Chur: Wegen massiver Drohungen wird nicht auf Schularealen geimpft
Die Stadt Chur hat entschieden, Impfaktionen nicht auf Schularealen durchzuführen. Stattdessen sollen diese dezentral stattfinden.
Das Wichtigste in Kürze
- Grund für den Entscheid sind angekündigte Demos und massive Drohungen von Impfgegnern.
- Damit sollen impfwillige Jugendliche, Schul- und Impfpersonal geschützt werden.
Um impfwillige Jugendliche, Schul- und Impfpersonal zu schützen, führt die Stadt Chur Impfaktionen nicht auf Schularealen, sondern dezentral durch. Der Kanton Graubünden und die Stadt Chur reagieren damit auf angekündigte Demonstrationen und massive Drohungen von Impfgegnern im Vorfeld der geplanten Aktion.
Die Impfaktion der Churer Volksschule gebe den Jugendlichen eine einfache Möglichkeit, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen, sofern ihre Eltern damit einverstanden seien, hiess es in einer Mitteilung der Stadt Chur vom Samstag.
Die für Montag geplante Impfaktion mit einer kantonalen Impfequipe an einer Churer Volksschule werde aber wegen angekündigter Protestaktionen nicht auf den Schularealen, sondern dezentral durchgeführt.
Von Eltern lediglich eine einzige negative Rückmeldung
Von den rund 800 Schülern aller drei Churer Oberstufenschulen hätten sich über 100 Jugendliche angemeldet, sagte Stadtrat Patrik Degiacomi auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Seitens der Eltern habe es eine einzige negative Rückmeldung gegeben, so der Vorsteher des Departements für Bildung Gesellschaft Kultur.
Die Jugendlichen, welche sich impfen lassen wollen und dazu die Einwilligung ihrer Eltern haben, erhalten ihre Impftermine an bestehenden Impfstellen, wie es weiter hiess. Jugendliche ohne Einwilligung der Erziehungsberechtigten würden nicht geimpft.
Die Impfaktion biete Jugendlichen ab 12 Jahren einen einfachen Zugang zur Impfung. Sie werde nun dezentral durchgeführt, damit werde das Recht der Jugendlichen geschützt, sich impfen zu lassen.