Coronavirus: Bundesrat schweigt zu neuen Corona-Massnahmen

In der Schweiz steigt die Zahl der Todesopfer auf 14 an. Heute traf sich der Bundesrat zur Krisensitzung. Mehrere Kantone schliessen Läden.

Bundesrat Coronavirus
Der Bundesrat ist im Krisen-Modus. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bundesrat verschärft die Massnahmen zur Eindämmung der Corona-Verbreitung.
  • Rund 2220 Personen wurden in der Schweiz bisher positiv getestet, 14 Personen verstarben.
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20.46: Andreas Meyer, Noch-Chef der SBB, fordert die Kunden auf, den öffentlichen Verkehr zu meiden. «Nehmt Rücksicht auf Kunden und Mitarbeitende im ÖV - meidet stark belastete Züge, nutzt andere Verkehrsmittel (auch Velo).»

20.37: Der Kanton Neuenburg hat heute Abend den Notstand ausgerufen. Es ist der vierte Kanton, der so eine Entscheidung trifft.

Die Regelung tritt Sonntagmitternacht in Kraft. Alle Läden bleiben geschlossen. Ausnahmen sind Läden für Lebensmittel, Futter für Tiere, Apotheken, Kiosken, Tankstellen und Banken, heisst es in einer Medienmitteilung. Versammlungen sind ab sofort verboten.

20.05: André Simonazzi bestätigt nun offiziell die Krisensitzung des Bundesrats. Doch er bleibt vage: «Der Bundesrat hat heute Abend eine ausserordentliche Sitzung abgehalten, um die Wirkung der am Freitag getroffenen Massnahmen zu analysieren.»

Die Landesregierung habe Bilanz gezogen über die Situation in den Kantonen und Nachbarländern. Zudem habe der Bundesrat das weitere Vorgehen im Kampf gegen die Epidemie diskutiert.

19.45: Der Verein Pro Nachtleben Bern (BuCK) hat am Sonntag angesichts der Coronavirus-bedingten Umsatzeinbussen die Schaffung eines Krisenfonds gefordert. Nach Ansicht des BuCK sollte dieser mit 20 Millionen vom Kanton und fünf Millionen von der Stadt Bern gespiesen werden.

19.40: Die SRG passt ihr Programm der aktuellen Lage an. Vor allem das Kinder- und Jugendprogramm wird ausgebaut, heisst es in einer Medienmitteilung – eine Reaktion auf die Schulschliessungen. Auch das Angebot für ältere Menschen sowie Film- und Kulturinteressierte wird erweitert, heisst es.

19.00: Das Bundesamt für Gesundheit rät von Ibuprofen bei einer Corona-Infektion ab. Man habe keine Beweise, dass Ibuprofen gefährlich sein. Doch: «Zur Fieberbekämpfung bei einer Erkrankung verwenden Sie aber besser ein Medikament auf Basis von Paracetamol.»

18:26. Der Bundesrat trifft sich in diesem Moment in Bern zu einer Krisensitzung, wie Quellen gegenüber Nau.ch bestätigen. Bundesratssprecher André Simonazzi ist aktuell telefonisch nicht erreichbar. Die Anzahl der Corona-Infizierten ist in der Schweiz innerhalb eines Tages um 800 auf rund 2200 gestiegen.

17.51: Auch die Zürcher Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli greift durch. Die Direktion hat dem Kantonsrat die Bewilligung für die morgige Sitzung entzogen.

17.34: Die Frühjahressession wird ab Montag abgebrochen. Die Präsidenten aller Fraktionen haben dies heute in einer Telefonkonferenz beschlossen, berichtet der «Tages-Anzeiger».

Noch am Freitag hat sich die Verwaltungsdelegation des Parlaments gegen einen Abbruch entschieden. Die Session hätte nur noch eine Woche gedauert.

