Christian Jott Jenny: «Mit ESC wird Zürich Nabel der Welt»
Die EDU und die Junge SVP sehen beim ESC «okkulte und satanistische» Botschaften. Gemeindepräsident und Künstler Christian Jott Jenny hält dagegen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die EDU und die Junge SVP verurteilen den ESC und wollen ihn staatlich nicht finanzieren.
- Doch Christian Jott Jenny hält das für einen grossen Fehler.
- Mit dem ESC werde Zürich «zum Nabel der Welt».
Der Eurovision Song Contest (ESC) könnte bald nach Zürich kommen – doch nicht alle sind begeistert. Die EDU und die Junge SVP haben sich gegen das Musikspektakel ausgesprochen.
Sie planen ein Referendum gegen den ESC in den potenziellen Gastgeberstädten Zürich, Genf, Basel und Bern. Die Veranstaltung sei laut ihnen «antisemitisch» mit «okkulten und satanistischen» Botschaften.
Christian Jenny Jott sieht Zürich als «Weltkaff»
Auf der anderen Seite steht Christian Jott Jenny, Gemeindepräsident von St. Moritz und prominenter Künstler. Er ist Teil des Unterstützungskomitees «Züri isch ESC», das sich als Reaktion auf den Widerstand gebildet hat. Für ihn wäre eine Absage des ESC eine «Schande für die Schweiz», wie er der «NZZ» sagt.
Er glaubt fest daran, dass Zürich vom Event profitieren würde: «Seien wir ehrlich, Zürich ist nicht Berlin oder Barcelona oder London», sagt er. Obwohl wir ein «Weltkaff» seien, seien wir aber «verdammt gute Gastgeber».
ESC macht Zürich zum «Nabel der Welt»
Neben Jenny besteht das Komitee aus Vertretern von Zürich Tourismus, City Vereinigung Zürich sowie weiterer lokaler Interessengruppen. Sie alle sehen im ESC eine Chance für ihre Stadt – sowohl kulturell als auch wirtschaftlich.
Jenny betont laut der Zeitung: «Wenn man grossartige Events in seiner Gemeinde will, die Touristen, Geld und Ruhm bringen, muss man etwas dafür tun.» Er sieht den ESC als eine Möglichkeit, Zürich ins Rampenlicht zu rücken. Das Event könne die Stadt zum «Nabel der Welt» machen.
EDU will keine staatliche Finanzierung für ESC
Aber nicht alle teilen diese Ansicht. Die EDU sieht in den 20 Millionen Franken Unterstützungsbeitrag für den Event reine Geldverschwendung. Sie argumentiert damit, dass der Gesangswettbewerb selbst Millioneneinnahmen generiere und daher keine staatliche Unterstützung benötige.
Doch Jenny hält in der «NZZ» dagegen: «Es wäre fahrlässig», den Anlass nicht zu unterstützen. Bis Ende August will die SRG entscheiden, in welcher Stadt der Wettbewerb stattfinden soll.