«Schikanös» – Coop-Kunden klagen über mehr Self-Checkout-Stichproben
Mehrere Kunden berichten von mehr Stichproben beim Coop-Self-Checkout. In den Läden wird gesagt, es sei eine Massnahme gegen vermehrte Diebstähle.
Das Wichtigste in Kürze
- Mehrere Kunden berichten von einer Häufung von Stichproben beim Self-Checkout von Coop.
- Es sei «schikanös» und ein «extremes Ärgernis».
- Coop will sich nicht dazu äussern, da es sich um sicherheitsrelevante Details handle.
Bei den Self-Checkout-Kassen in den Läden wird häufiger gestohlen als an den Kassen. Deshalb gibt es auch Stichproben. Und wie mehrere Coop-Kunden gegenüber dem SRF-Konsumentenmagazin «Espresso» sagen, häufen sich diese nun.
Ein Mann aus dem Kanton Thurgau berichtet, er sei bei acht Einkäufen hintereinander in eine Stichprobe geraten.
Er musste alle Artikel vor den Augen eines Mitarbeitenden nochmals scannen. Dabei achte er sich enorm darauf, nie etwas zu vergessen. Man wisse ja, dass es Stichproben geben könne.
Die Häufung bezeichnet er als «extremes Ärgernis». Er habe mittlerweile beim Einkaufen ein ungutes Gefühl.
Herzrasen in Stichprobe
Ein Leser berichtete gegenüber Nau.ch, wie es sich anfühlt, in eine Stichprobe zu kommen. Er sei ehrlich gewesen und habe alles eingescannt. «Dennoch wurde ich nervös, hatte sogar Herzrasen.»
Konsumexperte Christian Fichter erklärt gegenüber Nau.ch: «Nervosität bei einer Stichprobenkontrolle, auch wenn man nichts falsch gemacht hat, ist ganz normal.» Es sei eine Kontrollsituation, in der man das Gefühl habe, sich rechtfertigen zu müssen.
Auch Kundinnen und Kunden aus anderen Kantonen werden häufiger kontrolliert. Es sei «schikanös», sagt eine Coop-Kundin.
Auffällig: Alle Personen, die sich bei «Espresso» gemeldet haben, haben keine Supercard.
Coop äussert sich zurückhaltend zu den Häufungen: Das System werde laufend weiterentwickelt, wird bloss gesagt.
Zu Details sicherheitsrelevanter Aspekte äussere man sich grundsätzlich nicht. Beim Kundendienst gebe es auch nicht mehr Anfragen wegen Stichproben beim Self-Checkout.
Der Kunde aus dem Thurgau rief aber dort an. Es sei vermehrt zu Diebstählen gekommen, wurde ihm gesagt.
Deshalb habe man den Zufallsgenerator für die Stichproben verändert. Auch andere Kunden berichten, ihnen sei in den Läden gesagt worden, deshalb würden mehr Stichproben durchgeführt.