Coronavirus: Weniger als 1000 Neuinfizierte innert 24 Stunden

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Keystone-SDA, Redaktion

Zürich,

In der Schweiz sind inzwischen 86 Personen am Coronavirus gestorben, 8836 sind infiziert. Der Bundesrat hat die «ausserordentliche Lage» ausgerufen.

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Die Swiss und Edelweiss unternehmen nur noch wenige «Rettungs-Flüge». Ein Grossteil des Flug-Programms wurde eingestellt. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Coronavirus breitet sich in der Schweiz immer mehr aus.
  • 8836 Personen wurden bisher positiv getestet, 86 sind verstorben.
  • Unter 058 463 0000 hat das BAG eine Hotline aufgeschaltet.

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14.29: Die Bündner Regierung hat ab morgen Mittwoch ein vorsorgliches Feuerverbot auf dem ganzen Kantonsgebiet erlassen. Der Grund: Das Coronavirus, das Polizei, Zivilschutz, Feuerwehr und Militär schon genug beschäftigt.

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Ein Feuer in einem Wald. (Symbolbild) - Pixabay

Aufgrund der Situation im Zusammenhang mit dem Coronavirus würden die unterstützenden Organisationen in den nächsten Tagen und Wochen an ihre Kapazitätsgrenzen stossen, teilte die Regierung in Chur am Dienstag mit. Das Feuerverbot gilt bis auf Widerruf. Davon ausgenommen ist der Siedlungsraum, sofern ein Abstand zum Wald von 50 Metern besteht.

13.55: Im Kanton Tessin hat Kantonsarzt Giorgio Merlani nach über vier Wochen Kampf gegen das Coronavirus eine leichte Verlangsamung der Ausbreitung festgestellt. Diese führte er am Dienstag auf die Restriktionen im öffentlichen Leben zurück, wie er im «Tagesgespräch» von Radio SRF sagte.

Vor einer Woche noch hätten sich die Zahlen der Neuinfizierten im Tessin wöchentlich verdoppelt, sagte Merlani. Das sei nun anders. Merlani erklärte wörtlich, dass sich die Ausbreitung im Südkanton «ein wenig verlangsamt» habe.

13.01: Der Reiseveranstalter Hotelplan Suisse setzt sein Reiseprogramm neu bis 30. April aus. Zuvor galt der Stopp bis 19. April. Grund sind die Entwicklungen in der Coronavirus-Krise.

Damit würden alle bis zum genannten Datum gebuchten Pauschalreisen sowie Reservationen von Ferienwohnungen und Ferienhäusern kostenlos annulliert, teilte die Migros-Reisetochter am Dienstag mit.

Einzelleistungen, die bei Hotelplan Suisse gebucht worden seien, werden ebenfalls annulliert. Dazu gehören etwa einzelne Flüge. Dem Kunden würden in diesem Fall die Rückerstattungen des Leistungsträgers vergütet. Neubuchungen nimmt Hotelplan erst wieder für Ferien ab 1. Mai entgegen.

12.36: Das BAG hat eben die neusten Coronavirus-Zahlen bekanntgegeben. Seit gestern ist die Zahl demnach um 776 Fälle angestiegen. Damit sind 8836 Personen infiziert, 86 Menschen sind gestorben.

12.28: Der Aargauer Polizeikommandant Michael Leupold hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Er befindet sich zu Haus in Selbstisolation. Auch Regierungsrat Urs Hofmann wurde positiv getestet, heisst es in einer Medienmitteilung des Kantons. Es gehe ihnen den Umständen entsprächend gut.

Weitere Verdachtsfälle im Umfeld der Kantonsregierung würden derzeit abgeklärt.

12.05: Mehrere Bewohner des Betagtenzentrums Emmenfeld in Emmen LU sind mit dem Coronavirus infiziert worden. Sie befinden sich in Spitalpflege. Eine Abteilung wurde isoliert.

Um einer Ausbreitung des Virus entgegenzuwirken sei die vorübergehende Isolierung einer Abteilung nötig gewesen. Es gehe darum, die im Emmenfeld wohnenden und arbeitenden Personen zu schützen, heisst es in einer Mitteilung des Zentrums.

Die Bewohnerinnen und Bewohner der betroffenen Abteilung dürfen ihre Zimmer nicht mehr verlassen. Zudem bestehe ein generelles Besuchsverbot, heisst es weiter.

10.47: Im Kanton Tessin sind in den letzten 24 Stunden weitere fünf Personen an den Folgen der Infektion mit dem Coronavirus gestorben. 46 Personen haben sich neu infiziert, wie die Behörden am Dienstag mitteilten.

Insgesamt sind damit im Kanton Tessin 1211 Personen mit dem Coronavirus infiziert. 53 Menschen sind an der durch das Virus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 gestorben.

