Coronavirus: BAG prüft «Anpassung» der Quarantäne-Regeln
Die Omikron-Wand des Coronavirus hat die Schweiz erfasst, es drohen massive Arbeitsausfälle. Das BAG hält jedoch weiterhin an der 10-tägigen Quarantäne fest.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Omikron-Ansteckungen könnten das Land in eine brenzlige Lage bringen.
- Es drohen gemäss Corona-Taskforce bis zu 25'000 neue Fälle täglich.
- Dennoch hält das BAG an der zehntägigen Quarantäne fest.
Keine Welle, sondern eine Omikron-Wand erfasst die Schweiz. Die Taskforce des Bundes rechnet damit, dass im Januar täglich 25’000 Ansteckungen mit dem Coronavirus drohen. Dies deshalb, weil Omikron viel ansteckender ist als die Delta-Variante und der Impfschutz schlechter.
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz warnt deswegen vor Ausfällen in der kritischen Infrastruktur des Landes. Besonders gross sei das Risiko in der Energie- und Lebensmittelversorgung sowie im Gesundheitswesen.
Auch der deutsche Virologe Christian Drosten warnte bereits vor über einer Woche vor «massiven krankheitsbedingten Arbeitsausfällen» wegen Omikron.
Vor allem die zehntägige Quarantäne könnte die Schweiz in eine brenzlige Lage bringen.
Zurzeit müssen Ungeimpfte in jedem Fall in Quarantäne nach Kontakt zu einer Corona-positiven Person. Bei den Geimpften und Genesenen mit Omikron-Kontakt entscheiden die Kantone im Einzelfall. Sie können auch bei ihnen eine Quarantäne anordnen, wenn der Verdacht besteht, dass die betroffene Person mit einer Omikron-infizierten Person Kontakt hatte, schreibt das Bundesamt für Gesundheit (BAG) auf Anfrage.
Bei einem Omikron-Anteil, der vor zehn Tagen bereits 55,7 Prozent der Ansteckungen ausmachte, besteht somit eine hohe Wahrscheinlichkeit einer Quarantäne.
BAG will Quarantänezeit wegen Coronavirus nicht kürzen
Die Quarantänezeit zu verkürzen, davon sieht das BAG zurzeit ab. «Derzeit macht die zehntägige Quarantäne Sinn, da Omikron hochgradig ansteckend ist. Die Quarantäne ermöglicht es, die Übertragung des Virus zu begrenzen und die Auswirkungen der Fälle auf das Gesundheitssystem zu begrenzen», schreibt das BAG.
Das Bundesamt räumt allerdings auch ein, dass diese Massnahme regelmässig evaluiert werde und es gegebenenfalls Anpassungen gebe. Wäre eine kürzere Dauer der Quarantäne oder gar deren Abschaffung somit eine Option? «Alle Optionen sind grundsätzlich möglich», heisst es beim BAG auf diese Frage.
In den USA hat die Gesundheitsbehörde die empfohlene Isolationsdauer nach einer Infektion mit dem Coronavirus soeben von zehn auf fünf Tage verkürzt.