Coronavirus: Bundesrat Alain Berset verteidigt Maskenpflicht im ÖV
Eine Rolle spiele auch mangelnde Disziplin beim Coronavirus: Gesundheitsminister Alain Berset rechtfertigt die Maskenpflicht im ÖV, die ab Montag gilt.
Das Wichtigste in Kürze
- Ab Montag gilt in der Schweiz im öffentlichen Verkehr eine Maskenpflicht.
- Bundesrat Alain Berset rechtfertigt die Massnahme.
- Grund sei auch eine mangelnde Disziplin der ÖV-Benutzer.
Die Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr ist laut Bundesrat Alain Berset einerseits eine Folge der steigenden Zahl an Neuinfektionen. Aber auch eine der zunehmenden Reisen nach dem Lockdown. Eine Rolle spiele auch mangelnde Disziplin. Die Maskenpflicht im ÖV tritt am Montag in Kraft.
Viele Menschen trügen in Zügen, Trams und Bussen keine Maske. Dies obwohl der Bundesrat dies dringend empfohlen habe, wenn der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden könne. So erklärt es Berset in einem Interview mit der Tageszeitung «Blick».
Auf Wunsch der Kantone und Empfehlungen der Spezialisten
Die Maskenpflicht wegen dem Coronavirus sei ferner auf Wunsch der Kantone und den Empfehlungen der Spezialisten verfügt worden. Da Schulen, Läden und Restaurants im Lockdown geschlossen gewesen seien, habe die Maskenfrage damals keine so grosse Rolle gespielt.
Wichtig sei zu diesem Zeitpunkt gewesen, dass das Pflegepersonal genügend Masken gehabt habe. Berset bestätigte Vermutungen, dass die Lager zu Beginn der Coronakrise zu wenig gefüllt und Masken schwierig zu beschaffen gewesen seien.
Nun, da alle wieder mobiler seien, seien Masken nötig, wenn der Mindestabstand nicht eingehalten werden könne. Die Kantone hätten nach der Herabstufung auf die besondere Lage die Führung bei den Schutzmassnahmen. Der Bund erlasse die grundlegenden Regeln.
Coronavirus: «Momentan Lage unter Kontrolle»
Die Zusammenarbeit mit den Kantonen sei eng. Sie wüssten um ihre Verantwortung. «Momentan haben wir die Lage unter Kontrolle.
Die Ansteckungen mit dem Coronavirus betreffen zurzeit vor allem jüngere Leute. Die Corona-Hospitalisierungen sind tief», sagte Berset.
Dass die Infektionszahlen nach den Lockerungen steigen würden, sei zu erwarten gewesen. Im Gegensatz zur Situation im März wisse man heute in der Regel, wer sich angesteckt habe. Wichtig sei, dass die Infektionsketten nachverfolgt werden könnten und das Contact Tracing wirklich funktioniere. Auch hier seien die Kantone am Drücker.
«Alle müssen dranbleiben. Wir können das Virus nur erfolgreich bekämpfen, wenn wir das gemeinsam tun. Jeder und jede Einzelne muss mithelfen. Wenn wir nicht geeint sind, gewinnt das Virus», warnte der Gesundheitsminister.
Lokale Ausbrüche rasch in Griff bekommen
Der Bundesrat beobachte die Situation genau. Ziel der Regierung sei es, die Pandemie mit guter Prävention in Schach zu halten. Mit effizienter Nachverfolgung sollen lokale Ausbrüche rasch in den Griff bekommen werden. Grossveranstaltungen ab Herbst könnten nur wieder zugelassen werden, wenn die epidemiologische Lage dies zulasse.