Coronavirus live: Tessin startet schon wieder Ferien-Offensive
In der Schweiz sind 1543 Personen in Folge des Coronavirus gestorben, 30'344 sind infiziert. Der Bundesrat hat die «ausserordentliche Lage» ausgerufen.
Das Wichtigste in Kürze
- 30'344 Personen wurden bisher in der Schweiz positiv getestet, 1543 sind verstorben.
- Neueste Zahlen vom 11. Mai: +39 Infizierte +5 Tote innerhalb von 6 Stunden.
- Hier im Ticker finden Sie alle nationalen und internationalen News zum Coronavirus.
Hier lesen Sie die aktuellsten Coronavirus News.
22.10: Medienberichten zufolge ist das Tragen von Gesichtsmasken nun im Weissen Haus vorgeschrieben. Dies nach dem Bekanntwerden von zwei Corona-Infektionen bei US-Regierungsmitarbeitern. Diese Regelung gilt für alle öffentlichen Bereiche der Regierungszentrale, jedoch nicht für die Büros.
Donald Trump und Mike Pence weiterhin ohne Maske
Die Massnahme soll dabei helfen, eine weitere Verbreitung des neuartigen Coronavirus im Weissen Haus zu verhindern. Präsident Donald Trump und Vizepräsident Mike Pence werden aber keine Masken tragen, wie unter anderem die Zeitung «Washington Post» berichteten
Ende vergangener Woche waren zwei Corona-Infektionen im Weissen Haus bekannt geworden. Betroffen war unter anderem die Sprecherin von Vizepräsident Pence, Katie Miller.
Trump macht seit Tagen Druck, die Corona-Beschränkungen im ganzen Land wieder zu lockern, damit sich die Wirtschaft erholen kann. Die Infektionen im Weissen Haus, wo Top-Mitarbeiter regelmässig getestet werden, zeigen, wie schwierig eine Rückkehr zu einem Normalbetrieb werden dürfte.
21.15: Eine neue Untersuchung der New Yorker Gesundheitsbehörde vermutet mehr als 5000 zusätzliche Corona-Todesopfer in der Millionenmetropole. Die am Montag veröffentlichte Studie deutet auf dann insgesamt etwa 25'000 Todesopfer in der Grossstadt an der US-Ostküste hin.
Übersterblichkeit in New York
Die Studie untersuchte die sogenannte Übersterblichkeit in New York City vom 11. März bis zum 2. Mai. Für die Zeit zählte die Behörde 32'107 Tote in New York, was einer Übersterblichkeit von 24'172 entspreche.
Von dieser Anzahl an Toten, die über der normalen Rate liegt, seien 13'831 Opfer als bestätigte Covid-19-Fälle verzeichnet worden. Weitere 5048 galten schon zuvor als wahrscheinliche Opfer des Coronavirus.
Übrig bleibt die Zahl von 5293 Toten (22 Prozent), die nicht zugeordnet waren. Diese könnten «direkt oder indirekt auf die Pandemie zurückzuführen sein», hiess es.
20.25: Heute Mittag vermeldete das Tessin erstmals seit dem 14. März keinen neuen Corona-Todesfall innerhalb von 24 Stunden. Doppelter Grund zur Freude also: Denn seit heute darf man auch wieder Gelato oder Espresso in den Grotti des Südkantons geniessen.
Der Tourismus gehört zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen des Tessins. Die Branche versucht darum schnellstmöglich, die verpasste Zeit aufzuholen. Tourismusdirektor Angelo Trotta erklärte letzte Woche gegenüber SRF, dass die Feriendestination Tessin «gestärkt aus der Coronakrise hervorgehen» will. Dafür seien auch Marketingaktionen geplant.
Ein erster solcher Versuch, Touristen anzulocken, startete bereits heute Morgen. Unter dem Hashtag #seeyousoon wirbt Ticino Tourismo für «den schönsten Lichtblick» in der Corona-Zeit. Dies, obwohl viele Hotels in der Sonnenstube der Schweiz bereits restlos ausgebucht sind.
18.10: Heute durften nun auch die Kleiderläden wieder öffnen. Doch diese sitzen auf zu viel Ware fest. Denn durch den Lockdown konnten viele Geschäfte ihre Frühjahrs-Kollektionen gar nicht verkaufen.
