Coronavirus: Zürcherin rettet 70’000 Corona-Masken aus China
In der Schweiz sind inzwischen 103 Personen am Coronavirus gestorben, 9765 sind infiziert. Der Bundesrat hat die «ausserordentliche Lage» ausgerufen.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Coronavirus breitet sich in der Schweiz immer mehr aus.
- 9765 Personen wurden bisher positiv getestet, 103 sind verstorben.
- Unter 058 463 0000 hat das BAG eine Hotline aufgeschaltet.
- Erfahren Sie alle News im Ticker.
Hier gibt es die aktuellen Corona-News!
20.34: Als Partnerregion des Kantons Bern schenkt die chinesische Grossstadt Shenzhen der Schweiz 70‘000 Schutzmasken (Nau.ch berichtete). Mit etwas Verspätung werden die Masken nun in verschiedene Regionen der Schweiz verteilt.
Eigentlich hätten die Schutzmasken bereits gestern ausgeliefert werden sollen. Allerdings blieb die Ware länger am Basler Zoll hängen, als ursprünglich geplant. «Es war nicht klar, wer die Mehrwertsteuer bezahlt», erklärt Frau Seiler, die während des Transports als Schnittstelle agierte. Um die Schutzmasken so rasch wie möglich in die jeweiligen Kantonsapotheken transportieren zu können, übernahm Seiler den Betrag von ungefähr 8000 Franken gleich selbst. Abrechnen könne man dann später, sagt sie gegenüber Nau.ch.
Damit war das Problem aber noch nicht ganz gelöst. Denn irgendwo musste die Ware über Nacht gelagert werden. Und so landeten gestern Abend 70‘000 Schutzmasken in der Garage von der in Zürich lebenden Chinesin.
Heute Mittwoch wurde eine erste Ladung mit 30‘000 Masken nach Bern transportiert – weitere Lieferungen sollen folgen.
19.48: Bundesratssprecher André Simonazzi dementiert eine Meldung des staatlichen Fernsehens RTS. Das Westschweizer Pendant zu SRF hatte berichtet, dass der Bundesrat Personengruppen über ihr Handy orte. Diese Information sei «komplett falsch».
19.30: Das Bundesamt für Strassen kann auf Anfrage von Nau.ch die neusten Zahlen zum Verkehrsaufkommen auf den Nationalstrassen bekanntgeben. Seit dem 16. März hat sich das Volumen je nach Abschnitt um 25 bis 40 Prozent vermindert. Der Rückgang betreffe vor allem Personenwagen.
Noch drastischer ist der Rückgang im Grenzverkehr. An der Südgrenze zu Italien beträgt das Verkehrsaufkommen in den letzten acht Tagen noch rund einen Zehntel zum «Courant normal». An den anderen Grenzen ist es ein Drittel.
18.53: Nach der Schliessung aller Baustellen wegen des Coronavirus macht der Kanton Genf einen Rückzieher. Diese können wieder geöffnet werden - allerdings nur auf Antrag und unter strengen Auflagen.
Die Kantonsregierung hat am Mittwoch die Regeln der Verordnung des Bundesrates angepasst. Wer Bauarbeiten starten oder weiterführen möchte, muss dies beim Kanton beantragen.
Dabei ist ein Nachweis erforderlich, dass die vom Bund erlassenen Gesundheitsvorschriften auf der Baustelle eingehalten werden können.
Das Vorspreschen von Genf in Sachen Baustopp hatte national für Aufsehen gesorgt. Kein anderer Kanton verhängte wegen der Ausbreitung des Virus so drastische Massnahmen für das Baugewerbe.
18.02: Die Coronakrise führt auch bei der Hotellerie zu happigen Umsatzeinbussen. Um den Schaden zumindest ein wenig begrenzen zu können, zeigen sich einige Hotels sehr kreativ. Diejenigen, die ein Restaurant betreiben, stellen vermehrt auf einen gratis Lieferservice um.
