Coronavirus: Darum lassen sich nun weniger Personen boostern
Das Wichtigste in Kürze
- In der Schweiz haben sich bislang 40,6 Prozent gegen das Coronavirus boostern lassen.
- Die Nachfrage nach der Auffrischimpfung ist in den letzten Wochen stagniert.
- Als eine der möglichen Erklärungen sieht das BAG die Infektiosität von Omikron.
Seit gut zweieinhalb Monaten kann sich die breite Bevölkerung in der Schweiz gegen das Coronavirus boostern lassen. Die Auffrischkampagne des Bundes startete zu Beginn mit angezogener Handbremse. Dann bauten viele Kantone ihre Impfzentren wieder auf.
Seit dem Ansturm auf die Impfzentren im Dezember lässt die Nachfrage aber drastisch nach. Gegenüber Nau.ch haben Booster-Muffel geäussert, dass sie sich lieber einem Antikörper-Test unterziehen, bevor sie sich ein drittes Mal piksen lassen. Zudem könnte die Zertifikatspflicht schon bald der Vergangenheit angehören.
Infektiosität von Omikron-Variante des Coronavirus bremst Nachfrage
Bislang haben sich 40,6 Prozent der Schweizer gegen das Coronavirus boostern lassen. Die Nachfrage ist in den letzten Wochen stark eingebrochen. Woran das liegen könnte? Auf Anfrage gibt das BAG mögliche Erklärungen ab.
«Eine davon ist, dass sich derzeit viele Menschen infizieren, auch solche, die mit zwei Dosen geimpft wurden. Die Auffrischimpfung ist dann nicht mehr notwendig – oder erst vier Monate später.» Dies erklärt eine BAG-Sprecherin auf Anfrage von Nau.ch.
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Bis jetzt keine Impfdosen weggeworfen
Die bisherige Entwicklung der Booster-Impfung bewertet das BAG als «eher zufriedenstellend». Da sich bislang zwei Drittel der infrage kommenden Personen sowie über 80 Prozent der über 65-Jährigen boostern lassen hat.
Stand jetzt seien auch noch keine Impfdosen abgelaufen und hätten wegen ihrer Haltbarkeit weggeworfen werden müssen. «Wir versuchen nur, den Bedarf abzudecken. Die Situation wird laufend überwacht, und die Liefermengen werden angepasst», so das BAG.
Das BAG stehe in engem Kontakt mit den Impfstoffherstellern. Die Sprecherin führt aus: «Wir haben die Möglichkeit – je nach Nachfrage der Kantone – Lieferungen zu verkleinern oder aufzuschieben.»