Coronavirus: So geht die Schweiz mit dem Notstand um
In der Schweiz sind inzwischen 14 Personen am Coronavirus gestorben. Mehrere Kantone rufen den Notstand aus. Der Bundesrat folgt mit dem Lockdown.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Coronavirus breitet sich in der Schweiz immer mehr aus.
- Rund 2330 Personen wurden bisher positiv getestet, 14 Personen verstarben.
- Unter 058 463 0000 hat das BAG eine Hotline aufgeschaltet.
- Hier lesen sie die nationalen News im Ticker.
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20:03 Die Kantone St.Gallen und Aargau wollen ihre Kindertagesstätten nach Möglichkeit geöffnet lassen. Gemäss Angaben vom Aargauer Regierungsrat Gallati besteht nach wie vor die Empfehlung, dass Kindertagesstätten, Tagesfamilien und Dienstleister der familienergänzenden Kinderbetreuung ihre Angebote aufrechterhalten. Spielgruppen würden jedoch nicht unter diese Kategorie fallen.
St.Gallen hatte den Entscheid, ihre Tagis geöffnet zu lassen, bereits letzte Woche kommuniziert. Er ist heute Montag nocheinmal vom Regierungsrat bestätitigt worden.
19:51 Die Zürcher Polizei macht ernst. Wurde bisher noch an die Solidarität der Bevölkerung appelliert, setzt der Kanton Zürich ab sofort auch auf Polizeigewalt: Wer die Regeln ignoriert, wird gebüsst.
«Wir setzen diese Regeln durch», kündigte Sicherheitsdirektor Mario Fehr (SP) an. Jetzt seien die Spielregeln für alle klar. Die komplette Schliessung von Bars und Restaurants erleichtert der Polizei insofern die Arbeit.
Auch «grössere Menschenansammlungen» im Freien werden aufgelöst, auch wenn dies keine offiziellen Veranstaltung sind, wie Polizeikommandant Thomas Würgler vor den Medien sagte.
19:15 Der Kanton Bern verzeichnet den ersten Coronavirus-Todesfall. Dies gab der Berner Regierungspräsident Christoph Ammann am frühen Montagabend bekannt.
Die Situation in den Berner Spitälern sei noch unter Kontrolle, sagte Regierungsrat Pierre Alain Schnegg. «Wir haben grossen Respekt vor den nächsten Wochen.» Der Kanton Bern lanciert laut Schnegg eine Offensive mit Tests. Ab nächster Woche werde ein erstes Testzentrum in Bern eröffnet.
18:51 HIV-Positive können Menschen, die ernsthaft am Coronavirus erkrankt sind, mit ihren Medikamenten aushelfen. Denn ein spezifisches HIV-Medikament, das im Kampf gegen das Coronavirus erste Erfolge gezeigt hat, ist in den Spitälern knapp verfügbar.
HIV-Positive können unter Umständen ihren Bestand des Medikaments mit Namen «Kaletra» zur Verfügung stellen und auf ein anderes Medikament umstellen. Der Positivrat Schweiz hat am Montag einen entsprechenden Aufruf gemacht. Dieser wird auch in Europa verbreitet.
«HIV-Patienten auf Kaletra, sollen alles Kaletra, das sie haben, sofort in die behandelnde Klink bringen und die Therapie umstellen lassen», sagt David Haerry, Vorsitzender des Positivrats Schweiz. Falls eine Umstellung nicht möglich sei, werde das der Arzt mit dem HIV-Patienten besprechen, sagt Haerry. Der Entscheid liege aber auch bei den Patienten. «Die Solidarität von HIV-positiven Menschen kann jetzt Leben retten», so Haerry.
18.12: Die SBB reagiert umgehend. Wie sie in einem Communiqué schreibt, sei vor dem Hintergrund der Bundesrats-Verschärfung und Personalausfällen zu reagieren. So reduzieren die Schweizer Transportunternehmen auf Anordnung von SBB und PostAuto und in Abstimmung mit dem Bundesamt für Verkehr das Angebot vorausschauend und geordnet.