Andere sind noch kreativer: So bietet das Zunfthaus zu Wirthen in Solothurn eine Homeoffice-Alternative an. Wie «10vor10» gestern berichtete, kann ein Hotelzimmer neu für 25 Franken pro Tag als Büro genutzt werden.
Auch wenn sich damit kein Geld verdienen lasse, vereinfache es zumindest den Arbeitsalltag für Berufstätige mit Familien. Ähnlich sieht es im Lofthotel Murg am Walensee aus, wo ebenfalls Zimmer für Homeoffice gebucht werden können. Darüber hinaus bietet das Hotel während der Ausnahmesituation wochenweise Loftzimmer zum Wohnen und Arbeiten an – natürlich zu einem reduzierten Preis. «Von den zwölf verfügbaren Zimmern sind bereits mehrere gebucht worden», sagt Eigentümerin Esther Von Ziegler. Obwohl es kein lukratives Geschäft sei, soll das Angebot so lange wie möglich fortgeführt werden.
Gleiches gilt für das Hotel Forum Hotel in Widnau (SG). «Wir sind momentan um jedes gebuchte Zimmer froh», sagt Geschäftsführerin Katharina Faé. Nebst einem Spezialangebot für wochenweise Buchungen können Zimmer auch tageweise gebucht werden.
Doch wer soll davon Gebrauch machen? «Personen, denen die Decke auf den Kopf fällt oder diejenigen, die zu Hause keinen ruhigen Raum finden», meint Faé.
17.10: Jetzt vermeldet auch das BAG die neusten Zahlen zum Coronavirus. Stand Mittwochabend 17 Uhr sind es 9765 positiv getestete Fälle und 103 Todesopfer in der Schweiz.
15.30: Nun startet die zweite Bundesrats-Medienkonferenz mit Gesundheitsminister Alain Berset und Guy Parmelin. Hier gelangen Sie zum Livestream.
9765 positive Fälle seien es Stand heute, erklärt Bundesrat Berset. Gleichzeitig seien es über 7000 negative Tests.
14.55: Marco Solari (75) ist nach der Corona-Infektion wieder gesund. Zwei Wochen nach seiner Einlieferung ins Spital besiegte der Präsident des Locarno Filmfestivals die Krankheit Covid-19. Gestern konnte Solari das regionale Spital «La Carità» in Locarno TI wieder verlassen.
«Es waren schwierige und intensive Tage, in denen ich mich in Gedanken eng mit denjenigen verbunden fühlte, die immer noch leiden oder Verwandte und Freunde verloren haben», schreibt Marco Solari in der Zeitung «La Regione».
Der Präsident des Locarno Filmfestivals habe «das Zischen der Sense gehört». Er bedankte sich insbesondere bei den Ärzten, Krankenschwestern und dem Personal von «La Carità». Diese würden «bis an die Grenzen ihrer Kraft arbeiten».
Solari will sich nun wieder ganz für das Locarno Filmfestival und den Verein «Eventi letterari Monte Verità» einsetzen, der sich der Durchführung literarischer Veranstaltungen widmet. Das Filmfestival in Locarno findet vom 5. bis zum 15. August statt.
14.38: Als Schutz vor dem Coronavirus präventiv behandeln lassen? Dazu rät die Arud, das Zentrum für Suchtmedizin in Zürich. Wie dieses in einer Mitteilung schreibt, seien Personen mit einer Abhängigkeit von legalen und besonders illegalen Substanzen sehr gefährdet.
Da sie häufig an weiteren chronischen Erkrankungen leiden und vielfach bereits ein geschwächtes Immunsystem haben würden, sei bei ihnen die Gefahr eines schweren Corona-Verlaufs gross – trotz ihres oftmals noch jüngeren Alters.
Viele Einrichtungen würden ihr Angebot derzeit reduzieren/einstellen, auch verschlechtere sich das Angebot auf dem Schwarzmarkt, was zu zusätzlichem Beschaffungsstress und erheblichen Gesundheitsrisiken führe. Daher sei wichtig, dass Personen, die sich noch nicht oder nicht mehr in einer Behandlung befinden, nun möglichst einfachen und niederschwelligen Zugang zu Behandlungsangeboten erhalten.
