Coronavirus: «Immer noch in gleicher Situation wie letzten Freitag»
Das Wichtigste in Kürze
- Expertinnen und Experten aus verschiedenen Behörden informierten zum Coronavirus.
- Die Pressekonferenzen werden regelmässiger stattfinden, bestätigte die Bundeskanzlei.
- Die Lage in der Schweiz wird von Bund und Kantonen als «sehr ernst» eingestuft.
15:07 Uhr: Masserey: «Wir sind immer noch in der gleichen Situation wie letzten Freitag. Wir schauen, was passiert.» Die Pressekonferenz ist beendet.
15:05 Uhr: Man erwarte in der Task Force bis Ende Jahr, Informationen über Impfstoffe zu bekommen.
15:03 Uhr: Die Risikobeurteilung der Kantone müsse nicht immer gleich sein. Hauri sagt, es sei deswegen teilweise sinnvoll, nicht überall die gleichen Massnahmen zu verabschieden.
14:50 Uhr: Patientinnen und Patienten seien jünger als im Mai, sagt Ackermann. Im Schnitt etwa acht Jahre.
14:55 Uhr: Wie ist denn die Situation der Schweiz verglichen mit Europa? Die Schweiz habe im Vergleich sehr schnell ihre Massnahmen gelockert, so Ackermann.
Die Niederlande sei uns in der Entwicklung der Fallzahlen voraus. Es gelte nun, den Trend zu brechen. Sonst sei man in ein paar Wochen gleich in der gleichen Situation wie die Niederlande.
14:52 Uhr: Aerosole seien in der Tat problematisch, so Masserey. In der Wissenschaft glaube man aber, es sei unwahrscheinlich, durch diese angesteckt zu werden.
Schlussfolgerungen zu Aerosolen der Task Force würden schnellstmöglich dem BAG vermittelt, fügt Ackermann hinzu.
14:49 Uhr: Zivildienst oder Zivilschutz-Hilfe für Contact Tracing sei teilweise schon im Einsatz, müssten aber gut vorbereitet werden. Das sei ein Aufwand, so Hauri.
14:41 Uhr: Heute unterschrieb der Bund einen Vertrag mit AstraZeneca für einen Impfstoff.
Masserey sagt dazu, man wolle ein möglichst diversifiziertes Angebot an Impfstoffen haben. Die Hoffnung sei, eine erste Impfung auf das erste Halbjahr 2021 anzubieten.
14:40 Uhr: Rudolf Hauri beantwortet eine Frage zum Contact Tracing. Es funktioniere grundsätzlich, einfach nicht mehr überall. Man könne zum Teil die Betroffenen nicht schnell genug kontaktieren. «Man hat eine Beule, würde man bei einem Auto sagen.»
14:36 Uhr: Es habe keinen direkten Sinn, die Infektionszahlen am Wochenende zu kommunizieren, so Virginie Masserey.
14:30 Uhr: Martin Ackermann sprach von einem Anstieg der Hospitalisierungen um den Faktor vier bis in zwei Wochen, wenn bis nächsten Freitag keine Massnahmen verabschiedet würden.
Die Verdoppelungsgeschwindigkeit betrage im Moment etwa eine Woche, weshalb sich die Fälle und Hospitalisierungen in zwei Wochen zweimal verdoppeln könnten.
14:24 Uhr: Die Massnahmen vom SECO für die Wirtschaft seien bekannt und entsprechende Anpassungen in der Covid-19-Verordnung in Bearbeitung, so Boris Zürcher. Diese Anpassungen würde Ende Oktober vom Bundesrat verabschiedet.
Es seien immer noch Tausende Betriebe in Kurzarbeit. Zürcher spricht bei der Kurzarbeitsentschädigung von einer «Schadenbilanz»: Bisher wurden 7,7 Milliarden Franken ausgegeben.
Ausserdem seien die Prognosen für die Wirtschaft in den Augen des SECO «deutlich zu optimistisch».
14:15 Uhr: Rudolf Hauri, Präsident der Vereinigung der Kantonsärztinnen und -ärzten, sagt: «Die Geschwindigkeit hat uns überrascht. Wir haben nicht mit diesem steilen Anstieg gerechnet.»
Das Contact Tracing sei an seine Grenzen gestossen. Es brauche Zeit, aber diese Zeit sei häufig nicht mehr da. «Das heisst, es gelingt nicht mehr, alle Personen – die sogenannten Index-Personen – zu erreichen», so Hauri. Man sei darauf angewiesen, dass sich Personen selbst epidemiologisch richtig verhielten und in Isolation gingen.
Hauri sagt auch, wenn die Hospitalisierungen ansteigen würden – was der Fall sein werde – seien die Spitäler bereit und hätten ihre Strategien angepasst.
14:10 Uhr: Martin Ackermann der Covid-19 Task Force fordert neue Massnahmen. Diese müssten ausserdem korrekt umgesetzt werden, um das Virus einzudämmen.
Der entscheidende Vorteil gegenüber dem Frühling: Man verstehe besser, was wirklich wirke. Zum Beispiel verstehe man jetzt die Wichtigkeit des Abstands.
Die Task Force empfehle Masken, wenn die Distanz nicht eingehalten werden könne. Ebenfalls spricht Ackermann eine Empfehlung für Homeoffice aus, wenn immer möglich.
14:07 Uhr: Mehr Leute hätten die Covid-App inzwischen heruntergeladen. Die Wichtigkeit der App wird unterstrichen. Um die Hospitalisierungen möglichst tief zu halten, gelte es, jetzt zu handeln.
14:03 Uhr: Virginie Masserey nennt die Situation «sehr ernst». Es brauche jede Person, um gegen die ansteigenden Zahlen entgegenzuwirken. Die Schutzmassnahmen werden nochmals ins Gedächtnis gerufen.
Krisenstimmung nach starkem Anstieg
Die Schweiz ist nach einem ruhigen Sommer und Frühherbst wieder in Krisenstimmung. Die Corona-Inzidenz liegt bei über hundert, das BAG meldet täglich eine Positivitätsrate von über zehn Prozent.
Es gibt deshalb nun wieder Pressekonferenzen «auf Fachebene». Heisst konkret: Beamte des Bundesamts für Gesundheit, des Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) und weiteren Abteilungen informieren über neuste Entwicklungen zum Coronavirus.
Dabei waren Virginie Masserey, Leiterin Sektion Infektionskontrolle des BAGs und Rudolf Hauri, Präsident der Vereinigung der Kantonsärztinnen und -ärzten.
Zudem war Martin Ackermann, der Präsident der nationalen Covid-19 Task Force anwesend. Ebenfalls nahm der Leiter der Direktion für Arbeit vom SECO Boris Zürcher Stellung zur wirtschaftlichen Lage.
Angesichts der kritischen Lage der Corona-Pandemie in der Schweiz dürfte diese Points de Presse wieder mehrmals pro Woche stattfinden.