Chlortransporte per Bahn sind gemäss Bericht sicherer geworden
Massnahmen und geringerer Bedarf führen zu sichereren Chlortransporten per Bahn. Das Risiko der Chlorgas-Bahntransporte lieg mittlerweile auf einem akzeptablen Niveau

Chlortransporte per Bahn sind in den vergangenen zehn Jahren deutlich sicherer geworden. Nach Angaben des Bundes ist das die Folge von gemeinsamen Massnahmen von Wirtschaft, SBB und Bund. Zudem benötigt die Industrie im Wallis inzwischen weniger Chlor als noch vor ein paar Jahren.
Das Risiko der Chlorgas-Bahntransporte liege gemäss Störfall-Verordnung mittlerweile auf einem akzeptablen Niveau, schrieb das Bundesamt für Umwelt (Bafu) am Donnerstag. Namentlich zwei Unternehmen im Wallis erhalten Chlorgas-Lieferungen aus dem Ausland. Die Züge mit der gefährlichen Ladung verkehren im Genferseebogen.
2016 einigten sich die verladende Wirtschaft, die SBB und die Bundesverwaltung in einer «gemeinsamen Erklärung» freiwillig auf Massnahmen, um die Chlortransporte sicherer zu machen. Dass die Transporte weniger Risiken bergen, liegt daran, dass die Züge mit Chlor nur langsam fahren – mit vierzig Kilometern pro Stunde.
Verringertes Unfallrisiko durch spezielle Massnahmen
Bei einem Zusammenstoss oder einer Entgleisung würden die Kesselwagen mit dem Chlorgas kaum mehr so stark beschädigt, dass die giftige Substanz in die Umwelt gelangen könnte, schreibt das Bafu. Ausserdem werden spezielle Züge und nur die sichersten Kesselwagen eingesetzt.
Die beiden Walliser Firmen beziehen ihr Chlorgas zudem nicht mehr nur aus Frankreich, sondern auch aus Italien. Damit rollen weniger Züge mit der gefährlichen Ladung am dicht besiedelten Genferseeufer entlang, und es gibt vermehrt Transporte über den Simplon.
Und der Bedarf der Industrie an Chlor hat abgenommen – gemäss Bericht hat sich die Importmenge zwischen 2016 und 2024 mehr als halbiert auf noch rund 10'000 Tonnen. Der Bedarf an Chlorgas könne aber auch wieder steigen – abhängig von neuen Produkten und Märkten.