Coronavirus: Chüngelizüchter widersetzen sich den Regeln

Philip Schären
Philip Schären

Bern,

Kaninchenzüchter führen trotz expliziter Absage-Anweisung wegen des Coronavirus Tierbewertungen durch. Beim Verband Kleintiere Schweiz stösst das auf Unmut.

Kaninchen
Experten begutachten ein Kaninchen bei einem Anlass 2015. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Tierbewertungen fallen unter das Veranstaltungsverbot, hiess es im Dezember.
  • Infolge dessen mussten dutzende Kleintier-Veranstaltungen abgesagt werden.
  • Nur die Kaninchenzüchter tanzten aus der Reihe.

Der Bundesrat verhängte Mitte Dezember neue Massnahmen im Kampf gegen das Coronavirus. Bei den Veranstaltern von Tierbewertungen warf die genaue Auslegung des Veranstaltungsverbots Fragen auf. Der Dachverband Kleintiere Schweiz hakte deshalb nach.

Kaninchen Coronavirus
Kaninchen zu bewerten ist wegen des Coronavirus verboten. - Keystone

«Tierbewertungen fallen unter den aktuellen Massnahmen leider unter das Veranstaltungsverbot.» So die Antwort der Berner Gesundheitsdirektion.

Kaninchenzüchter verstossen gegen Regeln

Kleintierverbands-Präsident Urs Wyss teilte die Hiobsbotschaft den Rassenverbänden mit. Und er verlangte ausdrücklich, dass alle Bewertungen abgesagt werden.

Wie die «Berner Zeitung» berichtet, haben sich aber nicht alle Kleintierzüchter daran gehalten. Es seien zwar dutzende Wettbewerbe abgesagt worden. Die Kaninchenzüchter hingegen hätten sich mehrfach der Verordnung widersetzt.

So fand am Stephanstag in Düdingen FR eine Tischbewertung statt. Dabei werden die Kaninchen von Experten bewertet, während der Züchter draussen wartet.

Kaninchen
Ein Zulieferer bringt ein Kaninchen zu den Experten. (Symbolbild) - Keystone

Mit diesem Verhalten stiessen die Züchter den Dachverband vor den Kopf. Denn: Kleintiere Schweiz hatte explizit erwähnt, dass Tischbewertungen ebenfalls verboten sind.

Verbot wegen Coronavirus: «Mir tut das ja auch weh»

Kleintiere-Schweiz-Präsident Wyss äussert sich entsprechend enttäuscht: «Veranstaltungen sind nun mal einfach verboten. Fertig. Mir selbst tut das ja auch weh», sagt er zur «Berner Zeitung». Er könne allerdings nur an die Eigenverantwortung appellieren.

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