Coronavirus: «Bier-Branche leidet unter sozialer Handbremse»

Chiara Schlenz
Chiara Schlenz

Zürich,

Aufgrund des Coronavirus leiden die Brauereien. Die Branche atmet aber nach der Bundesrats-Pressekonferenz erstmal auf. Ein Alkoholverbot wäre fatal gewesen.

In Stadien soll kein Alkoholverbot herrschen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Stadien darf Alkohol getrunken werden, insofern das Schutzkonzept eingehalten wird.
  • Die Bier-Branche atmet auf.
  • Die Brauereien leiden bereits unter den sozialen Einschränkungen der Bevölkerung.

Wenn man an Fussball, Eishockey oder ein Konzert denkt, gehört meist auch ein kleines Bier mit ins Bild. Doch aufgrund des Coronavirus soll der Alkoholkonsum in Stadien genau beobachtet werden.

Heute Mittwoch erklärte Bundesrat Alain Berset vor den Medien, dass kein Alkoholverbot vorgesehen sei. Unter der Einhaltung des Schutzkonzeptes soll der Ausschank möglich sein. Dabei gibt Berset die Verantwortung an die Kantone ab.

berset lockerungsschritt coronavirus
Gesundheitsminister Alain Berset. (Archivbild) - Keystone

Eine Entscheidung, die den Schweizer Brauereien mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht gut tun wird. Marcel Kreber, Direktor des Schweizer Brauerei-Verband (SBV) begrüsst den pragmatischen Weg.

Coronavirus hat Bier-Monate verschluckt

Nicht nur wegen der möglichen Alkohol-Einschränkung in Stadien, auch wegen des vorangegangenen Lockdowns sieht sich die Bier-Branche am Abgrund. «Es ist ein herber Schlag für die Branche. Die besten Bier-Monate, Frühling und Sommer, sind im Lockdown untergegangen

Bier
Das Exportgeschäft verlief positiv. - Pixabay

«Brauereien leiden stark unter der sozialen Handbremse, die zurzeit noch angezogen ist.» Denn der Lockdown und Restriktionen im Zusammenhang mit der besonderen Lage haben das soziale Leben stark eingeschränkt. «Und Bier ist nun mal ein soziales Getränk.»

Aufatmen dank pragmatischem Weg

Die Branche rund um den goldenen Hopfensaft wird von der Alkoholkontrolle vermutlich beeinträchtigt. Kreber sieht es aber positiv, dass kein striktes Alkoholverbot herrscht. Die Branche kann also aufatmen. «Ich begrüsse, dass der Bundesrat einen solch pragmatischen Weg gewählt hat.» Mit Verlusten müsse man wohl trotzdem rechnen.

Bier Ukraine-Krieg
Wegen dem Ukraine-Krieg steigen die Energie- und Rohstoffkosten für Brauereien. Die Folge: Schweizer Bier wird noch teurer. - dpa

Nicht nur hätte man den Brauereien förmlich den Hahn zudrehen, auch für Sportfans sei ein Alkoholverbot nur bedingt toll gewesen. Aber trotzdem vermutt Kreber , dass es zu übermässigem Konsum vor den Spielen kommen könnte.

Kreber findet die Einschränkungen heikel, auch ohne hartes Verbot: «Es ist bedenklich, dass man den Sportfans Eigenverantwortung so abspricht.» Schliesslich könne man ja auch in einem gesunden Mass und ohne Exzesse ein kühles Bier beim Fussballmatch geniessen.

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