Coronavirus: Bund empfiehlt zweiten Booster für Risiko-Patienten
Der Bund gibt grünes Licht für eine vierte Impfung gegen das Coronavirus. Sie soll aber nur für immungeschwächte Menschen freigegeben werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine 4. Corona-Impfung ist für die Bevölkerung generell nicht nötig.
- Laut BAG wird sie aber für Menschen mit stark geschwächtem Immunsystem empfohlen.
- Auch das Arzneimittel Tixagevimab/Cilgavimab steht für die Risikogruppe zur Verfügung.
Eine weitere Auffrischimpfung gegen das Coronavirus ist nach Ansicht des BAG derzeit für die Bevölkerung generell nicht nötig. Eine einzige Auffrischimpfung nach der Grundimmunisierung reiche aktuell aus.
Menschen mit einem stark geschwächten Immunsystem empfehlen das BAG und die EKIF jedoch eine weitere Auffrischimpfung mit einem mRNA-Impfstoff. Dies, wenn sie nach Einschätzung des behandelnden Arztes oder der behandelnden Ärztin erfolgversprechend ist.
Stark geschwächtes Immunsystem
Patienten mit einem stark geschwächten Immunsystem haben weiterhin ein hohes Risiko, schwer an Covid-19 zu erkranken. Sie könnten trotz wiederholter Impfung gegen SARS-CoV-2 keinen guten Immunschutz aufbauen.
Wie das BAG weiter schreibt, steht seit kurzem für Personen mit stark geschwächtem Immunsystem, die ungenügend auf eine Impfung ansprechen, ausserdem das Arzneimittel Tixagevimab/Cilgavimab (Evusheld®) zur Verfügung.
Die Antikörperkombination für die passive Immunisierung wird präventiv verabreicht. Sie schützt gemäss Daten für mindestens sechs Monate gut vor einer Covid-19-Erkrankung. Das Schweizerische Heilmittelinstitut Swissmedic hat Tixagevimab/Cilgavimab (Evusheld®) noch keine Zulassung erteilt. Das Arzneimittel darf, wie das BAG festhält, ausschliesslich auf Verschreibung eines Arztes oder einer Ärztin verabreicht werden und ist nur für bestimmte Risikogruppen indiziert.
Lage entwickelt sich positiv
Das BAG stellt zudem fest, dass sich die epidemiologische Lage weiter positiv entwickle. Dank der hohen Immunität in der Bevölkerung sei eine Überlastung des Gesundheitssystems trotz der weiterhin beobachteten Viruszirkulation unwahrscheinlich. Wie sich die Situation in den Herbst- und Wintermonaten entwickeln werde, lasse sich aktuell nicht präzise vorhersehen.
Spätestens vor den Sommerferien wollen das BAG und die EKIF über ihre Impfempfehlungen für den Herbst und Winter 2022/23 informieren. Es gebe ein Spektrum möglicher Szenarien für den Herbst.
Dieses reiche von einer weiteren Auffrischimpfung für besonders gefährdete Personen, das heisst Personen über 65 Jahre und Personen, die an bestimmten chronischen Krankheiten leiden, bis zu einer möglichen Auffrischimpfung für die allgemeine Bevölkerung. Für alle Szenarien sei in der Schweiz ausreichend Impfstoff vorhanden, heisst es in der Medienmitteilung vom Montag.