10.40: Das Bundesamt für Gesundheit mahnt die Schweizer zur Solidarität: «Personen, die viele Masken zu Hause haben, könnten sie zum Beispiel den lokalen Pflege- oder Altersheimen schenken.»

10.21: Weil die Corona-Tests in der Schweiz knapp sind, testet man derzeit nur Personen mit ernsthaften Symptomen. Deshalb dürfte die Dunkelziffer von infizierten Personen in der Schweiz sehr hoch sein. Ablöse schaffen könnten einfache Bluttests, die zeigen, ob der Körper Antikörper gegen das Virus gebildet hat. Solche Tests gibt es gemäss der SRF-Sendung «Puls» seit neustem. Die Frage sei aber, wann sie hierzulande auf den Markt kämen.

Coronavirus Blutschnelltests
Wegen der Corona-Pandemie rutschte die Schweiz in eine grosse wirtschaftliche Krise. - Screenshot SRF

Sie funktionieren demnach ähnlich wie Schwangerschaftstests und würden innert Minuten ein Resultat liefern. In China, Singapur oder Südkorea seien solche Tests bereits in Gebrauch.

Bei jeder Infektion werde unser Immunsystem aktiv. B-Lymphozyten bilden dabei Y-förmige Antikörper, welche das Virus markieren. Die ersten Antikörper, die in der Akutphase aktiv werden, seien die IgM-Antikörper. Sie bleiben nicht lange im Blut. In einer nächsten Phase würde der Körper IgG-Antikörper produzieren. Sie entstehen nach rund zwei Wochen, heisst es. Bei Covid19 wisse man noch nicht, wie lange sie im Blut bleiben.

Coronavirus Blutschnelltests
Das Ergebnis wird ähnlich wie bei einem Schwangerschaftstest angezeigt. - Screenshot SRF

Die Antikörper zeigen somit, dass der Körper auf eine Krankheit reagiert hat. Der Nachteil der Bluttests: Erst nach rund sieben Tagen würden sie eine Erkrankung mit dem Coronavirus anzeigen.

Zudem würden die Schnelltests gemäss Studien noch in 10 Prozent der Fälle falsch liegen.

Coronavirus Blutschnelltest
Der Test zeigt das Ergebnis innerhalb weniger Minuten an. - Screenshot SRF

Rund fünf Firmen in China würden derzeit bereits solche Bluttests verkaufen. In der Schweiz werden derzeit nur die teuren und knapp vorhandenen Abstrichtests (PCR) gemacht. Sie weisen das Virus direkt mittels Genanalyse nach - Die einzige Möglichkeit derzeit, eine akute Erkrankung nachzuweisen. Sie sind dafür Zeitaufwendig und es werden teure Labormaschinen benötigt.

08.25: Das Val de Bagnes im Wallis mit dem Wintersportort Verbier wird trotz Forderungen von Ärzten nach zahlreichen Coronavirus-Fällen in der Region nicht unter Quarantäne gestellt. Dies hat die Walliser Kantonsregierung beschlossen.

Zuvor hatten Ärzte in Verbier gefordert, den Ort und das ganze Val de Bagnes wegen des Coronavirus unter Quarantäne zu stellen. Sie hielten die Region für einen der grösseren Infektionsherde in der Schweiz.

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Die Walliser Regierung verzichtet auf eine Ausgangssperre respektive Quarantänemassnahmen für den Wintersportort Verbier. - Keystone

Die Ärztin Sabine Popescu läutete wie andere Kollegen aus Verbier und Umgebung die Alarmglocken, wie die Walliser Tageszeitung «Le Nouvelliste» am Montag berichtet hatte. «Wir müssen die Region um jeden Preis von der Umwelt abkapseln, um das Wallis und die Schweiz zu schützen», sagte die Ärztin der Zeitung.

Sie rechnete damit, dass die Schwelle von 60 positiven Infektionsfällen bald überschritten werde. Dies sei aber nur die Spitze des Eisbergs.

06.56: Schüler müssen Video-Beweis für Sport-Ufzgi liefern. Je 30 Liegestützen, Rumpfbeugen und Rückenübungen, und dann nochmal von vorne, jeden Tag. Das sind die Hausaufgaben, die ein Oberstufenlehrer in Wädenswil ZH seinen Schülern für den Turn-Fernunterricht aufgetragen hat. Und: In einer Videosequenz festhalten und dem Lehrer schicken zum Beweis.

