noch rein technisch kontrollieren lassen», erklärt Bucher. So werde etwa der Zugang zu ChatGPT im Netz der Universität nicht gesperrt, da eine solche Sperre leicht zu umgehen wäre.
Die Vorsicht vor ChatGPT kommt bei der Universität Bern nicht von ungefähr. Das Tool wurde bereits bei einer Leistungskontrolle eingesetzt – trotz Verbot.
Die Folge: Die betroffene studierende Person habe wegen Plagiats einen Verweis im Sinne einer Rüge erhalten, so Bucher. Sie dürfe aber weiterhin an der Universität studieren.
Auch an der Universität Zürich ist die künstliche Intelligenz angekommen. Wie stark dadurch die universitäre Lehre und Forschung jedoch verändert werde, bleibe abzuwarten, sagt Medienverantwortliche Melanie Nyfeler zu Nau.ch.
«Die Fakultäten, Institute und Seminare der Universität Zürich wägen derzeit die Chancen und Risiken des Einsatzes ab.» Auch werde der fächerübergreifende Austausch gefördert – etwa mithilfe von Workshops.