Coronavirus: Gewerbler wollen am Montag Betriebe öffnen
Trotz den geltenden Massnahmen gegen das Coronavirus wollen einige Betriebe am Montag öffnen. Sie organisieren sich in Skeptiker-Gruppen auf Telegram.
Das Wichtigste in Kürze
- Alle Restaurants und viele Freizeit-Betriebe sind in der Schweiz geschlossen.
- Manche Betriebe planen nun die Corona-Revolution und wollen am Montag öffnen.
- Den Firmeninhabern drohen in diesem Fall allerdings saftige Bussen.
Unter dem Motto «Wir machen auf» wollen sich Schweizer Gewerbler gegen die Massnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus stellen. Am 11. Januar sollen Geschäfte und Beizen regulär geöffnet werden – ohne Einschränkungen oder Sperrstunden.
Die Idee stammt von selbsternannten Querdenkern aus Deutschland und ist simpel: Niemand hält sich mehr an die Corona-Regeln und die damit verbundenen Einschränkungen. Ziviler Ungerhorsam, um die «Corona-Diktatur» zu Fall zu bringen.
Bewegung in ganz Europa
Organisiert wird die Bewegung über Websites und den Messengerdienst Telegram. Über 50'000 Mitglieder hat der deutsche Ableger schon. Man vernetzt sich online um herauszufinden, welche Geschäfte mitmachen.
Die Idee ist schnell über die deutschen Landesgrenzen expandiert. Es gibt mittlerweile Ableger in Polen, den Niederlanden, Österreich und auch der Schweiz. Auf einer Website und per Telegram wird ordentlich Werbung gemacht. Im Informationskanal befinden sich schon 6000 Mitglieder.
Coronavirus: «Revolte» am 11. Januar?
Am 11. Januar sollen also auch Schweizer KMU die Türen wieder aufmachen. Laut den Organisatoren haben sich bis Donnerstagabend Gewerbler aus 70 verschiedenen Gemeinden gemeldet. Die Branchen sind wild durcheinandergewürfelt und reichen vom Restaurant bis zum Massage Studio.
«Die staatlich verordneten Massnahmen sind illegal, da sie unserer Bundesverfassung widersprechen, der gemäss solch massive Eingriffe gerechtfertigt und verhältnismässig sein müssen», heisst es in einem Flyer. Rechtsexperten widersprechen jedoch dieser Einschätzung, wonach die Massnahmen gegen die Grund- und Menschenrechte verstossen.
Mit der Organisation der Revolte gegen die Massnahmen gegen das Coronavirus scheint es allerdings noch etwas zu hapern. Im dazugehörigen Chat befinden sich nur ein paar dutzend Mitglieder – und auch die Treffen müssen erst noch durchgeführt werden.
Doch was wahrscheinlich viele Selbständige vor einem Verstoss gegen die Regeln abhalten wird, sind die Strafen. Gewerbler, welche sich nicht an die Massnahmen halten, müssen mit Bussen rechnen. Im Extremfall droht sogar Gefängnis.