Über 500 Corona-Demonstranten in Urnäsch AR

Die angekündigte Corona-Demonstration in Zürich wurde kurzerhand nach Urnäsch AR verlegt. Dort marschierten die Skeptiker als Trychler-Zug durch das Dorf.

Coronavirus
In Urnäsch AR versammelten sich mehrere hundert Personen, um gegen die Massnahmen zum Coronavirus zu demonstrieren. - Screenshot RheinTV

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Corona-Demo, die heute in Zürich geplant war, wurde kurzfristig verschoben.
  • Stattdessen marschierten die Skeptiker durch Urnäsch AR.
  • Mehrere hundert Teilnehmer zogen als Trychler-Zug durch das Appenzeller Dorf.

Nicht nur in Bern, auch in Zürich sollte heute eine grössere Skeptiker-Demonstration stattfinden. In Telegram-Chats war deshalb dazu aufgerufen worden, den Zürcher Helvetiaplatz um 14 Uhr zu besetzen. «Gegen Nazis und Schwurblis in Zürich und überall!», so das Motto.

Der Aufruf hatte offenbar Wirkung gezeigt: Die Kundgebung in Zürich wurde kurzerhand nach Urnäsch AR verlegt. Dort marschierten die Teilnehmer zuerst als Trychler-Zug durch das 2300-Seelen-Dorf.

Polizei schaut zu

Die Polizei ist vor Ort und beobachtet das Geschehen. Kapo-Sprecher Marcel Wehrlin erklärt auf Anfrage, dass sich erst nur rund 200 Personen mittlerweile jedoch mehrere Hundert Personen in dem Dorf zur unbewilligten Demo eingefunden hätten.

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Kurz nach drei Uhr zog ein zweiter Trychler-Zug durch das Dorf. - Screenshot RheinTV

Gegen halb zwei Uhr hätte sich der Trychler-Zug in Bewegung gesetzt, dann hielten sich die Demonstranten vor allem im Dorfkern, auf einer Quartierstrasse, auf. Die Teilnehmerzahl sei auf mehrere Hundert angewachsen. Um ungefähr viertel nach drei Uhr startete dann ein zweiter Trychler-Umzug durch das Dorf.

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Diese Person ist sich ganz sicher: Gleich fünf mal Nein brauche es für eine freie Schweiz. - Screenshot RheinTV

Die spontane Aktion habe eine grössere Einsatzplanung verunmöglicht. Im Sinne der Verhältnismässigkeit werde man vorerst nicht eingreifen. Die verantwortlichen Personen würden aber ermittelt und müssen mit einer Verzeigung rechnen.

Abstandsregeln und Maskenpflicht missachtet

Der überwiegend grösste Teil der Kundgebungsteilnehmer trug keine Hygienemasken, wie aus Livebildern vor Ort hervorging. Einzelne von ihnen umarmten sich. Die Stimmung war friedlich.

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Die Kundgebungsteilnehmer führten Schweizerfahnen, Kantonsflaggen sowie Spruchbänder mit sich. Die Protestierenden lehnten unter anderem Impfungen ab und machten Stimmung gegen den Urnengang zum Covid-19-Gesetz am 13. Juni.

Gegen 16.30 Uhr wurde die Demonstration aufgelöst. «Es kam zu keinen Ausschreitungen, Sachbeschädigungen oder Verhaftungen. Die Kantonspolizei Appenzell Ausserrhoden wurde durch die Stadtpolizei St. Gallen und Teile der Feuerwehr Urnäsch unterstützt», schrieb die Kapo am Abend in einer Medienmitteilung.

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