Coronavirus: Corona-Demos in Bern schaden den Geschäften
Die Corona-Demos in Bern haben einen negativen Effekt auf zahlreiche Geschäfte in der Innenstadt. Während der Proteste kommt es jeweils zu Umsatzeinbussen.
Das Wichtigste in Kürze
- In den letzten Wochen ist es in Bern am Donnerstagabend zu grossen Corona-Demos gekommen.
- Die Kundgebungen haben für zahlreiche Geschäfte einen negativen Effekt auf den Umsatz.
- Auch die Berner Bevölkerung sei «hässig», meint Sicherheitsdirektor Reto Nause.
Die Corona-Demos machen Bern zu schaffen. Obwohl die Stadt vergangene Woche unbewilligte Kundgebungen nicht mehr tolerieren wollte, kamen hunderte Massnahmen-Gegner.
Dabei kam es zu heftigen Ausschreitungen mit der Polizei: Beamte wurden angegriffen, die Polizei antwortete mit Tränengas und Gummischrot.
Doch die Demonstranten lassen nicht locker: Für die nächsten drei Donnerstage rufen sie erneut zu Protestveranstaltungen in Bern auf. Treffpunkt ist – wie bereits in den vergangenen Wochen – der Bahnhofplatz.
Berner Geschäfte verzeichnen Umsatzeinbussen
Genau dort befinden sich auch zahlreiche Geschäfte, die am Donnerstag ihre Türen wegen des Abendverkaufs länger offen halten dürfen.
Doch statt einem Verkaufs-Boom erleben zahlreiche Betriebe eine Flaute: «Der Abendverkauf wird von den Demos deutlich tangiert», bestätigt Sven Gubler, Direktor von der Innenstadt-Vereinigung Bern City, auf Anfrage.
Wegen dem eingeschränkten Zugang in die Innenstadt habe man weniger Frequenz und «daraus ergibt sich weniger Umsatz», erklärt Gubler.
Auch die Warenhausgruppe Loeb ist von den Corona-Kundgebungen Bern betroffen. «Die Umsatzeinbussen verglichen mit einem normalen Donnerstagabend belaufen sich auf 20 Prozent», sagt eine Sprecherin des Unternehmens.
Demos wegen Coronavirus: «Berner Bevölkerung hat die Nase voll»
Nebst den vielen Geschäften, die von den Demos tangiert sind, werden auch zahlreiche Pendler eingeschränkt. Während der Demos ist der öffentliche Verkehr in der Berner Innenstadt jeweils während mehreren Stunden lahmgelegt.
Der Stadtberner Sicherheitsdirektor Reto Nause findet klare Worte: «In der Region Bern ist die Bevölkerung zunehmend ‹hässig›. Man hat die Nase voll von diesen Aktionen», sagt er im Video-Interview mit Nau.ch.
Deshalb hofft der Mitte-Politiker, dass «die Demonstranten bald zur Einsicht kommen, dass es jetzt eine Denkpause braucht.»