Coronavirus: Basler Bars blicken auf «ärgerliches Wochenende» zurück
Das Wichtigste in Kürze
- Nach der Basler Partynacht empören sich Politker, Privatpersonen und Barbetreiber.
- Das Verhalten der Nachtschwärmer und einzelner Inhaber von Bars sei nicht akzeptabel.
- Trotz unangenehmer Situation müsse man sich an die vorgegebenen Regeln halten.
Das gute Wetter am Wochenende lockte die Schweizer Bevölkerung aus ihren vier Wänden. Überall schien man das Ende des Lockdowns mit einem feucht-fröhlichen Abend feiern zu wollen.
In der Basler Steinenvorstadt ging es besonders wild zu und her, trotz Coronavirus. Zu tausenden strömten Basler in die Clubs und Bars und ignorierten die vorgegeben BAG-Massnahmen. Fotos und Videos der Partymeile gingen am Wochenende viral. Sehr zum Ärger mancher Barbesitzer.
Ein Video des SVP-Politikers Joël Thüring zeigt die Ansammlung der Menschenmenge in Basel. Auch Thüring selbst scheint über die Missachtung der Vorschriften nicht glücklich.
Trotz Coronavirus platzten Bars aus allen Nähten
Vor vielen Bars in Basel stand Sicherheitspersonal, welches die Anzahl Gäste in den einzelnen Betrieben kontrollierte. «Wir haben uns strikt an das Schutzkonzept gehalten. Vor dem Eingang hat die Security kontrolliert, dass nicht zu viele Personen rein kommen», so Desiree Publioz, Mitarbeiterin im «Soho».
Doch nicht bei allen Betrieben schien das Ausmass der aktuellen Situation angekommen zu sein, merkt Publioz an. «Wenn sich alle Barbetreiber an die Massnahmen halten würden, wäre es angenehmer für alle.» Ohne Absperrungen und Security seien Gruppierungen vor und in den Bars vorprogrammiert, findet sie.
Auch Astrit Dervishaj, Geschäfstführer des «Club 59» empört sich über das Verhalten mancher Leute: «Wir haben auch als Betrieb die Regeln wahrgenommen und perfekt umgesetzt, im Gegensatz zu anderen Betrieben in der Steinenvorstadt.» Er hoffe, dass die Strafen dort hinfallen, wo es an der Umsetzung der BAG-Regeln mangelte.
Es herrscht keine Gemeinschaft zwischen Barbetrieben
«Es war ein sehr ärgerliches Wochenende für uns, momentan herrscht hier keine Gemeinschaft», so Publioz. Es sei eine schwere Zeit für alle Betriebe. «Auch wir leiden unter den Massnahmen, wir können nie so viel Umsatz generieren wie sonst. Und trotzdem sind wir dazu bereit, die Regeln einzuhalten solange dies nötig ist.»
Das Coronavirus setze alle Barbesitzer unter Druck, stimmt auch Dervishaj zu. «Es wäre für uns nicht nachvollziehbar, wenn die Ausgangsmeile wegen zwei Betrieben komplett gesperrt wird.» Doch ohne permanente Kontrollen komme es bestimmt wiederholt zu «so chaotischen Szenen», vermutet der Geschäftsführer des Clubs.