Coronavirus: Migros, Lidl & Co. bleiben auf Oster-Schoggi sitzen
Das Coronavirus vermiest Migros, Lidl und Denner das Oster-Fest: Die Händler bekommen die Krise auch bei den Schoggi-Verkäufen zu spüren.
Das Wichtigste in Kürze
- Wegen der Corona-Krise verändert sich das Einkaufs-Verhalten der Schweizer.
- Das bemerkt der Detailhandel auch bei der Oster-Schoggi.
- Nur Konkurrent Coop klagt nicht über Umsatz-Einbrüche.
Bald ist Ostern – die Corona-Massnahmen des Bundesrats erlauben allerdings keine allzu grossen Feiern. In der Migros sind die Regale rappelvoll mit Oster-Schokolade Und offenbar bleibt der Detailhändler auf den Süssigkeiten sitzen: Auf Anfrage von Nau.ch erklärt er, man stelle aufgrund der Pandemie fest, dass sich der Fokus der Kunden beim Einkauf verschoben habe.
«Das Ostersortiment verzeichnet momentan entsprechend verhältnismässig weniger Nachfrage», so Sprecher Patrick Stöpper. Konkrete Zahlen will der Detailhändler nicht kommunizieren.
Er ist aber zuversichtlich: «Erfahrungsgemäss wird jedoch auch der grösste Teil der Osterschokolade in den beiden letzten Wochen vor Ostern gekauft.»
Lidl, Denner und Aldi Suisse verkaufen ebenfalls kaum Oster-Schoggi
Ähnlich tönt es bei der Konkurrenz: Bei Lidl sind aktuell eher Grundnahrungsmittel als Schoggi-Eili gefragt. «Im Vergleich zum Vorjahr verspüren wir einen weniger grossen Andrang auf Osterartikel», heisst es auf Anfrage. Mit grosszügigen Rabatten soll jetzt das Geschäft wieder angekurbelt werden.
Auch bei Denner und Aldi Suisse stehen Grundnahrungsmittel derzeit höher im Kurs. In den letzten zwei Wochen sei die Nachfrage nach Oster-Schokolade verglichen mit den Vorjahr etwas abgeflacht. Dies stehe aber hauptsächlich im Zusammenhang mit dem Kundenschwund wegen des Coronavirus.
Coop merkt nichts vom Coronavirus – trotz vollen Schoggi-Regalen
Coop dagegen gibt an, durch das Coronavirus keine grossen Unterschiede bei den Oster-Verkäufen festzustellen. Und das, obwohl die rappelvollen Regale auf Leser-Bildern einen anderen Eindruck erwecken.
Der Detailhändler macht sich auch keine Sorgen für die Zukunft: «Die Touristen aus dem Ausland fehlen, dafür verreisen auch die Schweizerinnen und Schweizer momentan nicht. Wir gehen davon aus, dass sich diese beiden Faktoren ausgleichen werden.»
Auch der Schokoladen-Hersteller Lindt & Sprüngli spürt den generellen Einfluss des Coronavirus auf das Ostergeschäft. «Aufgrund geschlossener eigenen Geschäfte, dem fehlenden Tourismus, aber auch teilweise geschlossenen Detailhandelsgeschäften.»
Inwiefern die Schweizer Konsumenten einen Bogen um die Osterschokolade machen, kann Lindt & Sprüngli nicht genau beziffern. Denn: «Unsere Osterprodukte konnten vor dem Beginn der Pandemie ausgeliefert werden.»
So oder so hat der Hersteller eine Alternative, falls zu viel Schokolade liegen bleibt. Man habe bereits damit begonnen sich bei den Helfern in der Krise zu bedanken. Dies durch «Lieferungen von Goldhasen an Krankenhäuser und teilweise auch das unterstützende Militär geschickt».