Coronavirus: Erster Schweizer Fall in nächsten zehn Tagen?
In Deutschland, Frankreich und nun auch Grossbritannien wurden erste Fälle des Coronavirus bestätigt. Gemäss einem Infektiologen bald auch in der Schweiz.
Das Wichtigste in Kürze
- In Europa gibt es bisher Coronavirus-Fälle in Frankreich, Deutschland und Grossbritannien.
- Der Infektiologe Andreas Widmer erwartet den ersten Fall in der Schweiz in zehn Tagen.
- Bei Verdachtsfällen seien die richtigen Schutzmassnahmen entscheidend für die Eindämmung.
Das Coronavirus verbreitet sich rasant. Tausende Infektionen wurden in China bisher registriert – auch die Anzahl in Europa steigt.
Nach bestätigten Fällen in Frankreich und Deutschland hat nun auch Grossbritannien die ersten zwei Fälle gemeldet. Ausgerechnet am Tag des Brexit, welcher um Mitternacht vollzogen wird. Dies berichten englische Medien.
Auch in der Schweiz werden täglich mehrere Verdachtsfälle gemeldet, seit Dienstag wurden etwa hundert Probanden auf das Virus überprüft. Bisher wurde aber noch kein Fall bestätigt. Doch dies soll sich bald ändern, glaubt der Basler Infektiologe Andreas Widmer. In einem Interview mit der «NZZ» spricht Widmer über den richtigen Umgang mit dem Coronavirus.
Dies sei auch nötig, denn er erwartet den ersten Krankheitsfall in der Schweiz in zehn Tagen.
Laut Widmer solle man bei Verdachtsfällen in den Spitälern immer einen Rachenabstrich machen. Dieser wird dann ins Referenzlabor nach Genf geschickt.
Danach sollte der Patient mit Atemschutzmaske in ein Unterdruckzimmer verlegt werden. Das Pflegepersonal solle dabei immer Vollschutz tragen. Es dürfe auch zu keinem Kontakt mit anderen Patienten kommen.
Falldefinition für Coronavirus ausschlaggebend
Ob jemand als Verdachtsfall in Frage komme, hange von der Falldefinition ab. Das heisst, wenn man aus China kommt und Fieber hat, gilt man als Verdachtsfall. Die Falldefinition sei aber in jedem Land anders.
Das Coronavirus hat eine zehnmal höhere Todesrate als das derzeit herrschende Grippevirus. Widmer beruhigt aber, dass die grossen Kantonsspitäler bestens vorbereitet seien.