Coronavirus: Arme erkranken und sterben laut Studie häufiger daran
Ärmere Schweizer und Schweizerinnen haben ein höheres Risiko, sich mit dem Coronavirus anzustecken und auch, daran zu sterben. Dies zeigt eine neue Studie.
Das Wichtigste in Kürze
- Einer Studie zufolge haben ärmere Schweizer ein höheres Risiko, an Covid-19 zu erkranken.
- Dies laut der Studie deshalb, weil sie seltener im Home-Office arbeiten können.
Das Coronavirus selbst macht zwar keinen Unterschied zwischen Arm und Reich. Doch: Arme Menschen haben in der Schweiz ein grösseres Risiko, an Covid-19 zu erkranken und an der Krankheit zu sterben.
Das zeigt eine Studie des Berner Epidemiologen Mattias Egger, dem ehemaligen Präsidenten der wissenschaftlichen Taskforce des Bundes.
Die «SonntagsZeitung» und auch «Le Matin Dimanche» berichten über die brisante Studie. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) lieferte die Daten für die Untersuchung.
Diese zeigen, dass in ärmeren Schichten von 100'000 Personen rund 29 in die Intensivpflege aufgenommen werden mussten. In reicheren Gegenden waren es demgegenüber lediglich 13 von 100'000, also weniger als halb so viele.
Ein Grund, dass Ärmere sich häufiger anstecken ist, dass sie seltener im Homeoffice arbeiten können. Ein weiterer Grund könnte sein, dass sie öfter an Vorerkrankungen leiden, wie es in der Studie heisst. Auch werde in unterprivilegierten Vierteln weniger intensiv auf das Coronavirus getestet, sagt Egger zur Studie.