Coronavirus: Das sind die grössten Trödel-Kantone beim Boostern
Das Wichtigste in Kürze
- Im internationalen Vergleich hinkt die Schweiz bei der Auffrischungsimpfung hinterher.
- Erst 14,5 Prozent der Bevölkerung haben die dritte Impfung erhalten.
- Nau.ch zeigt, welche Kantone beim Boostern schneller vorwärts machen als andere.
Die Schweiz hinkt in der Bekämpfung des Coronavirus mal wieder hinterher: Während andere europäische Staaten schon im Frühherbst mit dem Boostern begonnen haben, kommen die Kantone erst jetzt in die Gänge.
Lange Zeit hat die Zulassungsbehörde Swissmedic die dritte Impfdosis nicht freigegeben. Danach dauerte es, bis die Empfehlung für alle Alterskategorien kam. Und die Sechs-Monate-Frist gilt noch immer, während man den Booster in anderen Ländern viel früher bekommt.
Das Resultat: Die Schweiz hat mit 14,5 Prozent die tiefste Auffrischungs-Impfquote in Westeuropa. Dabei wäre ein hoher Booster-Anteil eine effektive Methode, um die Verbreitung des Virus zu bremsen. Das belegen die neusten Infektionszahlen des BAG.
Coronavirus: Innerschweizer und Romands trödeln beim Boostern
Mittlerweile könnten die Kantone bei der dritten Impfung eigentlich aufs Gaspedal drücken. Doch statt es den Impfwilligen möglichst leicht zu machen, gibt es die Auffrischungsimpfung meistens nur auf Voranmeldung.
Das wirkt sich direkt auf die Booster-Zahlen aus. Auffällig ist der Rückstand aller Westschweizer Kantone: Jura (7,6 Prozent), Freiburg (10,0), Wallis (10,9), Waadt (11,2), Neuenburg (11,3) und Genf (11,4) fallen alle unter den Schweizer Durchschnitt.
Auch in der Zentralschweiz hinken mit Uri (8,6) und Schwyz (12,6) zwei Kantone leicht hinterher. In Obwalden sind sogar erst 2,5 Prozent der gesamten Bevölkerung gegen das Coronavirus «geboostert».
Basel, Bern und Zürich machen vorwärts
In Basel-Stadt, wo bereits bei den Erstimpfungen verhältnismässig früh begonnen wurde, sind mittlerweile über 20 Prozent drei Mal geimpft. Dahinter folgt der Kanton Zug mit einer Booster-Quote von 18 Prozent.
Auch die zwei bevölkerungsreichsten Kantone machen vorwärts: In Zürich wurden 267'000 Menschen geboostert (17,2 Prozent) und in Bern 167'000 Personen (16 Prozent). Noch besser sind die Kantone Schaffhausen (18,2) und Graubünden (17,6).
Klar ist, dass Anfang nächsten Jahres die Sechs-Monate-Frist bei Hunderttausenden Menschen auslaufen wird. Ob die Kantone dem Booster-Ansturm dann standhalten können, wird sich erst noch zeigen.