Coronavirus: Infektionszahlen sind noch nicht auf Lockerungs-Kurs

Jochen Tempelmann
Jochen Tempelmann

Bern,

Die Fälle des Coronavirus in der Romandie stagnieren – in der Deutschschweiz nehmen sie leicht zu. Die Bedingungen für eine Lockerung sind noch nicht gegeben.

Coronavirus Kantone Schweiz Lockerung
Ein Mitarbeiter hängt ein neues Plakat des BAG vor dem Bundeshaus auf. Die Infektionszahlen sind zuletzt nicht mehr gesunken. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Corona-Infektionszahlen steigen im Vergleich zur Vorwoche leicht um 3,3, Prozent.
  • Bern meldet eine der niedrigsten Infektionsraten – die Zahlen der Zentralschweiz steigen.
  • Die Bedingungen für eine Lockerung am 22. März sind noch nicht erfüllt.

Am 22. März soll in der Schweiz die nächste Runde der Massnahmen-Lockerung vollzogen werden. Der Bundesrat hat diese jedoch an Bedingungen geknüpft: Gelockert soll nur werden, wenn sich das Coronavirus auf dem Rückzug befindet.

Danach sieht es derzeit nicht aus: Die zweite Woche in Folge haben die registrierten Neuinfektionen mit dem Coronavirus leicht zugenommen. Die 7-Tage-Inzidenz lag heute Montag schweizweit bei 87,4 Infektionen pro 100'000 Einwohner. Das ist ein Plus von 3,3 Prozent im Vergleich zur Vorwoche.

Nur wenige Kantone befinden sich derzeit klar auf dem Weg Richtung Lockerungen: Während der Kanton Bern immer mehr zum Musterschüler wird, steigen die Fallzahlen in der Zentralschweiz deutlich an. Die Zahlen in der Romandie stagnieren auf hohem Niveau.

Zunahme in Zürich, Abnahme in Bern

Die Tendenzen in den beiden grössten Deutschschweizer Kantonen zeigen derzeit in unterschiedliche Richtungen. In Zürich wurden im Vergleich zur Vorwoche 21 Prozent mehr Neuinfektionen registriert, Bern meldete einen Rückgang um 12 Prozent. In den Innerschweizer Kantonen Uri, Nid- und Obwalden wurden über 60 Prozent mehr Infektionen mit dem Coronavirus gezählt als zuvor.

Coronavirus Kantone Neuinfektionen
Die Veränderung der Fallzahlen des Coronavirus in den letzten sieben Tagen im Vergleich zur Vorwoche. 15 von 26 Kantonen verzeichneten einen Anstieg. - BAG/Nau.ch

Am weitesten verbreitet bleibt das Coronavirus jedoch in der Romandie: Die sechs Kantone mit französischer Sprachmehrheit vermelden die höchsten Infektionsraten. Waadt und Genf führen die Liste mit rund 135 Fällen pro 100'000 Einwohnern in 7 Tagen an. Von den welschen Kantonen verzeichnet einzig Neuenburg mit 32 Prozent einen klaren Rückgang.

Wie bereits in der Vorwoche verzeichnet Schaffhausen die niedrigste Inzidenz. Der Kanton Bern hat sich auf den zweiten Platz vorgearbeitet: Rund 55 Fälle wurden dort in der letzten Woche pro 100'000 Einwohner gezählt.

Coronavirus: Bedingungen für Lockerung noch nicht erfüllt

Am 22. März soll die nächste Phase der Lockerungen beginnen. Der Bundesrat hat diese jedoch an mehrere Bedingungen geknüpft: Nur, wenn sich die epidemiologische Lage positiv entwickelt, dürfen die Restaurants dann wieder öffnen. «Der Bundesrat wird bei seinem Entscheid eine Gesamtbeurteilung dieser Richtwerte vornehmen», heisst es beim BAG.

Lockerungen Chancen
Gesundheitsminister Alain Berset am 4. März. Auch weiterhin sollte man die Erwartungen an Lockerungen Tief halten. (Archivbild) - Keystone

Erste Bedingung ist ein R-Wert unter eins: Dies kommt einem effektiven Rückgang der Zahlen gleich. Der letzte berechnete R-Wert für den 26. Februar lag jedoch bei 1,09.

Zweite Bedingung ist, dass die Inzidenz seit dem 1. März gesunken ist. Auch diese Bedingung ist noch nicht erfüllt.

Die Bedingung, dass die Positivitätsrate der Tests unter 5 Prozent liegen soll, ist derzeit knapp erfüllt: Am Montag lag sie bei 4,8 Prozent.

Einzig bei den Intensivpatienten sieht es gut aus: Weniger als 250 Intensivbetten sollen von Covid-19-Patienten belegt sein. Gestern Sonntag waren es 158.

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