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Coop überwacht Self-Checkout mit KI-Kameras – Experte kritisch

Etienne Sticher
Etienne Sticher

Zürich,

Beim Self-Checkout setzt Coop auf KI, die die Aufnahmen analysiert und bei verdächtigem Verhalten Alarm schlägt. Ein Experte äussert sich besorgt.

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Beim Self Checkout von Coop werden die Kunden mit KI überwacht. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Coop setzt bei der Analyse der Self-Checkout-Kunden Künstliche Intelligenz ein.
  • Diese wertet die Aufnahmen in Echtzeit aus und schlägt bei Verdacht Alarm.
  • Ein Experte warnt, der normale Hinweis auf Videoüberwachung reiche nicht aus.

Coop geht im Kampf gegen Diebstahl und Betrug bei den Self-Checkout-Kassen neue Wege: Mithilfe von Künstlicher Intelligenz werden die Aufnahmen der Kunden analysiert. Darüber berichtet «Le Temps».

Der Detailhandelsriese bestätigt den Einsatz von KI «in einigen Filialen». Weitere Informationen werden aber nicht mitgeteilt.

Angestellte sagen, die Kameras filmten die Kunden beim Scannen ihrer Waren. Bemerke die KI-Software auffälliges Verhalten, werde das Personal informiert. Unklar bleibt, ob es in der Folge immer zu einer Kontrolle kommt.

Coop verteidigt sich: Es werde keine Gesichtserkennung verwendet. Zu anderen Merkmalen, wie Körpergrösse oder Statur, macht das Unternehmen keine Angaben. Es betont auch, dass am Eingang Piktogramme auf die Videoüberwachung hinweisen, Kunden wissen also, dass sie gefilmt werden.

François Charlet, Anwalt und Experte für Datenschutz, findet aber, das reiche nicht aus: «Viele Menschen erwarten nicht, dass eine Kamera mit künstlicher Intelligenz ausgestattet ist», sagt er gegenüber «Le Temps». Man könne nicht davon ausgehen, dass ein Kunde mit einer allgemeinen Information wie dem Piktogramm ausreichend aufgeklärt sei. «Die Verwendung der Software erfordert zumindest eine klare Information der betroffenen Person.»

Findest du KI-Überwachung beim Self-Checkout in Ordnung?

Die Eidgenössische Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragte (EDÖB) betont, dass «jede Form der Videoüberwachung den Datenschutzgrundsätzen entsprechen» müsse. Coop habe ein berechtigtes Interesse daran, die Kunden zu überwachen. Die EDÖB wusste zuvor nichts von der KI-Überwachung und wird mit dem Detailhandelsriesen in Kontakt treten.

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Kommentare

User #3040 (nicht angemeldet)

Big Brother is Watching You, und alle findens völlig okay, ja betteln fast darum!! Was ist bloss mit den Menschen passiert, dass sie sich freiwillig versklaven lassen?!?!

User #2888 (nicht angemeldet)

Also finde wenn die Kontrollen OK sind und einen Dieb/in erwischen OK. Aber sollte es eine falsche Kontrolle sein und der Kunde hat nichts gestohlen, gehört diesem auch, dass er 100 CHF erhält für Umtriebe und Blossstellung! Denn die Coop-Mitarbeiter können da ziemlich respektlos sein und rüde!

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