Coronavirus: Gratis-Tests sind für Virologen nur ein Teil der Lösung
Das Parlament hat entschieden, einen Teil der Tests auf das Coronavirus wieder gratis durchzuführen. Für Virologe Andreas Cerny nicht die ultimative Lösung.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Parlament hat entschieden, Schnelltests für Beizenbesuche wieder gratis anzubieten.
- Allerdings gilt dies nicht für Selbsttests oder PCR-Tests vor den Ferien.
- Virologe Andreas Cerny begrüsst das Testen, sieht darin aber nicht die Lösung.
Ungeimpfte mussten seit Oktober für ihre Covid-Tests selber aufkommen. Damit sollte das Portemonnaie der Allgemeinheit geschont werden.
Das Parlament hat sich nun angesichts der zugespitzten Lage rund um das Coronavirus anders entschieden. Wieder gratis werden somit die Schnelltests (auch Antigentest) für alle, die etwa in ein Restaurant oder an eine Veranstaltung möchten.
Zahlen muss man aber weiterhin für die Selbsttests zu Hause und für PCR-Tests für Reisen. Dasselbe gilt für die Antikörpertests, die zeigen, ob man die Krankheit schon durchgemacht hat oder nicht.
Coronavirus: Infektionsketten sollen unterbrochen werden
Mit der neuen Regelung sollen die Infektionsketten unterbrochen werden können. Dies sei besonders jetzt von grösster Bedeutung, findet auch der Virologe Andreas Cerny. «Jede Massnahme, die den Zugang zu validen Tests erleichtert, ist epidemiologisch sinnvoll», sagt er auf Anfrage.
Am Montag noch waren gemäss Cerny 22,6 Prozent aller PCR-Tests in der Schweiz positiv. Hinzu kamen 10,2 Prozent positive Antigen-Schnelltests. «Damit werden Fälle entdeckt und dank Contact-Tracing und Quarantäne werden Infektionsketten unterbrochen», so Cerny.
Aber wird so den Ungeimpften der Druck zur Impfung nicht wieder genommen?
«Das ist schwer abzuschätzen», findet der Virologe. «Im Moment geht es darum, dass die Fallzahlen nicht weiter zunehmen», konkretisiert er.
Jedoch sieht Cerny in den kostenlosen Tests nicht die ultimative Lösung, um dem Coronavirus Herr und Meister zu werden. «Meiner Meinung nach brauchen wir mehr - weitergehende Massnahmen.»
Diese würden sich auf die Bereiche Gesundheits- und Bildungswesen, Arbeitswelt und Freizeitbereich konzentrieren. «In besonders betroffenen Kantonen werden diese bereits umgesetzt», lobt der Virologe.
Mit der neuen Regelung wird auch die Gültigkeitsdauer der Tests angepasst. Ein PCR-Test ist neu nur noch für 24 Stunden ab Probeentnahme gültig.