Coronavirus: Bei diesen Massnahmen war Genf stets voraus
Genf geht in der Bekämpfung des Coronavirus heute um 19h einen Schritt weiter und schliesst Läden und Restis. Nicht zum ersten Mal ist der Kanton «Vorreiter».
Das Wichtigste in Kürze
- Genf erklärt den Ausnahmezustand und greift ab heute Montag um 19 Uhr stärker durch.
- Restaurants und Bars müssen schliessen, ebenso Kleiderläden oder Coiffeursalons.
- Genf ist damit zum wiederholten Mal «Vorreiter» bei den Massnahmen zur Corona-Bekämpfung.
Genf hat es schon wieder getan: Die Kantonsregierung ergreift in der Bekämpfung des Coronavirus radikalere Massnahmen als der Rest der Schweiz.
Ab heute um 19 Uhr wird das öffentliche Leben im Grenzkanton stark heruntergefahren. Vieles bleibt geschlossen: Restaurants, Bars, Coiffeur- und Schönheitssalons, Kinos, Theater, Fitnesszentren, Schwimmbäder sowie Spiel- und Erotiksalons.
Auch Läden, die keine Lebensmittel verkaufen, müssen schliessen. Es gibt jedoch Ausnahmen: Apotheken, Drogerien oder auch Blumenläden bleiben offen. Dies alles gilt vorerst bis zum 29. November.
Seit dem Ende der ersten Corona-Welle ist Genf den anderen Kantonen bei der erneuten Verschärfung der Massnahmen stets einen Schritt voraus. Am 28. Juli machte Genf den Anfang mit der Einführung der Maskenpflicht in den Läden.
Zum Vergleich: Zürich führte die Maskenpflicht in den Läden am 27. August ein, der Kanton Bern erst am 12. Oktober, also zweieinhalb Monate später. Mittlerweile gilt die Maskenpflicht in den Läden in der ganzen Schweiz und wurde gar auf alle öffentlichen Gebäude sowie Aussenbereiche von belebten Stadt- und Dorfzentren ausgeweitet.
Bereits mitten im Sommer, am 31. Juli, schloss Genf seine Clubs. Schweizweit gilt dies erst seit dem 28. Oktober. Nur wenige Kantone wie Bern, Wallis, Waadt oder das Tessin hatten ihre Clubs zum Zeitpunkt des Bundesratsbeschlusses ebenfalls schon zu – jedoch erst seit wenigen Tagen oder Wochen.
Maskenpflicht an Schulen wegen Coronavirus bereits anfangs August
Eine Maskenpflicht in den Mittel- und Berufsfachschulen hat Genf bereits am 7. August eingeführt. Am 18. August wurden strengere Richtlinien für private Events erlassen und das Contact Tracing in Restaurants wurde Pflicht.
Schneller als der Bundesrat war Genf auch bei der Einführung des Versammlungsverbots ab 15 Personen. Es wurde zwei Wochen vor dem Bundes-Beschluss mit maximal 10 Personen festgelegt – und mittlerweile schon wieder verschärft auf maximal fünf Personen.
Auch bei den Grossveranstaltungen war Genf strenger als der Rest der Schweiz. Veranstaltungen ab 100 Personen wie etwa Hochzeiten waren bereits am 17. Oktober verboten. Auf Bundesebene wurden sie erst am 28. Oktober von maximal 1000 auf 50 beschränkt.
Es wird sich zeigen, ob der Rest der Schweiz auch beim Genfer-Shutdown mitziehen wird. Auslöser für diesen ist die angespannte Lage in den Genfer Spitälern, die kaum mehr Platz für neue Patienten haben.