Corona-Kredite: In beiden Basel wurde betrogen!
Basel-Stadt und Baselland arbeiten weiterhin die Betrugsfälle der Corona-Kredite auf – und brauchen dafür sogar mehr Personal.
Das Wichtigste in Kürze
- Covid-Kreditbetrügereien beschäftigen die Justiz in Basel-Stadt und Baselland.
- Die Staatsanwaltschaften haben bisher über 200 Fälle bearbeitet.
- Insgesamt beträgt die mutmassliche Deliktsumme über 30 Millionen Franken.
Die finanziellen Hilfen, die während der Pandemie ohne viel Bürokratie ausgezahlt wurden, stellen eine Herausforderung für das Rechtssystem dar. In Basel-Stadt und Baselland werden immer noch zahlreiche Verfahren eröffnet.
Die Staatsanwaltschaft sieht sich sogar gezwungen, mehr Personal einzustellen. Von Fitnessstudios über Taxiunternehmen bis hin zu Baufirmen – Betrüger haben in verschiedenen Branchen von den Covid-Krediten profitiert. Die «bz Basel» berichtet.
Das Strafgericht Basel wird in den kommenden Wochen mehrere Fälle verhandeln. Auch in Baselland ist das unrechtmässige Beziehen von Krediten aufgrund angeblicher finanzieller Ausfälle ein Thema für die Justiz.
Im März 2020 reagierte der Bundesrat auf die aussergewöhnliche Situation der Pandemie und ermöglichte Unternehmen unkompliziert Kredite mit minimalem Aufwand. Das wurde offenbar ausgenutzt.
Ermittlungen laufen weiterhin auf Hochtouren
Der Kanton Basel-Stadt unterstützte zahlreiche Unternehmen finanziell und zahlte insgesamt 208 Millionen Franken aus. Darüber hinaus wurden KMU und Start-ups mit insgesamt 46 Millionen Franken in Form von verbürgten Darlehen unterstützt.
Bei den Bankkrediten gab es jedoch einen weit verbreiteten Missbrauch, dessen Ausmass nun immer deutlicher wird. Bei der Staatsanwaltschaft Basel-Stadt sind mittlerweile über 200 Fälle eingegangen. Über 30 Fälle seien zur Anklage gebracht worden, wie Recherchen der «bz Basel» zeigen.
In Baselland seien aktuell 84 Verfahren gegen 93 beschuldigte Personen anhängig. Die bisher beanstandete Deliktsumme in Basel-Stadt betrage 20,8 Millionen Franken.