Die Fahrplananpassung erfolgt ab Donnerstag, 19. März 2020, Schritt für Schritt und gilt bis auf Weiteres, so die SBB. Eine so tiefgreifende Fahrplananpassung innert weniger Tage habe es bisher noch nie gegeben. Geplant ist, zuerst den nationalen und internationalen Fernverkehr, danach den Regionalverkehr auf der Schiene und am Schluss den Regionalverkehr auf der Strasse sowie den Ortsverkehr anzupassen.
Dabei werde es sich nicht verhindern lassen, dass es zu Anschlussbrüchen, Ausfällen und Verspätungen kommen werde.
Konkret betroffen sind: Die Züge des Fernverkehrs (verkehren ab Donnerstag schrittweise generell im Stunden- statt im Halbstundentakt), nächtliche Zusatzverbindungen an den Wochenenden fallen ersatzlos aus, sowie Züge des internationalen Fernverkehrs fahren noch bis an die Grenzbahnhöfe.
Die Züge und Busse des Regionalverkehrs verkehren dort, wo heute der Viertelstundentakt gilt, neu im Halbstundentakt, und dort, wo heute der Halbstundentakt gilt, neu im Stundentakt. Die SBB bittet Fahrgäste, vor jeder Fahrt die Verbindung online zu überprüfen.
17.15: Jetzt ist es klar: Der Bundesrat ruft den nationalen Notstand und somit den Lockdown aus. Verfolgen Sie die Pressekonferenz LIVE unter diesem Link. Das bedeutet, dass alle Läden, Restaurants, Bars sowie Unterhaltungs- und Freizeitbetriebe geschlossen werden. Die Massnahmen gelten vorläufig bis am 19. April. Ausgenommen sind unter anderem Lebensmittelläden und die Gesundheitseinrichtungen.
Man habe aktuell 2330 Infizierte, 14 Todesfälle, es sei davon auszugehen, dass die Zahlen weiter steigen, aber noch seien die Spitäler nicht überlastet.
16.36: Nicht nur Bars und Restaurants halten sich an die 50-Personen-Grenze des Bundesrats. Auch in Einkaufsläden wird die Regelung immer konsequenter umgesetzt, auch wenn sie bisher noch nicht dazu verpflichtet sind.
So beobachtet eine Nau.ch-Leserin ein «Tröpflisystem» beim Aldi in Murten FR. «Sie lassen nicht mehr als 50 Personen gleichzeitig rein.»
15.37: Die Kinderbetreuung stellt die Grossunternehmen vor grosse Herausforderungen. Eine Stichprobe zeigt: Während angefragte Detailhändler eine halbe Woche für die Betreuung ihrer Kinder freigeben, offerieren Banken bis zu einem Monat bezahlten Betreuungsurlaub.
Am Freitag ordnete der Bundesrat an, dass an Schweizer Schulen bis am 4. April kein Unterricht stattfindet. Die Schweizer Unternehmen reagierten unterschiedlich auf diesen Erlass; das zeigte eine Stichprobe bei Grossunternehmen.
Die Migros gewährt Mitarbeitenden einen Anspruch auf Freistellung, inklusive Lohnfortzahlung, von bis zu drei Tagen. Diese Freistellung soll ihnen genügend Zeit einräumen, um eine Kinderbetreuung zu organisieren, teilte eine Migros-Sprecherin auf Anfrage mit. Weitere Massnahmen sollen in den nächsten Tagen kommuniziert werden.
Auch bei Coop können die Angestellten maximal drei Tage zu Hause bleiben für die Betreuung ihrer Kinder. In schwierigen Fällen werde nach einer gemeinsamen Lösung gesucht, teilte eine Mediensprecherin mit.
Die UBS erhöht für Mitarbeitende, die kein Homeoffice machen können, die für die Betreuung von Kindern vorgesehenen bezahlten Freitage auf 5 Arbeitstage. In Absprache mit den Vorgesetzen kann sie auf 10 Arbeitstage verlängert werden.
Noch weiter geht die Credit Suisse. Sie ermöglicht ihren Mitarbeitern bezahlten Urlaub bis Mitte April. Allerdings nur in Situationen, wo die betroffenen Mitarbeiter von zuhause nicht arbeiten können.