Thomas Aeschi Martullo Maske
SVP-Fraktionspräsident Thomas Aeschi (l) diskutiert mit SVP-Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher, während der Frühlingssession der Eidgenössischen Räte. - Keystone

17.26: Die SVP verlangt vom Bundesrat deutlich schärfere Massnahmen im Kampf gegen das Coronavirus. Wie die Schweizerische Volkspartei in einer Medienmitteilung schreibt, brauche es nun «unmittelbar noch wirksamere Massnahmen zum Schutz der Menschen in unserem Land».

Die grösste Partei des Landes ruft zudem «dringend» alle auf, die Anordnungen und Empfehlungen der Behörden zu befolgen. Erneut fordert die Partei, alle Binnengrenzen umgehend zu schliessen.

17.18: Nach dem Tessin und Baselland schliesst auch der Kanton Jura die meisten Geschäfte. Ausgenommen sind Lebensmittelgeschäfte, Tankstellen, Kioske und Apotheken wie «SRF» berichtet. Ebenso betroffen sind Kinos, Bars, Restaurants und Freizeiteinrichtungen. Ausgenommen sind Banken und Poststellen.

17.05: Die Migros Genossenschaften Aare, Luzern und Zürich schliessen ab morgen alle Fitnessanlagen in der Schweiz. Die Regelung gilt bis mindestens 30. April.

Migros
Eine Frau betreibt Sport in einem Fitness-Center. - sda - KEYSTONE/GAETAN BALLY

17.00: Soeben hat der Kanton Bern einen Online-Test zum Coronavirus veröffentlicht. Damit können Bürger herausfinden, ob ein Corona-Test sinnvoll ist. Der Test ist hier verfügbar.

16.50: Der Kanton Schwyz verhängt ein Besuchsverbot für alle Spitäler, Alters- und Pflegeheime. Dies schreibt die Regierung in einer Mitteilung. Der Kanton will mit dieser Massnahme Patienten und Bewohner schützen. Das Verbot gilt vorerst bis 30. April.

14.41: Der Kanton Solothurn schliesst im Kampf gegen das Coronavirus Kindertagesstätten und Horte. Die Betreuungsinstitutionen dürfen nur noch ein Notprogramm aufrechterhalten. Der Betrieb von Spielgruppen muss ganz eingestellt werden, wie die Kantonsregierung am Sonntag mitteilte.

Eltern seien wegen den Schulschliessungen besonders gefordert, hiess es im Communiqué. Dennoch müssten die Tagesstätten, Horte und Spielgruppen ab kommenden Dienstag schliessen. Die Schliessung dauere vorerst bis zum 19. April, dem Ende der Frühlingsferien.

Kanton Solothurn
Solothurn schliesst im Kampf gegen das Coronavirus Kindertagesstätten. - Keystone

Für Erziehungsberechtigte in Gesundheitsberufen oder mit zwingenden Arbeitsverpflichtungen sollen die Institutionen aber ein Angebot aufrechterhalten, wenn es den Eltern nicht gelingt, Alternativen zu finden. Betreuungsangebote soll es auch Kinder, die einzig von den Grosseltern gehütet werden können.

14.23: Im Kanton Baselland wurde die Notlage erklärt, wie die Baselbieter Regierung heute an einer Medienkonferenz mitteilt. Veranstaltungen mit 50 Personen werden nun verboten. Dabei kann die Regierung Ausnahmen erlauben, wie etwa zur Ausübung politischer Rechte.

Auch Unterhaltungsbetriebe wie etwa Museen und Kinos müssen schliessen. Teilbereiche von Läden, die keine Waren für den Grundbedarf verkaufen, müssen abgesperrt und geschlossen werden.

Coronavirus Baselland
Das Kantonsspital Baselland am Standort in Liestal. - Keystone

Das BAG hat neue Zahlen veröffentlicht. Stand heute wurden rund 2200 Menschen in der Schweiz und dem Fürstentum Liechtenstein positiv auf das Coronavirus getestet.

Davon liege bei 1563 Fällen eine Bestätigung vor, wie das BAG mitteilt. «Bei 152 Fällen ist die Bestätigung ausstehend und bei circa 440 Fällen ist die Meldung noch nicht abschliessend erfasst.»

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