Coronavirus: Infizierte Patienten verzichten auf Intensivpflege
Eine St.Galler Massnahmen-Kritikerin (75) verweigert trotz Infektion mit dem Coronavirus die Intensiv-Pflege. Das käme immer mal wieder vor, so die Spitäler.
Das Wichtigste in Kürze
- Massnahmen-Kritikerin Elisabeth Vetsch (75) aus Au SG hat sich mit Corona infiziert.
- Sie befindet sich inzwischen im Spital, verzichtet aber auf einen Intensivpflege-Platz.
- Schweizer Spitäler sagen: Das komme bei Skeptikern immer mal wieder vor.
Elisabeth Vetsch (75) aus Au SG hat sich mit dem Coronavirus angesteckt – an einer Demo gegen die Massnahmen. Für «lediglich eine Grippe» sollte sie das Virus mittlerweile wohl nicht mehr halten. Denn die Skeptikerin und ihr Mann liegen nach einem positiven Test auf das Coronavirus beide im Spital.
Das erklärte ihre Tochter gegenüber dem Online-Portal «Rheintal24». Aber: Die beiden verzichten trotz «ernstzunehmenden gesundheitlichen Schwierigkeiten» auf einen Intensivpflege-Platz.
Kein Einzelfall, wie eine Umfrage von Nau.ch zeigt. Auch am Universitätsspital Zürich komme dies «vereinzelt vor», sagt Barbara Beccaro. Der Patient müsse diesen Wunsch aber in der Patientenverfügung explizit festhalten.
Die Wünsche würden teilweise gar noch weitergehen. Denn manchmal würden Corona-Infizierte «gar nicht erst ins Spital gebracht werden» wollen. Das sagt Nicolas Drechsler, Leiter Kommunikation am Universitätsspital Basel.
Und auch das Kantonsspital Aarau bestätigt: Ja, Patienten, die Intensivpflege verweigern würden, gibt es. Über die Gründe schweigen die Spitäler.
Der prominenteste Intensiv-Verweigerer bleibt wohl Komiker Marco Rima (60). Obwohl er Anfang Jahr an Corona erkrankte und ins Spital musste, sagte er kürzlich: Bei einer erneuten Erkrankung «werde ich zugunsten eines jungen Familienvaters, der auf eine Herzoperation wartet, auf ein Intensivbett verzichten.»