14.43: Die Detailhändler beklagen den «Kantönligeist» und fordern den Bundesrat auf, landesweit einheitliche Regelungen zu erlassen. Die in der «Swiss Retail Federation» zusammengeschlossenen Unternehmen kritisieren die derzeitige Situation scharf. «Verschiedene Kantone beschliessen fast im Stundentakt weitergehende Massnahmen als der Bund verfügt hat. Leider sind diese nicht konsistent und schweizweit koordiniert», sagt Geschäftsführerin Dagmar Jenni.
Die rund 40 Detailhandelsketten wie Lidl, C&A, Jumbo, Landi oder auch Kioskbetreiber Valora stellen klare Forderungen auf. So sollen Sonntagsverkäufe ermöglicht und Bewilligungen für Nacht- und Sonntagsfahrten oder Nacharbeit zentralisiert werden. Lebensmittel, Tiernahrung, Heilmittel, medizinische Hilfsmittel, Treibstoff und andere Produkte der Grundversorgung seien von einem Shutdown auszunehmen. Auch die Abtrennung von Sortimenten innerhalb von Läden sei nicht praktikabel.
14.28: Während die Schweiz gespannt auf den Entscheid des Bundesrates zum wohl schweizweiten Lockdown wartet, beschliesst ein weitere Kanton den Notstand. Der Kanton Waadt bildet damit den achten Schweizer Kanton, welcher das öffentliche Leben massiv einschränkt.
13.30: Das Gesundheitsdepartement Basel-Stadt meldet mit Stand Montag insgesamt 144 positive Fälle von Personen mit Wohnsitz im Kanton Basel-Stadt. Drei weitere Personen sind an den Folgen einer Covid-19-Infektion (Coronavirus) verstorben.
Die Zahl der Coronavirus-Erkrankungen nimmt auch im Kanton Bern weiter zu. 104 bestätigte Fälle sind den Behörden mittlerweile bekannt, wie der Kanton am Montag auf seiner Website mitteilte. Dazu kommen sieben wahrscheinliche Fälle. Am Freitagabend waren es noch 67 bestätigte Coronavirus-Erkrankungen.
13.05: Die Hamsterkäufe setzen auch die Detailhändler unter Druck. Migros, Coop und Co. arbeiten mit Hochdruck daran, die leeren Regale wieder aufzufüllen. «Wir arbeiten in unseren Verteilzentren in Sonderschichten, verstärken das Personal, machen Extrafahrten für die Belieferung der Filialen und haben die Kapazitäten auf der Strasse weiter erhöht», sagt Migros-Mediensprecher Marcel Schlatter auf Anfrage von Nau.ch.
«So konnten wir unter anderem die Aufhebung des Nacht- und Sonntagsfahrverbot erwirken.» Ein entsprechender Antrag sei von den Bundesbehörden positiv beantwortet worden.
12.45: Der Homeoffice-Ärger dauert an. Seit dem Vormittag verzeichnet die Swisscom schweizweite Störungen. Wie Mediensprecherin Sabrina Hubacher auf Anfrage von Nau.ch erklärt, verzeichne die Swisscom aktuell dreimal mehr Anrufe über das Mobilfunknetz.
«Auch im Festnetznetz ist das Volumen massiv gestiegen.» Dies führte aktuell zu einer Überlast. «Seit heute 9 Uhr kann deshalb ein Teil der Privat- und Geschäftskunden Mobile- oder Festnetz-Telefonie-Anrufe nicht aufbauen. Wir arbeiten intensiv an einer Kapazitätserweiterung», verspricht die Swisscom.
12.27: Im Kanton Zürich ist ein erster Corona-Patient an den Folgen der Infektion gestorben. Es handelt sich um einen 88-jährigen Mann mit Vorerkrankungen. Er starb am Sonntag in einem Pflegezentrum der Stadt Zürich, wie die Gesundheitsdirektion am Montag mitteilte.
12.05: Nach Genf ruft nun auch der Kanton Wallis am Montag den Notstand aus. Dies schreiben die Behörden auf ihrer Webseite. Alle gastronomischen Einrichtungen werden ab 18.30 Uhr für die Öffentlichkeit geschlossen, ebenso wie Geschäfte, Läden und Märkte, mit Ausnahme derer, die Lebensmittel oder Güter für den Grundbedarf verkaufen.
