Coronavirus: Ex-Freiheitstrychler Schätti hat sich bewaffnet
Ein Ex-Freiheitstrychler und Gegner der Massnahmen zum Coronavirus erzählt, er und seine neue Gruppierung hätten sich bewaffnet. Ein Experte gibt Entwarnung.
Das Wichtigste in Kürze
- In einer SRF-Doku zeigt der Ex-Freiheitstrychler Roland Schätti seinen Notvorrat.
- Zudem verrät der St. Galler, dass er und seine neue Gruppierung sich bewaffnet haben.
- Experte Kovic: «Prepper haben eine gewisse Affinität zu Waffen.»
Mit weissen Hemden und schweren Glocken sind sie gegen die Corona-Massnahmen auf die Strassen gegangen. Die Freiheitstrychler galten als Vorbildgruppe der Massnahmengegner-Bewegung.
Doch zu Jahresbeginn verkrachten sich die Trychler gewaltig. Es folgte ein Machtkampf zwischen den medialen Aushängeschildern Andy Benz (60) aus dem Kanton Schwyz und dem St. Galler Roland Schätti (55), was zu einer Spaltung der Gruppe führte.
Schätti und seine neue Gruppierung sind überzeugt, dass der Staat die Bürger in einer Krise nicht genug versorgen könnte. In seinem Keller legte er daher einen Notvorrat an. Den zeigt er am Sonntag auch SRF-Moderatorin Mona Vetsch in ihrer Reporter-Sendung «Neuanfang».
Ex-Corona-Trychler Schätti: «Trainieren mit Kurzwaffen»
Und die Vorbereitung geht noch weiter: Wie Schätti enthüllt, hat er sich auch bewaffnet. «Wir gehen regelmässig mit Kurzwaffen trainieren», sagt der Ex-Freiheitstrychler.
Wird die Skeptiker-Bewegung damit gefährlicher? Wohl eher nicht, sagt Marko Kovic, Soziologe und Experte für Verschwörungstheorien.
Gegenüber Nau.ch erklärt er: «Mir scheint eher, dass die Untergruppe der Prepper, zu der auch Schätti gehört, eine gewisse Affinität zu Waffen hat. Aber nicht im kriminellen Sinn.»
Die Bewaffnung der Prepper (Personen, die sich auf Katastrophen vorbereiten) diene vielmehr der Verteidigung bei einem «gesellschaftlichen Kollaps», so Kovic.
«In diesem postapokalyptischen Szenario sind Waffen wichtig, um sich gegen die vermeintlichen marodierenden Horden zur Wehr zu setzen. Es ist ein sehr abstraktes und realitätsfernes Szenario.»
Unter Rechtslibertären würden Waffen «als eine Art Versicherung gegen einen zu übergriffigen Staat» gelten.