14.00: Ueli Maurer erklärt nun vor den Medien, wie das 40-Milliarden-Paket für die Wirtschaft umgesetzt werden soll. Verfolgen Sie die Pressekonferenz hier live.
13.56: Die Schweiz hat Grenzkontrollen auf alle Schengen-Staaten ausgedehnt. Darüber wurde der Bundesrat an seiner Sitzung vom Mittwoch durch das EJPD informiert. Diese Massnahme verstärkt den Schutz der Bevölkerung vor dem Coronavirus weiter.
Bereits in der vergangenen Woche hat der Bundesrat Beschränkungen für die Einreise auf dem Landweg und für den Luftreiseverkehr aus Italien, Frankreich, Deutschland, Österreich und Spanien und alle Nicht-Schengen-Staaten beschlossen.
Seit Mitternacht werden die verschärften Einreisevoraussetzungen auch gegenüber Flügen aus sämtlichen verbleibenden Schengen-Staaten mit Ausnahme des Fürstentums Liechtenstein angewendet. Die zuständigen Organe der EU wurden darüber ins Bild gesetzt.
Die Einreise ist Bürgerinnen und Bürgern aus der Schweiz und dem Fürstentum Liechtenstein, Personen mit einem Aufenthaltstitel in der Schweiz sowie Personen, die aus beruflichen Gründen in die Schweiz reisen müssen oder sich in einer Situation absoluter Notwendigkeit befinden, weiterhin erlaubt. Auch der Transit- und der Warenverkehr sind weiterhin zugelassen.
13.54: Nach Urs Hofmann ist mit Markus Dieth ein zweites Mitglied der Aargauer Regierung positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Regierungstätigkeit wird auf digitalem Weg aufrechterhalten.
Dieth befindet sich ab sofort zuhause in Selbstisolation. Positiv getestet wurde am Dienstag auch Regierungssprecher Peter Buri. Auch er befindet sich zuhause in Selbstisolation. Es geht den Betroffenen gesundheitlich den Umständen entsprechend gut, wie die Staatskanzlei am Mittwoch mitteilte.
12.04: Ein wichtiger Zufluchtsort für Opfer von häuslicher Gewalt ist vorübergehend geschlossen: Eine Bewohnerin des Frauenhauses Violetta in Zürich ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Damit wird das Frauenhaus zur Quarantäne-Station.
In den nächsten 14 Tagen können keine neuen Frauen eintreten, teilte die Geschäftsleiterin Susan A. Peter am Mittwoch auf Anfrage mit. Sie bestätigte damit eine Meldung von CH Media. Das Frauenhaus bietet 24 Plätze.
Das Frauenhaus kann Opfer von häuslicher Gewalt vorerst nur per Telefon beraten. Die Schliessung des Frauenhauses Violetta kommt zum schlechtesten Zeitpunkt. Die Behörden rechnen damit, dass die Fälle von häuslicher Gewalt in nächster Zeit ohnehin deutlich steigen, weil die Familien mehr Zeit zuhause verbringen müssen und Spannungen zunehmen.
11.40: Der Detailhändler Migros und die Altersstiftung Pro Senectute haben einen temporären Lieferdienst für Menschen der Risikogruppe lanciert. Wer zuhause isoliert ist, kann sich Lebensmittel gratis nach Hause bringen lassen.
Als Überbringer der Waren fungieren gesunde Freiwillige, die gerne Nachbarschaftshilfe leisten. Sie können sich via «App» registrieren. Zudem würden Migros-Angestellte als Boten eingesetzt, die wegen der momentanen Ausnahmesituation ihrer reguläre Arbeit nicht nachkommen können, heisst es in einer Mitteilung der Migros vom Mittwoch.