Der Kanton Genf hat am Montagmorgen im Kampf gegen die Coronavirus-Epidemie ebenfalls die Notlage ausgerufen. Wie die Kantonsregierung mitteilte, müssen Restaurants und Geschäfte ab 18 Uhr schliessen. Ausgenommen sind Geschäfte, die der Grundversorgung dienen.
Mit dem Wallis ruft der mittlerweile siebte Kanton die Notlage aus. Auch im Tessin, Graubünden, Baselland, Jura und Neuenburg wurde das öffentliche Leben weitgehend lahmgelegt.
11.14: Grosser Ärger für viele Schweizer im Homeoffice: Die Swisscom kämpft seit Montagvormittag mit einer massiven Störung.
Mehrere Twitter-User beschweren sich über grosse Probleme beim Telefonieren.
Die Störungskarte der Website «Allestörungen» zeigt: Das Problem scheint flächendeckend zu sein. Bis 10.38 Uhr gingen über 230 Störungs-Meldungen ein.
Die Swisscom hat bisher keine Stellung bezogen. Auch auf Anfrage von Nau.ch scheint der Telekom-Anbieter nicht erreichbar zu sein.
10.55: Ab heute Montag kommt auch die Armee zum Zug. Rund 300 Angehörige des Spitalbataillons 5 der Armee rücken wegen der Coronavirus-Pandemie am Montag für Hilfseinsätze in die Innerschweiz ein. Fünf Kantone haben mittlerweile um Unterstützung durch die Armeeangehörigen gebeten. Eine Anfrage ist die Vorraussetzung für eine Hilfeleistung.
Am Montagvormittag lagen Anfragen der Kantone Tessin, Graubünden, der beiden Basel und Thurgau vor, wie Armeesprecher Daniel Reist auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Diese Gesuche würden nun bearbeitet. Die Lage ändere sich von Minute zu Minute.
10.09: Im Kanton Luzern müssen angehende Autofahrer, die kurz vor der Autoprüfung stehen, vorläufig mit dem «L» am Heck herumfahren. Das Strassenverkehrsamt nimmt wegen des Coronavirus keine praktische Führerprüfung mehr ab, wie es am Montag auf seiner Homepage mitteilte.
Weiter ruft das Strassenverkehrsamt die Automobilisten auf, wenn möglich nicht beim Amt vorbeizukommen. Es verweist auf seinen Onlineschalter. Kontrollschilder und Ausweise könnten auch per Post ans Amt zugestellt werden.
09.21: Die Partyflaute hat am Wochenende eingesetzt. Mit der Begrenzung auf 50 Personen in Bars und Restaurants hat es am Wochenende in Zürich keine Probleme gegeben. Die Betreiber hätten sich grundsätzlich daran gehalten, heisst es bei der Stadtpolizei. Viele Lokale hätten ohnehin gleich geschlossen.
Vor allem Jüngere würden die Sache offenbar aber noch nicht ganz ernst nehmen, sagte ein Sprecher der Stadtpolizei auf Anfrage. Es habe vereinzelt noch Orte gegeben, an denen sich dreissig, vierzig Leute versammelt hätten. Allerdings seien die Leute im Freien herumgestanden. Dies sei bis jetzt nicht verboten.
08.49: Nicht nur Grenzen werden am Montag dicht gemacht. Auch stellen Tourismuskonzerne wie Tui den Reiseverkehr ein. Dieser unterbricht wegen der Corona-Pandemie den grössten Teil des Geschäfts, wie das Unternehmen in der Nacht zu Montag mitteilte.
Man habe beschlossen, «den grössten Teil aller Reiseaktivitäten, einschliesslich Pauschalreisen, Kreuzfahrten und den Hotelbetrieb, bis auf weiteres auszusetzen.» Auch Schweizer Reisende sind davon betroffen.
08.44: Der grösste Laufanlass der Schweiz steht auf der Kippe. Wie OK-Präsident Matthias Aebischer auf Anfrage mitteilt, werde man an einer ausserordentlichen Sitzung am kommenden Freitagabend definitiv entscheiden. Der 39. Grand Prix von Bern würde planmässig am 9. Mai über die Bühne gehen.
Aktuell stünden verschiedene Szenarien zur Debatte. Eine Verschiebung, beispielsweise in den Herbst, sei eine mögliche Lösung. Dass man die Läuferinnen und Läufer über 65 Jahren vom Lauf ausschliessen werde, sei unrealistisch.