Grosser Ausverkauf zur Wiedereröffnung
Eine Lösung muss also her - in Form eines Ausverkaufs auf das gesamte Sortiment.
So zumindest lösen es diverse Ketten wie «H&M» und «Esprit». Mit grossen Schildern und Rabatt-Angeboten locken sie die frisch aus dem Lockdown entlassene Kundschaft in ihre Filialen. Schliesslich muss Platz gemacht werden für die neue Sommer-Kollektion. Auch bei «Zara» im Wankdorf in Bern war der Ansturm gross.
14.30: Zwei Monate lang waren die Klassenzimmer in der Schweiz leer. Heute durften die Schüler der obligatorischen Schulen nun wieder in ihre Klassen zurückkehren. Zumindest teilweise und nur mit den entsprechenden Hygieneregeln.
Erste Bilder zeigen, wie sich die Schüler und Lehrer langsam wieder an den Schulalltag herantasten.
Die Pulte werden regelmässig gereinigt und die Schüler waschen sich viel öfters als sonst die Hände. Schüler und Lehrer haben jedoch keine Maskenpflicht.
Die Schulen seien gut in den neuen Alltag gestartet. Dies sagt Dagmar Rösler, Präsidentin des Dachverbandes Lehrerinnen und Lehrer Schweiz gegenüber Radio SRF. Man müsse nun aus der Situation das Beste machen.
Coronavirus sorgt für Lehrermangel
Laut Rösler erscheinen etwa 15 Prozent der Lehrpersonen nicht bei der Arbeit. Sie gehören einer Risikogruppe an oder haben Familienangehörige, die durch das Coronavirus gefährdet sein könnten. Der bereits bestehende Lehrermangel komme zu den fehlenden Lehrpersonen dazu, das «ist ein grosses Problem», wie Rösler weiter sagte.
11.58: Das Bundesamt für Gesundheit BAG hat die neusten Zahlen zum Coronavirus veröffentlicht. 30'344 Personen, 39 mehr gegenüber dem Vortag, sind mit dem Virus infiziert. Damit ist die Zunahme der Fälle erneut rückläufig.
Verstorben sind insgesamt 1543 Personen. Das sind fünf mehr als am Vortag.
11.12: Das Angebot der Selecta-Automaten wird angesichts der Coronavirus-Pandemie angepasst. Neu sind auch Schutzmasken und Desinfektionsmittel zum Schutz vor dem Coronavirus rund um die Uhr erhältlich.
Rund die Hälfte der 3000 Automaten im öffentlichen Raum werden ab heute damit ausgerüstet.
10.30: Freude herrscht um 10 Uhr im Starbucks am Zürcher Stadelhofen. Barista Abdi empfängt am Eingang gesprächig die Gäste und erklärt, wie es jetzt im Kafiladen abläuft. «Wir haben heute schon 100 Gäste empfangen», sagt Abdi.
Grosse Freude über Neustart
Die Stimmung im Laden ist fröhlich. Das Personal freut sich, dass es endlich wieder losgeht. Eine Latte mit Sojamilch, bitte!
08.09: Der erste Morgen mit den neuen Lockdown-Lockerungen in der Schweiz ist angebrochen. Es sind wieder deutlich mehr Pendler unterwegs.
Das zeigt sich unter anderem in Zürich, wo das Tram Nr. 11 in Richtung Rehalp bereits um 7.30 Uhr ziemlich voll war.
Einige Passagiere schützen sich mit Masken vor dem Coronavirus, andere verzichteten aber darauf.
In den SBB-Zügen zwischen Zürich und Lausanne sowie im Bahnhof trugen Passagiere nur vereinzelt Schutzmasken. Die Transportunternehmen empfehlen ihren Kunden, bei engen Platzverhältnissen eine Schutzmaske zu tragen.
06.30: Interpol-Generalsekretär Jürgen Stock hat am Montag davor gewarnt: Kriminelle könnten sich die Entwicklung eines wirksamen Coronavirus-Medikaments zunutze machen. Der illegale Handel mit gefälschten Produkten werde zunehmen, wenn ein Medikament in Sicht sei.
Ähnliches sei bereits bei gefälschten medizinischen Produkten, wie Schutzmasken oder Desinfektionsmitteln, zu sehen, erklärte er. «Es wird eine weitere grosse Welle geben, eine globale Welle, wenn wir im Bereich eines Impfstoffes vorankommen».
