Zum ersten Mal in der Schweiz haben Viszeralchirurgen des Universitätsspital Zürich einen Tumor minimalinvasiv mit dem Operationsroboter «Da Vinci» entfernt.
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Ein früheres Screening erkennt gewisse Tumore rascher. (Symbolbild) - sda - Keystone/AP/RICHARD DREW

Das Wichtigste in Kürze

  • Zum ersten Mal wurde in der Schweiz Bauchspeichelkrebs mit einem Roboter operiert.
  • Das Unispital Zürich setzte «Da Vinci» bei einem 75-jährigen Patienten erfolgreich ein.
  • Die Methode verspricht weniger Komplikationen bei Operationen, so das Spital.
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Diese Methode schwächt den Patienten weniger als offener Eingriff und hinterlässt eine kleinere Wunde. In der Schweiz erkranken jedes Jahr rund 1400 Personen an Bauchspeicheldrüsenkrebs.

Die Krankheit wird hauptsächlich mit Operationen und Chemotherapie bekämpft, wobei eine Chance auf dauerhafte Heilung nur dann besteht, wenn der Tumor während der Operation vollständig entfernt werden kann.

Roboter-OP erfolgreich

Die Chirurgen des Unispitals Zürich (USZ) operierten nun einen 75-jährigen Patienten mit Bauchspeichelkrebs mithilfe von «Da Vinci». Der Krebspatient befand sich insgesamt während zehn Tagen in stationärer Behandlung und es geht ihm nach eigenen Angaben sehr gut, wie aus der Mitteilung des USZ hervorging.

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Bei Operationen kann der Roboter an Stellen kommen, die Ärzte nicht erreichen.(Symbolbild) - sda

Bei der minimalinvasiven Operationsmethode arbeiten die Ärzte an einer Konsole, an der sich mit speziellen Joysticks die Roboterarme und Kameras steuern lassen. An ersteren befinden sich chirurgische Instrumente, die der Roboter so durch die Bauchhöhle führen kann wie es den Händen eines Chirurgen aus anatomischen Gründen nicht möglich wäre. Die Kameras sind ausserdem mit Bildschirmen verbunden, auf denen sich die Ärzte das Operationsgebiet mit einer bis zu zehnfachen Vergrösserung aus verschiedenen Blickwinkeln ansehen können.

«Man weiss heute, dass Patienten nach minimalinvasiven Operationen grundsätzlich weniger Komplikationen haben und sich schneller erholen als nach traditionellen offenen Operationen, die einen grossen Schnitt im Bauchraum erfordern», sagte Pierre-Alain Clavien, Direktor der Klinik für Viszeral- und Transplantationschirurgie am USZ.

Joysticks im Spital auf dem Vormarsch

Die minimalinvasive Methode birgt daher auch gute Nachrichten für nach der Operation. Denn rund die Hälfte der Operierten sei nach dem offenen Eingriff so geschwächt, dass die anschliessende standardmässige Chemotherapie nicht durchgeführt werden könne, so das USZ.

Unispital Zürich
Das Unispital Zürich. (Archivbild) - Keystone

Die Entfernung von Pankreaskopftumoren werde weltweit neben dem USZ erst an wenigen Zentren mit Robotern durchgeführt. Insgesamt seien aber schon rund 500 solche Eingriffe vorgenommen worden, so Clavien.

In einer Studie im Fachmagazin «Annals of Surgery» aus dem Jahr 2008 kam der Viszeralchirurge gemeinsam mit Kollegen noch zum Schluss, dass von Robotern assistierte Bauchoperationen zwar einen sicheren Ansatz darstellten, die Kosten jedoch zu hoch seien, ohne wesentliche Vorteile für die Patienten. Nun seien diese jedoch gesunken und die Technologie der Operationsroboter habe sich sprunghaft weiterentwickelt, sagte Clavien.

Er ist deshalb überzeugt, dass die Roboterhelfer im Operationssaal künftig zu besseren Ergebnissen und kürzeren Spitalaufenthalten beitragen können.

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