08.00: Seit heute Morgen 8 Uhr hat Deutschland seine Grenzen zur Schweiz, Frankreich, Österreich, Luxemburg und Dänemark geschlossen. Damit will Bundesinnenminister Horst Seehofer die Ausbreitung des Coronavirus eindämmen und Hamsterkäufen vorbeugen.
Für Schweizer bedeutet dies: Können sie keinen «triftigen Reisegrund» vorweisen, werden sie an der Grenze zurück gewiesen. Ausgenommen sind Berufspendler und der Warenverkehr. «Deutsche Staatsangehörige haben selbstverständlich das Recht, wieder in ihr Heimatland einzureisen», erklärte Seehofer am Sonntag.
Dasselbe gilt bereits für Italien. Nur noch Berufspendler und Warentransporte werden über die Schweizer Grenze zugelassen. Auch nach Österreich erwarten Schweizer Reisende Einschränkungen: An der Grenze warten Kontrollen, der Flugverkehr wurde ganz eingestellt.
07.49: Am Schweizer Aktienmarkt zeichnet sich ein weiterer tiefroter Wochenstart ab. Laut dem vorbörslichen Kurs der IG Bank dürfte der Leitindex SMI bei rund 8'155 Punkten und damit 2,5 Prozent unter dem Schlusskurs vom vergangenen Freitag eröffnen. Damit würde er sein bisheriges Jahrestief von 8'169 Zählern nochmals unterschreiten.
02.00: In Genf haben Menschen am späten Sonntagabend dem medizinischen Personal in ihrem Kanton gedankt. Vom Balkon aus klatschten und jubelten Hunderte für die Ärzte und Krankenschwestern, die sich unermüdlich der Corona-Krise entgegensetzen.
#Geneva - #switzerland 🇨🇭9pm, 15/03/20 - the whole town is clapping for its INCREDIBLE medical staff. You are our heroes! #thankyou#COVIDー19 #coronavirus #CoronaInfoCH pic.twitter.com/HFClrmzDeF
— congolexicomatisation (@szmcmxcii) March 15, 2020
00.00: Die Zahlen sprechen für sich! 2200 Infizierte und 14 Tote hat die Schweiz bisher wegen des Coronavirus zu beklagen. Die Zahl der Ansteckungen ist innerhalb eines Tages um 800 zusätzliche Fälle gewachsen.
Die Massnahmen zur Bekämpfung der Pandemie werden deshalb immer dramatischer. Der Bundesrat hat sich am Sonntag zu einer Krisensitzung getroffen. Sprecher André Simonazzi bestätigte entsprechende Medienberichte.
Doch er blieb vage: «Der Bundesrat hat heute Abend eine ausserordentliche Sitzung abgehalten, um die Wirkung der am Freitag getroffenen Massnahmen zu analysieren.»
Die Landesregierung habe Bilanz gezogen über die Situation in den Kantonen und Nachbarländern. Zudem habe der Bundesrat das weitere Vorgehen im Kampf gegen die Epidemie diskutiert.
Fünf Kantone haben Notstand ausgerufen
Fünf Kantone haben bisher wegen des Coronavirus den Notstand ausgerufen. Das öffentliche Leben wird ab Montag in Graubünden, Neuenburg, Jura, Baselland und dem Tessin auf ein Minimum beschränkt sein.
Läden und Betriebe, die nicht für die Grundversorgung benötigt werden, müssen schliessen. Lebensmittelläden, Tankstellen, Kioske, Banken, Post und Apotheken bleiben jedoch weiterhin geöffnet. Mobilität soll auf das Notwendige reduziert werden.
Schulen wegen Coronavirus bis am 4. April geschlossen
Bereits am Freitag hatte der Bundesrat die Massnahmen wegen des Coronavirus verschärft. So wurde etwa entschieden, dass bis am 4. April alle Schulen geschlossen werden. Auch Veranstaltungen von über 100 Personen werden bis Ende April verboten.
In Bars, Restaurants und Clubs dürfen sich nicht mehr als 50 Personen aufhalten. Der Wirtschaft werden 10 Milliarden Franken Soforthilfe zur Verfügung gestellt.
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