Coronavirus mit Comeback: Schweizer stürmen Apotheken wegen Masken
Wegen des Coronavirus greifen immer mehr Schweizerinnen und Schweizer wieder zur Maske. Es zeichnet sich ein Run ab.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Zahl der Corona-Infektionen ist innert eines Monats um 50 Prozent angestiegen.
- Das spüren auch Apotheken. Sie verzeichnen einen Run auf Pandemieartikel.
- Händler sagen: Es hat in der Schweiz derzeit genug Masken auf Lager.
Das Coronavirus ist wieder da.
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) meldete einen Anstieg um 50 Prozent bei Corona-Infektionen innerhalb des letzten Monats. Und das sind nur die laborbestätigten Fälle. Wer infiziert oder krank ist, und sich nicht testen lässt, ist hier nicht erfasst.
Vielerorts wird daher wieder zum Schutz vor Infektionen aufgerufen. Im SRF-Newsroom gibt es neu wieder eine Empfehlung, Maske zu tragen. In einer Rehaklinik in Bad Zurzach AG gilt sogar wieder eine Maskenpflicht.
Das Corona-Comeback macht sich auch bei den Apotheken bemerkbar. «In den letzten drei Wochen kamen vermehrt Leute mit möglichen Corona-Symptomen vorbei.» Das sagt Nicolas Lutz, Inhaber der Berner Kirchenfeld-Apotheke, zu Nau.ch.
Corona-Schnelltests sind wieder gefragt
Gefragt seien insbesondere die Selbsttests. «Doch diese sind teilweise nicht mehr lieferbar, weil sie bereits verfallen sind», so der Berner Apotheker.
Auch andernorts vermeldet man einen Ansturm. «Die Anfrage an Pandemieartikeln ist in den letzten Wochen allgemein stark angestiegen.» Das bestätigt Leo Grossrubatscher der Dr. Andres Apotheke in Zürich-Stadelhofen im Namen der Rotpunkt-Gruppe (110 Apotheken in der ganzen Schweiz).
Das betrifft Covidtests, Selbsttests, Masken und Desinfektionsmittel. Für einen Ansturm sei man aber gewappnet.
«Wir haben zurzeit genug Masken an Lager. Wir haben durch die Pandemie gelernt», so Grossrubatscher. Der Einkauf habe die Lage im Griff, «solange alles lieferbar bleibt».
Denner hat keine Masken mehr im Sortiment
Andere Apotheken-Gruppen wie Galenica, Toppharm und Medbase spüren eine verstärkte Nachfrage (noch) nicht. Letztere teilt etwa mit: «Wie sich die Nachfrage nach Schutzmasken entwickeln wird, ist derzeit noch schwierig abzuschätzen.» Eine steigende Nachfrage könne man aber decken.
Auch die Grossverteiler Coop, Aldi und Lidl sehen bei der Nachfrage nach Masken keinen nennenswerten Anstieg. Ebenso der Onlinehändler Digitec Galaxus.
Anders bei Brack.ch. Atemschutz, Desinfektionsmittel und Schutzhandschuhe erzielen dieses Jahr rund 40 Prozent mehr Umsatz als im Vorjahresvergleich, wie der Onlineshop mitteilt.
Denner teilt auf Anfrage mit, man führe keine Schutzmasken mehr im Sortiment. «Wir beobachten die Entwicklung aufmerksam. Es ist derzeit aber nicht vorgesehen, Schutzmasken wieder ins Sortiment aufzunehmen.»