Coronavirus: Ansturm auf Apotheken – auch Serien-Tester kommen
Apotheken erleben momentan einen Ansturm von Leuten, die sich auf das Coronavirus testen lassen wollen. In Einzelfällen gebe es sogar «Serien-Tester».
Das Wichtigste in Kürze
- Seit Einführung der Zertifikatspflicht erleben Apotheken einen Ansturm auf Covid-Tests.
- In Einzelfällen gibt es sogar «Serien-Tester», die sich alle zwei Tage wieder anmelden.
- Viele Apotheken mussten nun Personal aufstocken oder ihr Anmeldesystem anpassen.
Schon nach der Ankündigung der Zertifikatspflicht des Bundesrats vergangene Woche verzeichneten Schweizer Apotheken einen Ansturm auf Covid-Test-Termine. Jetzt sind viele Testzentren und Apotheken, die auf das Coronavirus testen, vollständig ausgebucht.
In der Bahnhofapotheke Langenthal BE gibt es sogar schon Serien-Tester. «Wir haben schon einige Stammkunden, die sich gleich zweimal pro Woche anmelden», sagt Geschäftsführerin Laura Thommen zu Nau.ch. Teilweise seien die gleichen Personen in den letzten Wochen schon vier bis fünf Mal auf das Coronavirus getestet worden.
Test-Termine für Coronavirus gibt's nur noch Woche im Voraus
Den Ansturm versucht sie mit klaren Regeln einzudämmen. «Wir vergeben unsere Termine nur noch eine Woche im Voraus», so Thommen. Sonst sei alles viel zu schnell ausgebucht.
Auch die Rigi Apotheke und Drogerie in Goldau SZ hat ein paar «Serien-Tester» unter ihren Kunden. Inhaber Christian Beeler bestätigt auf Anfrage: «Es gibt schon Leute, die sich immer wieder anmelden.»
Das geschehe seines Wissens aber nicht wegen einer Zertifikatspflicht beim Arbeitgeber: «Die meisten lassen sich aus privaten Gründen regelmässig auf das Coronavirus testen.»
Apotheker: «Beizen wollten, dass wir alle zwei Tage Mitarbeiter testen»
In der Kirchenfeld Apotheke in Bern wollten Wirte gar das ganze Personal mieten, erklärt Inhaber Nicolas Lutz. «Wir haben Anfragen von Restaurants erhalten, die wollten, dass wir alle zwei Tage ihre Mitarbeiter testen», sagt er zu Nau.ch.
Diese baten aber zusätzlich darum, dass die Testzentrum-Mitarbeiter direkt im Betrieb vorbeikämen. Aus Personalgründen wäre das leider nicht möglich gewesen.
Das, obwohl insgesamt 18 Teilzeit-Mitarbeitende, hauptsächlich Medizinstudenten, im Test- und Impfzentrum der Apotheke arbeiten. «Wir haben sogar vier Personen nur dafür eingestellt», erklärt der Apotheker.
Der Test-Ansturm sei nämlich auch hier spürbar, bestätigt Lutz: «Normalerweise war von Montag bis Mittwoch nicht viel los, jetzt sind schon alle Termine weg.» Aufs Wochenende hin würden sich nun noch mehr Leute anmelden.