Kriminalität am Coronavirus angepasst
Die Kriminalität habe sich schnell an die Coronavirus-Pandemie angepasst, so Stock. «Sie nutzt die neuen Ängste, Sorgen und Nöte der Menschen aus, um sich neu zu orientieren.»
Betroffen sei davon auch speziell das Gesundheitswesen - beispielsweise bei der Entsorgung kontaminierter Klinik-Abfälle.
«Wir sehen, dass organisierte Kriminelle in Asien gegenwärtig verstärkt versuchen, in diesen Markt einzudringen. Sie unterbieten sich im Preis, sie halten sich nicht an entsprechende Regularien und versuchen sozusagen, die legitime Wirtschaft zu unterwandern.» Stock ging davon aus, dass diese Praktik auch in anderen Teilen der Welt zu einem Problem werden könnte.
Interpol in Lyon
Interpol sitzt im französischen Lyon und ist mit 194 Mitgliedsländern die wichtigste Polizeiorganisation der Welt.
Über Interpol tauschen Staaten unter anderem Informationen zu gesuchten Personen aus. Zudem werden auch Entwicklungen im Bereich der organisierten Kriminalität dort gemeldet.
05.15: Mit Spanien, Frankreich und Belgien lockern am Montag drei stark vom Coronavirus getroffene Länder teilweise ihre strikten Ausgangssperren.
Spanien: Ansammlungen bis zu zehn Personen
In Spanien darf die Hälfte der 47 Millionen Einwohner in einer ersten Phase unter strikten Abstandsvorkehrungen wieder auf die Strasse. Restaurants sollen für beschränkten Betrieb im Freien öffnen dürfen.
Im Freundes- und Familienkreis dürfen sich bis zu zehn Menschen treffen. Aus Angst vor einer zweiten Infektionswelle werden die Ausgangssperren in den Regionen Madrid und Barcelona jedoch noch nicht aufgehoben.
Frankreich: Maskenpflicht im ÖV
Erstmals seit acht Wochen dürfen die Franzosen ihre Wohnungen wieder ohne strenge Auflagen verlassen. Auch viele Geschäfte öffnen wieder. Zudem dürfen rund eine Million Kinder wieder zur Schule gehen. In öffentlichen Verkehrsmitteln gilt eine Maskenpflicht.
Unter anderem im Pariser Grossraum und dem Grenzgebiet zu Deutschland ist der Druck auf die Krankenhäuser weiter gross. Deshalb bleiben dort Kaufhäuser vorerst geschlossen, auch weiterführende Schulen oder Parks öffnen erst später.
Belgien: Geschäfte wieder offen
In Belgien werden die Geschäfte wiedereröffnet. Restaurants, Bars und Cafés bleiben jedoch im Kampf gegen das Coronavirus weiterhin geschlossen.
04.00: Internationale und nationale Zahlen zum Coronavirus zeigen: An Covid-19 erkrankte Frauen überleben das Virus eher als Männer. Nehmen wir das Beispiel Schweiz: Hierzulande haben sich zwar mehr Frauen mit dem Coronavirus infiziert (54,3 Prozent gegenüber 45,7 Prozent).
Doch bei den Todesfällen sieht das Ganze etwas anders aus: Bislang sind 891 Männer (58,1 Prozent) und 642 Frauen (41,9 Prozent) gestorben. Wissenschaftler beraten schon länger darüber, was der Grund dafür sein könnte.
Eine Studie, die im European Heart Journal veröffentlicht ist, scheint nun eine Erklärung gefunden zu haben: Es geht um ein Schlüsselenzym namens ACE2.
Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass das Blut von Männern nämlich einen höheren Wert von ACE2 aufweise. Und ACE2 benötige das Coronavirus, um in Zellen einzudringen, sich zu vervielfältigen und in die Lunge überzugehen.
Kein grösseres Ansteckungsrisiko mit ACE-Blocker
Laut der Testreihe führen Medikamente, die als ACE-Hemmer oder Blocker verschrieben werden, nicht zu höheren ACE2-Konzentrationen.
Das heisst: Patienten die diese Medikamente verschrieben bekommen, tragen kein höheres Risiko für eine COVID-19-Erkrankung in sich.
ACE-Hemmer oder Blocker werden etwa bei Herzinsuffizienz, Diabetes oder NIerenerkrankungen verschrieben.