«Wir haben uns ganz grundsätzlich gefragt: Wie kann man kreativ sicherstellen, dass auch alle Fächer abgedeckt sind? Nicht einfach nur Mathe und Deutsch», erklärt Paolo Castelli von der Schulleitung. Das sei jetzt halt so ein Beispiel: «Wir tauschen regelmässig die Ideen untereinander aus, die funktioniert haben.» Aber keine Angst: Nur der Lehrer sehe das Bildmaterial der auf dem Stubenboden gestützt Liegenden und Rumpfgebeugten.

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In Wädenswil ZH müssen Schüler einen Video-Beweis für ihre Sport-Aufgaben im Fern-Unterricht liefern. (Symbolbild) - Keystone

Bei schönem Wetter übrigens gerne auch draussen: Eine «kurze Ausdauersequenz» von 20 bis 25 Minuten. Auch dies sollen die Schüler kameratechnisch beweisen. Aber: «Es gibt keine halbstündigen Videos, wie Jugendliche durch den Wald rennen», gibt Castelli Entwarnung. «Viele liefern zum Beispiel einfach ein Foto von ihnen beim Liegestützen machen.»

05.00: In den Augen von Dieter Zümpel, Chef von DER Touristik Suisse, sind die vom Aussendepartement EDA geplanten Sonderflüge für wegen des Coronavirus im Ausland festsitzende Schweizer Reisende wichtig. Das reguläre Flugangebot nehme rapide ab.

Für fast alle Kundinnen und Kunden von DER Touristik Suisse im Ausland zeichne sich eine Lösung ab, sagte Zümpel in einem am Dienstag veröffentlichten Interview mit den Tamedia-Zeitungen.

eidgenössisches departement für auswärtige angelegenheiten
Für Dieter Zümpel, Chef von DER Touristik Suisse, sind die vom EDA organisierten Rückflüge für im Ausland gestrandete Touristen aus der Schweiz wichtig. (Themenbild) - sda - KEYSTONE/AP/Martin Mejia

Die Reiseveranstalter unter dem Dach des Schweizer Reiseverbandes seien in ständigem Kontakt, sagte Zümpel. Ziel sei, dass «Bemühungen für Kunden im Ausland möglichst koordiniert und erfolgreich verlaufen». Mit dem Aussendepartement EDA stehe die Branche in täglichem Austausch.

In Einzelfällen können laut Zümpel Reisende aus der Schweiz nicht kurzfristig nach Hause zurückkehren. Beispielsweise sei dies der Fall, wenn Kreuzfahrtschiffe nicht anlegen dürften oder wenn Behörden vor Ort Quarantäne-Massnahmen angeordnet hätten.

«Das ist unangenehm, aber nach meinem Verständnis noch kein menschliches Schicksal», sagte Zümpel auf eine entsprechende Frage. Den betroffenen Kunden würde von den Behörden und der Reisebranche die bestmögliche Unterstützung angeboten.

Forderung nach Staatsgarantie

Auch wenn die Kunden zwar für die Kosten für ausserordentliche Rückreisen selbst aufkommen müssten, leiste die Branche aus finanzieller Sicht «Enormes», sagte Zümpel. Die Reisebüros erledigten die anspruchsvolle und aufwendige Organisation von alternativen Rückreisen «praktisch ohne Entschädigung».

Hinzu kämen Rückerstattungen für abgesagte Pauschalreisen. Zümpel appellierte an die Fluggesellschaften, diese finanzielle Belastung mitzutragen. Vom Bund fordere die Reisebranche, dass nicht mehr durchführbare Reisen mit Gutscheinen mit Staatsgarantie kompensiert werden könnten, «zur Sicherheit unserer Kunden».

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Schweizer Touristen, welche derzeit noch nach Hause gelangen wollen, müssen tief in die Taschen greifen. - Keystone

Das Aussendepartement EDA startete Anfang Woche die grösste Rückholaktion aller Zeiten. Rund 17'000 Reisende aus der Schweiz sind nämlich nach wie vor im Ausland blockiert. Laut EDA-Krisenmanager Hans-Peter Lenz sind vor allem jene problematisch, die in abgelegenen Gebieten ausserhalb der Hauptstädte festsitzen.

Flugzeuge unterwegs

Bereits am Sonntag startete ein Flugzeug nach San José in Costa Rica. Am Montagabend war ein Airbus A-340 der Edelweiss Richtung Bogotà unterwegs. Für Dienstag ist ein Flug nach Lima in Peru geplant.

Insgesamt 750 Personen sollen so zurückgeholt werden. Innerhalb der nächsten beiden Wochen sollen sämtliche Kontinente angeflogen werden, sagte Lenz.

Zudem werde der Rhythmus der Flüge erhöht. Seines Wissens leiste der Bund für ausserordentliche Flüge eine Vorfinanzierung, nehme aber danach eine Weiterverrechnung an die Kunden vor, sagte Zümpel.

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