Menschen der Risikogruppe, also über 65-Jährige oder Vorerkrankte, sowie Menschen in Quarantäne oder Selbstisolation können ihre Einkäufe online erledigen und werden dann von den freiwilligen Helfern ohne direkten Kontakt beliefert. Um die Übergabe von Bargeld zu vermeiden, können die Besteller allenfalls ein digitales Trinkgeld hinterlassen. Die Lieferung ist allerdings gratis.
Auch Too Good To Go, die App gegen Lebensmittelverschwendung, reagiert auf die Corona-Krise. So bietet die App die Technologie vorübergehend als Take-Away Plattform an, damit Gastrobetriebe Mahlzeiten aus ihrem regulären Angebot als Option zum Mitnehmen verkaufen können. Dies schreibt Too Good To Go in einer Mitteilung.
«Wir haben bisher eine enorme Unterstützung von unseren Partnern im Kampf gegen Food Waste erfahren. Jetzt sind wir an der Reihe, sie mit unseren verfügbaren Ressourcen zu unterstützen», sagt Mette Lykke, CEO von Too Good To Go.
11.00: Die Angst vor einer Corona-Ansteckung ist gross. Doch muss eine Person deswegen auf der Strasse die Luft anhalten, wenn sie eine andere Person kreuzt? Solche Fragen werden Experten diese Tage regelmässig gestellt. Ein Überblick:
Auf dem Trottoir die Luft anhalten oder nicht?
Facharzt Stefan Langenegger stellt im Expertenchat von «SRF Puls» klar: «Eine Ansteckung ist beim vorbeigehen einer Person praktisch ausgeschlossen.» Auch wenn die Person den Abstand von zwei Metern nicht einhält. Die Luft anhalten müsse man nicht, «ausser sie werden direkt angehustet».
Muss das Handy mehrmals täglich desinfiziert werden?
Hier unterschied Daniel Koch vom BAG am Dienstagabend in der «SRF Sondersendung»: «Wenn man das Handy nur selber nutzt, muss man es nicht desinfizieren.» Wenn man das Handy herumreiche, sei es ratsam, es zu desinfizieren. Doch das Wichtigste bleibt: Die Hände regelmässig desinfizieren.
Menschen ausserhalb des eigenen Haushalts treffen?
Facharzt Stefan Langenegger schlägt in dieser Frage deutlicher Alarm. Studien würden klar sagen, dass die Schweiz die Kurve eher flach halten könne, wenn die Kontakte zu 90% oder gar 99% reduziert werden. «Am besten, Sie pflegen nur Kontakt zu Personen, die in Ihrem Haushalt leben.»
Zeitung noch lesen oder Finger davon lassen?
«Ja das kann man, das Virus wird nicht über die Post und Briefe verschickt», antwortet Daniel Koch vom BAG in der Sondersendung.
Anders sieht dies beispielsweise beim Bargeld aus, wie Fachärztin Eva Kaiser im Puls-Expertenchat differenziert. Sie würden davon ausgehen, dass das Virus «mehrere Stunden auf dem Bargeld haftet». Nicht überlebt – es handle sich nur um ein Eiweiss. «Es wird darum empfohlen, mit Karte zu zahlen!»
Bin ich sicher, wenn ich mit dem Auto in die Ferienwohnung fahre?
Hier sind sich Experten einig: Mit dem Auto ist man grundsätzlich geschützt, insofern es das eigene Auto ist. Die Frage laute generell: Stecke ich jemanden an oder kann ich angesteckt werden? Viele Schweizer fragen in verschiedenen Foren, ob die Autofahrt in die Ferienwohnung ins Tessin unbedenklich sei.
Hier unterscheiden die Experten natürlich. Da das Tessin ohnehin schon belastet ist, stellt Koch vom BAG klar: «Sie brauchen jetzt sicher keine Deutschschweizer Touristen, welche herum spazieren.» Ansonsten sei die Natur grundsätzlich unbedenklich – die Natur streut keinen Viren.