Coronavirus: Kitas müssen wegen Omikron Öffnungszeiten verkürzen
Die Omikron-Variante des Coronavirus führt in Kitas zu Personal-Ausfällen. Mangelnde Fachkräfte stellen die Krippen auch vor eine finanzielle Herausforderung.
Das Wichtigste in Kürze
- Schweizer Kitas haben mit Corona-bedingten Personal-Ausfällen zu kämpfen.
- Die Zahl der fehlenden Mitarbeitenden ist in den letzten Wochen stark angestiegen.
- Dies hat auch finanzielle Konsequenzen für die Betriebe.
Die Omikron-Welle fegt weiter über die Schweiz hinweg. Am Dienstag meldet das BAG über 36'000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Die Zahlen bleiben landesweit hoch.
Durch die vielen Ansteckungen und der daraus resultierenden Isolationspflicht kommt es in etlichen Betrieben zu Personal-Ausfällen. Auch die Kindertagesstätten stehen wegen des Coronavirus vor einer grossen Herausforderung.
Öffnungszeiten müssen teilweise gekürzt werden
Mitarbeitende fallen aus - jetzt müssen einige Kitas Massnahmen ergreifen. Eine Kita, die namentlich nicht erwähnt werden möchte, bestätigt auf Anfrage: «Ja, Öffnungszeiten müssen teilweise gekürzt werden». Dies sei vor allem bei den kleinen und privaten Betrieben der Fall, welche sich nicht gegenseitig aushelfen können.
Sandra Gurtner, Geschäftsführerin von «profawo» ist die heikle Situation in Schweizer Kitas bewusst. «Die Situation ist sehr schwierig und beansprucht uns und unsere Mitarbeitende täglich stark». Der Verein betreibt unter dem Namen «kids & co» 17 Kitas in verschiedenen Regionen der Schweiz.
Die Anzahl Ausfälle sei von Standort zu Standort unterschiedlich. «In Biel, Bern und Zürich gibt es viele Absenzen. Wir haben dort Mühe, die Betreuung sicherzustellen und stehen sehr stark unter Druck», so Gurtner. Konkrete Zahlen werden nicht genannt.
Gemäss der Geschäftsführerin hat der Personalmangel für die Kitas auch finanzielle Konsequenzen. «Wir verzeichnen höhere Personalaufwände, weil wir an manchen Orten Stellvertretungen engagieren müssen.» Ausserdem würden höhere Aufwände für die Organisation der verschiedenen Betriebe anfallen.
Personal-Ausfälle seit Januar «stark angestiegen»
Auch die «Stiftung GFZ» ist sich dieser Problematik bewusst. «Die Kitas und ihre Trägerschaften werden derzeit sowohl personell als auch finanziell stark belastet». Dies sagt Ursina Herzog, Leiterin Betriebswirtschaft und Liegenschaften, auf Anfrage. Die Non-Profit-Organisation aus Zürich betreut rund 2'000 Kinder in 15 Kindertagesstätten und Tagesfamilien.
Die Arbeit in der Kita könne nicht einfach liegenbleiben, meint Herzog. «Die Kinder sind da und können sich nicht allein um sich kümmern. Sind die Mitarbeitenden krank, braucht es Ersatz, damit die Betreuung sichergestellt ist. Keine Versicherung oder die öffentliche Hand übernimmt die Kosten, die Mitarbeitenden sind krank und das Risiko trägt die Trägerschaft.»
Bei der «Stiftung GFZ» seien die Personalausfälle derzeit «aussergewöhnlich hoch». «Seit Anfang Januar sind die Zahlen stark angestiegen», heisst es. Die Betreuung müsse dadurch jeden Tag kurzfristig neu organisiert werden, was wegen der Krankheitsfälle zusehends schwieriger ist.