Coronavirus: Erstes Altersheim will Impf-Pflicht für Personal
Das Wichtigste in Kürze
- In einem St. Galler Altersheim soll sich das Personal gegen das Coronavirus impfen.
- Das passt lange nicht allen. Ein Teil des Pflegepersonals leistet Widerstand.
Ein erstes Altersheim in der Schweiz hat seine Belegschaft angewiesen, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Die Trägerschaft eines Heims im Kanton St. Gallen habe eine entsprechende Weisung schriftlich an alle Mitarbeiter erlassen.
Allerdings setze sich ein Teil des Pflegepersonals gegen die Anweisung zur Wehr und verweigere den Erhalt der Coronavirus-Impfung. Dies erklärte der Präsident der Trägerschaft gegenüber der «Sonntags Zeitung».
Er erklärte gegenüber dem Blatt, dass das Heim in der zweiten Coronavirus-Welle schwer getroffen worden sei. Ein Fünftel der Bewohner sei an einer Covid-19-Erkrankung verstorben. Deshalb verstehe er die impfskeptische Haltung des Personals nicht. Mit der Weisung wolle das Heim die Bewohner und das Personal schützen.
Gekündigt wird den betroffenen Mitarbeitern aber nicht. Das Heim hat jedoch verschärfte Schutzmassnahmen eingeführt. So gilt nun eine FFP2-Maskentragpflicht und das gesamte Personal muss sich einmal pro Woche testen lassen.
Erster solcher Fall in der Schweiz
Laut Curaviva Schweiz, dem Dachverband der Heime, handelt es sich beim Heim um den ersten Fall einer Institution, die ihr Personal verpflichtete, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen.
Beim Berufsverband des Pflegepersonals (SBK) stosse das Vorgehen des St. Galler Heims allerdings auf Unverständnis. «Wir setzen bei der Impfung auf Freiwilligkeit», hiess es vom SBK gegenüber der Zeitung. Pflegende müssten vom Nutzen der Coronavirus-Impfung überzeugt sein.