Coronavirus: Ferien fast geplatzt wegen zu «wenig» übersetzten Tests
Eine Ferienreise kann wegen des Coronavirus kompliziert und nervenaufreibend werden. Sandra L. aus Bern hat dies kürzlich am eigenen Leib erfahren.
Das Wichtigste in Kürze
- Jedes Land hat eigene Corona-Einreisebestimmungen.
- Für Sandra L. wurde ein Testnachweis aus einer Schweizer Apotheke zum Stolperstein.
- Dieser sei nicht genügend auf Englisch verfasst, sagte man ihr am Flughafen.
Drei Wochen Ferien in Brasilien – für Sandra L.* aus Bern der langersehnte Traum, den sie sich nun endlich erfüllen wollte. Doch kurz vor dem Abflug am Flughafen Zürich drohte er fast zu platzen.
Sandra L. war mit einem negativen PCR-Test, der nicht älter als 72 Stunden sein durfte, an den Flughafen gereist. Wie vom Zielland gefordert. Doch am Check-in-Schalter der Air Portugal sagte man ihr, die Bestätigung des Labors sei «zu wenig auf Englisch übersetzt». Und das ebenfalls auf Englisch übersetzte Zertifikat sei so oder so nutzlos, damit könne sie nicht fliegen.
«Ich war vollkommen perplex und versuchte, die Frau von der Gültigkeit der Papiere zu überzeugen», erzählt sie Nau.ch. Vor dem Test in einer Berner Apotheke hatte sie korrekt angegeben, dass sie den Test für eine Reise brauche.
Doch die Frau am Schalter wollte einfach nicht locker lassen und verlangte von ihr, beim Labor eine neue Bestätigung einzuholen. Denn sonst kriege die Fluggesellschaft eine Busse.
Doch es war Sonntag und Sandra L. sah keine Chance, das Labor erreichen zu können. Deshalb verhandelte sie weiter mit der Frau, die plötzlich doch noch einlenkte. Jedoch mit der Drohung, Sandra L. werde dann beim Umsteigen in Lissabon und bei der Ankunft in Brasilien Probleme kriegen.
Total verunsichert bestieg Sandra L. mit ihren Dokumenten zum Coronavirus den Flieger nach Lissabon. Und siehe da: Weder im Transit noch bei der Ankunft gab's irgendwelche Schwierigkeiten.
«Ich habe mich dann schon gefragt, ob man einfach der Willkür einzelner Personen ausgeliefert ist», sagt sie gegenüber Nau.ch.
Coronavirus: Mit Englisch fast immer auf sicherer Seite
Ein Testnachweis in einer falschen Sprache gehöre häufig zu den Gründen, weshalb Passagiere ihren Flug nicht antreten können. Dies erklärt Swissport-Kommunikationschefin Nathalie Berchtold auf Anfrage.
Mit Englisch sei man aber mehrheitlich auf der sicheren Seite – jedoch nicht immer. «Wir raten Passagieren, sich Covid-Testzertifikate in englischer Sprache ausstellen zu lassen, ausser eine andere Sprache wie beispielsweise Französisch wird explizit von den Landesbehörden gefordert.»
Die Vorgaben, zum Beispiel in welcher Sprache ein Testnachweis zum Coronavirus vorgewiesen werden müsse, werden von den jeweiligen Behörden der Ziel- oder Transitländer definiert.
Sandra L. hatte sich genaustens informiert und entsprechend gehandelt. «Mehr konnte ich nicht tun.» Ihre Ferien konnte sie schliesslich trotzdem geniessen.
*Name von der Redaktion geändert