Coronavirus: Erstgeimpfte erhalten keinen zweiten Termin
Obwohl sich wieder mehr Menschen gegen das Coronavirus impfen lassen, gehen die grossen Zentren zu. Erstgeimpfte sind für die zweite Dosis auf sich gestellt.
Das Wichtigste in Kürze
- Wer sich heute im Impfzentrum impfen lässt, muss seinen 2. Piks wohl selbst organisieren.
- In Zürich gehen zahlreiche Impfzentren per Ende August zu – trotz steigender Impf-Zahlen.
- Für die zweite Dosis verweist etwa das Zentrum Dietikon ZH Erstgeimpfte an Walk-ins.
Weil über den Sommer die Nachfrage gesunken ist und die Impfzentren wenig ausgelastet waren, schliessen nun viele. So auch das Impfzentrum in Dietikon ZH.
Das führt zu Termin-Chaos. Denn: Wer sich heute dort piksen lässt, ist für die zweite Dosis auf sich allein gestellt, wie eine Nau.ch-Leserin erfahren hat.
L.B.* hat sich vor wenigen Tagen in Dietikon erstmals mit dem Wirkstoff von Moderna gegen das Coronavirus impfen lassen. Ihren zweiten Termin für September konnte sie zwar im selben Zentrum buchen, er kann aber gar nicht dort stattfinden.
Das Problem: Zwischen den beiden Spritzen müssen bei der Moderna-Impfung mindestens vier Wochen liegen. Bis zu diesem Zeitpunkt gibt es das Impfzentrum Dietikon aber längst nicht mehr – schon am 31. August schliesst es.
Zweitimpfung gegen Coronavirus lässt nicht über Kanton buchbar
L.B. versuchte also, ihre zweite Impfung im Online-Tool des Kantons auf einen anderen Ort abzuändern, aber das funktionierte nicht. Also rief sie bei der Impfhotline an.
«Da erklärte man mir, dass ich meinen zweiten Termin nicht auf ein anderes Zentrum verschieben kann. Stattdessen muss ich in ein Walk-In», nervt sie sich. Die Zürcherin stört sich daran, dass sie nun wohl mit Wartezeiten rechnen muss.
Gesundheitsdirektion befürchtet keine Impf-Versäumnisse
Die Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich erklärt auf Anfrage von Nau.ch: «Es ist aus technischen Gründen nicht möglich, im Tool ‹VacMe› unterschiedliche Impforte auszuwählen.»
L.B. muss wohl oder übel mit einer Wartezeit rechnen – wenn auch nicht allzu lange. «Üblicherweise dauert die Wartezeit dort weniger als eine Stunde», so Sprecher Jérôme Weber.
Es gebe an den verschiedenen Impforten ausreichend freie Plätze. «Auch in zahlreichen Apotheken», glaubt man bei der Gesundheitsdirektion.
Dort muss aber für eine Impfung gegen das Coronavirus teilweise mit Wartezeiten von bis zu fünf Wochen gerechnet werden. Die Apotheker berichten nach dem Bundesrats-Entscheid, Covid-Tests kostenpflichtig zu machen, über einen regelrechten Ansturm.