02.43: Die Regierung in Japan will ein zweites Hilfspaket zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus Pandemie auflegen. Das geht aus einem Zeitungsbericht vom Montag hervor.
Der neue Rettungsschirm umfasse Subventionen für Unternehmen, die mit sinkenden Verkaufszahlen und hohen Mitpreisen zu kämpfen hätten. Zudem sollen Studenten unterstützt werden, die ihre Teilzeitarbeitsplätze infolge der Pandemie verloren haben.
01.45: In Deutschland bleibt die Ansteckungsrate knapp über dem Wert, der zu einer rasanten Verbreitung des Coronavirus führen könnte. Die Reproduktionszahl lag am Sonntagabend nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) bei 1,13 (Vortag 1,10).
Das Institut hat immer wieder betont, die Reproduktionszahl müsse unter 1 liegen, um die Pandemie abflauen zu lassen. Am Donnerstag gab das RKI den Wert noch mit 0,71 an, am Mittwoch mit 0,65.
Die Reproduktionszahl ist mit einer gewissen Unsicherheit behaftet. Es kann somit noch nicht bewertet werden: Ob sich der während der letzten Wochen sinkende Trend der Neuinfektionen weiter fortsetzt oder es zu einem Wiederanstieg kommt.
Coronavirus: Fast 170'000 Infektionen in Deutschland
In Deutschland kamen am Sonntag (Stand 20.15 Uhr) rund 500 neu registrierte Infektionen innerhalb von 24 Stunden hinzu. Insgesamt stieg die Zahl der Ansteckungen bei unseren Nachbar somit auf über 169'800 an.
Mindestens 7443 mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierte sind den Angaben zufolge bislang gestorben. Nach RKI-Schätzungen haben rund 144'400 Menschen die Infektion überstanden.
00.00: Nach einer Ausgangssperre übers Wochenende in 24 türkischen Städten und Provinzen dürfen die Einwohner ihre Häuser wieder verlassen.
Das Ausgehverbot endete am Sonntag Mitternacht (Ortszeit). Die Massnahme war seit Freitag in Kraft. Auch die Metropole Istanbul war betroffen.
Türken hielten sich an Ausgeh-Verbot
Die Menschen schienen sich weitestgehend an das Verbot zu halten. Nur Senioren ab 65 Jahren durften für einige Stunden am Sonntag das Haus verlassen.
Für diese Altersgruppe, gilt seit mehr als sechs Wochen ein Ausgehverbot, das aber nun gelockert wurde. Am Montag sollen auch Einkaufszentren und Friseure wieder öffnen.
22.00: Der britische Premierminister Boris Johnson hat am Sonntag für England eine vorsichtige Lockerung der Kontaktbeschränkungen angekündigt.
«Die Zahl der Todesfälle ist tragisch, das Leiden immens», sagte Johnson in einer im Fernsehen übertragenen Rede am Sonntagabend.
Trotzdem sei es gelungen, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. Daher könne nun in langsamen Schritten mit Lockerungen begonnen werden.
Engländer müssen «wachsam» sein
Die Menschen in England werden nun nicht mehr dazu aufgerufen, zuhause zu bleiben, sondern «wachsam» zu sein. Wer nicht von zuhause arbeiten könne, solle unter Beachtung der Abstandsregeln wieder zur Arbeit gehen, so Johnson.
Öffentliche Verkehrsmittel sollten dabei möglichst gemieden werden. Von kommendem Mittwoch an seien wieder uneingeschränkt körperliche Betätigungen im Freien erlaubt, solange sie im Kreis des eigenen Haushalts bleiben.
Bislang durften die Briten nur einmal am Tag das Haus zum Sport oder Spazierengehen verlassen. Reisen innerhalb Englands, beispielsweise zu Nationalparks oder an die Küste werden ebenfalls wieder zugelassen.
Britische Landesteile gehen eigenen Weg
Frühestens Anfang Juni könnten auch wieder Läden und Schulen schrittweise geöffnet werden. Von Juli an sei womöglich an eine teilweise Öffnung von Restaurants und Betrieben mit Publikumsverkehr zu denken.
Johnson sagte aber auch, dass die Regierung nicht zögern werde, die Massnahmen erneut zu verschärfen, falls die Infektionen wieder steigen.
Die britischen Landesteile Schottland, Wales und Nordirland gehen indes ihren eigenen Weg und halten zunächst an den bestehenden Regeln fest.