Coronavirus: Beizen sind bei Regen auf flexibles Personal angewiesen
Nachdem das sonnige Wetter zahlreiche Gäste auf die Terrassen gelockt hatte, kommt nun der Regen. Die Beizen müssen wegen des Coronavirus flexibel bleiben.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach einem Terrassen-Traumstart folgt in den nächsten Tagen viel Regen.
- Dabei sind die Wirte insbesondere auf flexibles Personal angewiesen.
Schnipo und Bier mit Sonnenbrille auf dem Kopf: Nach monatelanger Schliessung wegen des Coronavirus jubelten in den letzten Tagen viele Beizen über volle Terrassen.
Das warme Frühlingswetter hat schweizweit zahlreiche Gäste in die Restaurants gelockt, wo sie im Aussenbereich die warmen Sonnenstrahlen geniessen konnten. Die meisten Wirte zogen nach dem ersten Terrassen-Wochenende ein positives Fazit.
Grosse Unsicherheiten wegen des Wetters
So auch die Familie Wiesner, die in der Deutschschweiz über 30 Restaurants betreibt, darunter beispielsweise die asiatische Strassenküchenkette Nooch: «Das Wochenende war grandios, keine Frage. Unter der Woche lief es überall dort gut, wo es eine Sonnen-Terrasse hat», erklärt Co-Geschäftsführer Daniel Wiesner.
Doch nun schlägt das Wetter um. Schon am Donnerstag und besonders am Wochenende ist viel Regen angesagt. Das hat Folgen.
«Bei schlechtem Wetter bleiben die Restaurants geschlossen. Eine Überdachung mit einem Zelt ist nur in zwei unserer Betriebe möglich», sagt der Zürcher Gastronom zu Nau.ch.
Wegen der Unsicherheiten sind bereits jetzt nur diejenigen seiner Restaurants offen, die zuvor zum Take-away oder Delivery-Betrieb umfunktioniert worden waren.
Die Arbeitsplanung sei wegen des Wetters herausfordernd. Gerade beim Service-Personal ist Wiesner auf Flexibilität angewiesen: «Das ist für alle nicht immer einfach. Aber zumindest werden die Angestellten via Kurzarbeit entschädigt, wenn sie nicht arbeiten können.»
Nicht öffnen als letzte Option
Auch dem Berner Gastronomen Martin Hebeisen machen die schlechten Wetterprognosen für die kommenden Tage zu schaffen.
Besonders seinen beiden Beizen in der Berner Altstadt würden die regnerischen Tage einen Strich durch die Rechnung machen: Der «Kramer» und der «Klötzlikeller» bleiben bei schlechtem Wetter komplett geschlossen.
Allerdings würden die zwei Restaurants nur dann zumachen, «wenn es gar nichts mehr bringt», sagt Hebeisen.
«Bei unsicherer Wetterlage bleiben wir geöffnet, damit wir auf einen möglichen Witterungsumbruch reagieren können», so Hebeisen. Dabei ist auch er auf flexible Mitarbeiter angewiesen, die kurzfristig ausrücken können.
In Zeiten von Coronavirus: Pikett-Entschädigung für Personal
Gleiches gilt für den Gasthof Ochsen in Münsingen BE, der wegen der unsicheren Wetterlage einen flexiblen Wochenarbeitsplan erstellt. «Dieser wird bei schlechter Witterung dann entsprechend angepasst», erklärt Geschäftsführerin Monika Linder.
Denn bei Hudelwetter ist der Gasthof im Berner Mittelland auf weniger Personal angewiesen als bei Sonnenschein. Schliesslich werden dann keine Gäste auf der Terrasse bedient. Stattdessen wird auf Take away- und Lieferservice gesetzt.
Für das Personal, das kurzfristig zu Hause bleiben muss, hat die Geschäftsleitung aber eine Lösung gefunden: Diejenigen Mitarbeiter, die nicht arbeiten können, erhalten eine Pikett-Entschädigung.