Coronavirus: Chinesische Botschaft verurteilt rassistische Attacken
Wegen des Coronavirus werden Chinesen weltweit rassischtisch angegangen. Die chinesische Botschaft in der Schweiz verurteilt das heftigst.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Coronavirus breitet sich aus, über 500 Personen starben, über 24'000 sind infiziert.
- Auch die Tätlichkeiten gegenüber asiatisch aussehenden Menschen steigen an.
- Die chinesische Botschaft in der Schweiz verurteilt diese Attacken.
Die Angst vor dem Coronavirus breitet sich aus. Auf der ganzen Welt werden Chinesen mittlerweile gemieden oder gar rassistisch beschimpft. Videos in sozialen Medien zeigen Menschen, die sich bewusst von asiatisch aussehenden Menschen distanzieren.
In Deutschland sperrten einigen Geschäfte gar ausdrücklich den Zugang für Chinesen. Und in Berlin wurde am Wochenende eine Frau auf offener Strasse beleidigt, bespuckt und verprügelt. Während sich Chinesen auf Twitter mit dem Hashtag #IchbinkeinVirus zu wehren versuchen, steigt die Zahl der Übergriffe markant an.
Appell an Vernunft
Erstmals nimmt nun die chinesische Botschaft in der Schweiz Stellung zu diesen Attacken. «Wir bedauern zutiefst, dass solche aus Angst und Panik hervorgerufenen Angriffe auf Chinesen vorkommen», so ein Sprecher. Und weiter: «Wir appellieren an die Menschen, sofort damit aufzuhören!»
Es handle sich um radikale «Verhaltensweisen, die meilenweit von Humanismus und Vernunft» entfernt seien. «Die dafür zuständigen Behörden und Regierungsapparate sollen unverzüglich Massnahmen ergreifen, diese Phänomene zu verhindern und die gesellschaftliche Stimmung wieder beruhigen zu können.»
«Angst und Panik sind schlimmere Epidemie»
Besser sei es, dass die Bevölkerung aufgeklärt und zusätzliche Präventionsmassnahmen getroffen würden. «Die Bevölkerung soll sich sorgfältig mit den professionellen Ratschlägen befassen, anstatt sich auf Hörensagen zu verlassen, was eher zur blinden Panik führt», so die chinesische Botschaft. «Angst und Panik sind die schlimmere Epidemie.»
Über entsprechende Angriffe in der Schweiz habe man bisher keine Kenntnis. Wohl aber über einzelne Restaurants, die sich geweigert haben sollen, aus China angereiste Reisegruppen zu bewirten. Prinzipiell gelte jedoch: «Seit dem Ausbruch der Epidemie können die schweizerische Regierung und die hiesige Bevölkerung ihre Kühnheit und Vernunft behalten.»
«Hand in Hand vorangehen»
Man stehe in regelmässigem Austausch mit den Schweizerischen Behörden in China. Die Botschaft teile ausserdem auf Wechat – einer Art Social-Media-Plattform – immer wieder relevante Informationen, habe eine 24-Stunden-Hotline eingerichtet und erinnere ihre Bürger immer wieder daran, Vorsicht walten zu lassen.
Schliesslich mahnt der Sprecher: «Wir hoffen, dass wir alle in so einem kritischen Moment, in dem die Menschheit mit der Katastrophe konfrontiert ist, in Solidarität zusammenhalten, einander unterstützen und Hand in Hand vorangehen können.»