Coronavirus: Kantone tauschen Impfdosen aus

Aufgrund der Lieferengpässe helfen sich die Kantone im Kampf gegen das Coronavirus untereinander aus.

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Diverse Impfdosen (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Stand 2. Februar wurden in der Schweiz 315'033 Impfdosen verabreicht.
  • Die Kantone haben einen Abtausch von Impfdosen vereinbart.
  • Bern und Luzern geben einen Teil ihrer zustehenden Impfdosen ab.

Das BAG hat heute Dienstag die neusten Impfzahlen in der Schweiz publiziert. Stand heute wurden 517'625 Impfdosen in die Schweiz geliefert – etwas mehr als die Hälfte, genau 315'033, wurden verabreicht.

Damit sind 3,6 pro 100 Einwohner in der Schweiz geimpft. Den tiefsten Anteil geimpfter Personen weist weiterhin der Kanton Bern mit 2,35 auf 100 aus. Prozentual am meisten Personen geimpft hat der Kanton Nidwalden (7,74 Dosen pro 100 Einwohner), gefolgt von Basel-Stadt (7,02) und Schaffhausen (6,9).

Trotzdem tritt genau der Kanton Bern, gemeinsam mit Luzern, einen Teil der ihm zustehenden Corona-Impfdosen an Appenzell Ausserrhoden, Glarus, Nidwalden, Obwalden, Schaffhausen, Solothurn, Tessin und Zug ab. Damit soll in diesen Kantonen allen bereits Geimpften eine Zweitimpfung ermöglicht werden.

Kantone konnten empfohlenes Impfschema nicht einhalten

Über die kurzfristig getroffene Impfabtausch-Vereinbarung informierte am Dienstagmittag die Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK).

Die Massnahme sei nötig geworden. Einige Kantone liefen aufgrund der Lieferengpässe bei Pfizer/Biontech Gefahr, das empfohlene Impfschema nicht einhalten zu können.

Gemäss der Impfempfehlung des Bundesamts für Gesundheit (BAG) und der Eidgenössischen Kommission für Impffragen (Ekif) sind für den Impfstoff von Pfizer/Biontech pro Person zwei Impfdosen im Abstand von mindestens drei bis maximal sechs Wochen vorgesehen. In acht Kantonen gefährdeten die Lieferverzögerungen die rechtzeitige Durchführung von Zweitimpfungen.

Griechenland
Senioren gehören zu den durch das Coronavirus meistgefährdeten Personengruppen. - Keystone

Mit der Vereinbarung sei die Zweitimpfung nun in jedem Fall zeitgerecht sichergestellt, heisst es in der GDK-Mitteilung. Bern und Luzern gehören zu den Geber-, Appenzell Ausserrhoden, Glarus, Nidwalden, Obwalden, Schaffhausen, Solothurn, Tessin und Zug zu den Nehmerkantonen.

Geberkantone erhalten später zusätzliche Impfdosen gegen Coronavirus

Laut der GDK hat auch der Kanton Freiburg Dosen angeboten, der Bedarf könne aber mit den beiden genannten Kantonen gedeckt werden. Die Kantone Bern und Luzern erhalten als Gegenleistung für ihr Entgegenkommen «zu einem späteren Zeitpunkt» zusätzliche Impfdosen, wie es weiter heisst. Die Gesamtmenge der Impfdosen pro Kanton bleibe folglich unverändert.

Die Zahl der noch nicht verimpften Impfdosen in den Kantonen (Stand 31.1.). - BAG/Nau.ch

Bei Engpässen würden sich die Kantone auch weiterhin gegenseitig helfen, schreibt die GDK. Das BAG habe gegenüber den Kantonen noch einmal unterstrichen, dass eine «dynamische Verteilung» nicht zur Debatte stehe. Die Impfgeschwindigkeit in den Kantonen habe also keinen Einfluss auf die Kontingente.

Die Kontingente richten sich weiterhin nach der Bevölkerungszahl sowie nach dem Bevölkerungsanteil der Zielgruppen. Bisher hat der Bund die exakten Zahlen pro Kanton nicht publik gemacht.

Die Planung der Impfungen ist grundsätzlich Sache der Kantone. Das BAG hat seine Empfehlung diese Woche präzisiert. Den Kantonen wird eine physische Reservation der zweiten Dosis nahegelegt. Sie sollen von den gelieferten Dosen also stets die Dosen für die Zweitimpfung zurückstellen.

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