Jeden Tag meldet das BAG die Schweizer Neuinfektions-Zahlen des Coronavirus. Doch wie sieht es in den Kantonen aus? Nau.ch hat die Zahlen aufgeschlüsselt.
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Der neue «Mister Corona» vom BAG, Leiter der Abteilung für übertragbare Krankheiten, Stefan Kuster, sieht sich mit steigenden Neuinfektionszahlen des Coronavirus konfrontiert. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Corona-Fallzahlen sind in den vergangenen Wochen wieder leicht gestiegen.
  • In den einzelnen Kantonen zeigt sich ein sehr unterschiedliches Bild.
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Mit Sorge beobachten wir die seit Tagen wieder leicht steigenden Neuinfektions-Zahlen des BAG zum Coronavirus. Seit einigen Tagen liegt der Wert erneut bei über 50. Zuvor waren es wochenlang nur Werte um die 20.

Doch die Zahlen verraten nur die halbe Wirklichkeit: Gewisse Kantone verzeichneten in den letzten Wochen keinen einzigen Fall. Andernorts sind die Zahlen regelrecht in die Höhe geschossen. Nau.ch hat die Entwicklungen des BAG kantonal aufgeschlüsselt.

Anstieg in vielen Kantonen

In der schriftlichen Meldung des BAG werden stets nur die nationalen Zahlen genannt. Im Datensatz liegen die Angaben jedoch auch auf die Kantone aufgeschlüsselt vor. Somit lassen sich die wöchentlichen Fälle der einzelnen Kantone separat aufzeigen.

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Die Neuinfektionen mit dem Coronavirus in den Kantonen in der vorletzten Woche (blau) und in der vergangenen Woche (rot). Stand: 29.6. - BAG/Nau.ch

Schnell fällt auf, dass Zürich den höchsten absoluten Wert hat. In anderen Kantonen ist der Wert in den letzten zwei Wochen jedoch deutlich stärker gestiegen.

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Die kantonale Veränderung zwischen den letzten beiden Wochen: Im Jura stieg die Anzahl neuer Fälle um 700%. In Basel gab es keinen einzigen neuen Fall – ein rückgang von 100%. In graubünden, Appenzell Ausserrhoden, Glarus und Uri wurden in Kalenderwoche 25 keine Fälle gemeldet – der Anstieg lässt sich nicht in einer Tabelle darstellen. - BAG/Nau.ch

Die prozentuale Veränderung der Fallzahlen wirft kein gutes Licht auf die aktuelle Situation. Lediglich drei Kantone verzeichnen sinkende Zahlen – in 19 Kantonen nahm die Anzahl Fälle zu.

7-Tage-Inzidenz erreicht wieder höhere Werte

Zürich hat die meisten Neuinfektionen – das heisst jedoch nicht zwingend, dass in dem Kanton die Ansteckungsgefahr am höchsten ist: Da Zürich auch über die grösste Wohnbevölkerung verfügt, ist der absolute Wert nur bedingt aussagekräftig.

Epidemiologen rechnen daher mit der 7-Tage-Inzidenz: Sie gibt an, wie viele Fälle des Coronavirus es in der vergangenen Woche pro 100'000 Einwohner gab. Damit lässt sich die Neuinfektions-Quote relativ zur Wohnbevölkerung ermitteln.

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Die 7-Tage-Inzidenz der vergangenen zwei Wochen. - BAG/Nau.ch

Der grösste Anteil der Gesamtbevölkerung steckte sich vergangene Woche hiernach im Wallis an: Der Kanton verzeichnete vergangene Woche 11,6 Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner. Im Jura waren es 10,9, im Kanton Freiburg 10. Der Mittelwert für die Schweiz beträgt 3,8 Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner, lediglich vier Kantone blieben infektionsfrei.

Neue Coronavirus-Schwerpunkte

Es fällt auf, dass das Virus an anderen Stellen besonders verbreitet ist, als zu Beginn der Epidemie. Tessin und Basel gehörten zu Beginn zu den besonders schwer betroffenen Gebieten, jüngst waren sie vom Coronavirus kaum betroffen.

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Bundesrat Alain Berset und BAG-Leiter für Infektionskrankheiten Stefan Kuster diskutieren vor dem Bundeshaus. - Keystone

Insgesamt scheint die Ostschweiz derzeit etwas weniger betroffen zu sein, während in der Romandie die Zahlen tendenziell etwas höher sind.

Auch wenn sich Tendenzen erkennen lassen, müssen die Zahlen momentan mit Vorsicht beobachtet werden. Die Schweiz hat nach wie vor niedrige Fallzahlen, daher basiert die Datenerhebung auf relativ wenigen Werten.

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